Rezension zu 10 kleine Pinguine von Jean-Luc Fromental
Wunderbar pfiffiges Pop Up-Bilderbuch
von BarbaraP
Rezension
BarbaraPvor 10 Jahren
Abwandlungen des alten "10 kleine Negerlein"-Gedichtes, die endlich weniger menschenverachtend sind, gibt es viele. Aber mir ist keine bekannt, die so herrlich witzig und überraschend illustriert wurde, wie "10 kleine Pinguine" von Jean-Luc Fromental. An einigen wenigen Stellen holpern die Verse ein klitzekleines Bisschen - aber darüber sehe ich gerne hinweg. Zu schön sind nämlich die einzelnen Pop Up -Seiten des Büchleins, die sich bei jedem Umblättern nicht nur dreidimensional entfalten, sondern auch noch jeweils eine lustige Überraschung bereithalten. So kann man zum Beispiel den kegelnden Pinguin durch vorsichtiges Ziehen an der mit dem roten Pfeil gekennzeichneten Lasche - PLATSCH - im Wasser verschwinden lassen. Oder man sorgt dafür, dass vier Pinguine auf ihrem Rennbob in den Tunnel rasen. Heraus kommen dann, leider, leider, nur noch drei Pinguine. Besonders schön ist der Bus, in den der letzte übriggebliebene Pinguin einsteigt, um nach Afrika zu fahren, da er sich so allein am Südpol zu einsam fühlt. Dieser Bus fährt erst los, nachdem der Pinguin tatsächlich eingestiegen ist, was der Leser natürlich wieder mit dem Ziehen an einer Lasche bewirkt. Die Illustrationen sind farbenfroh, sehr klar und immer wieder überraschend witzig. Auch kleinere Kinder ab circa drei Jahren werden ihre Freude an diesem Bilderbuch haben. Allerdings sollte man es mit ihnen gemeinsam ansehen. Allzu ungestüme Kinderhände würden das Kunstwerk sicherlich zu schnell beschädigen.