Rezension zu Die dunkle Seite des Spiegels von Jean-Marc Souvira
Rezension zu "Die dunkle Seite des Spiegels" von Jean-Marc Souvira
von Carol-Grayson
Rezension
C
Carol-Graysonvor 12 Jahren
Ein Psychothriller wie er im Buche steht. Bis zuletzt bleibt der Leser über den wahren Täter und die Hintergründe im Unklaren. Der Autor versteht es aufgrund seiner eigenen beruflichen Erfahrungen bei der Polizei hervorragend, den Verlauf der kriminalistischen Ermittlungen präzise zu beschreiben. Drei irrsinnige Morde innerhalb einer Woche an jungen Frauen, die brutal überfallen, vergewaltigt und mit Spiegelscherben entsetzlich entstellt werden, beschäftigen den erfahrenen Kommissar Mistral und sein Team. Mistral hat es selbst nicht leicht, muss er doch psychisch erstmal den letzten Fall verdauen, der ihn in Lebensgefahr gebracht hat. Er leidet unter chronischen Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Das tut im übrigen auch der Killer. Souvira wechselt in seinem Roman geschickt die Perspektiven und gewährt dem Leser Einblick in ein krankes Hirn und dessen Entwicklung. Die DNA-Spuren an den Tatorten weisen darauf hin, dass der Mörder längst in einer anderen Stadt im Gefängnis sitzt, und zwar ebenfalls wegen dreier Morde nach genau demselben Muster. Somit kommt ein Nachahmungstäter nicht in Frage. Aber wie soll das sonst möglich sein? Nicht nur der Kommissar gerät während der Ermittlungen immer wieder in Zweifel und an den Rand der Ratlosigkeit, sondern auch der Leser. Die Spannung steigt bis sich nach und nach die Wahrheit enthüllt. Meisterhaft geschrieben! Fünf von fünf Punkten.