Ungeeignet als Schullektüre
Jean-Marie Gustave Le Clézio
Lebenslauf
Alle Bücher von Jean-Marie Gustave Le Clézio
Das Protokoll
Die Sintflut
Das Fieber
Diego und Frida
Raga - Besuch auf einem unsichtbaren Kontinent
Der Afrikaner
La grande vie
Le Chercheur d'or
Neue Rezensionen zu Jean-Marie Gustave Le Clézio
Rezension zu "Rififi en banlieu" von Jean-Marie Gustave Le Clézio
Das als Lektüre für den Französisch-Unterricht – vielleicht ab Klasse 11 - gut geeignete Buch enthält zwei in sich abgeschlossene kurze Erzählungen. Beide befassen sich mit den Problemen in den französischen Banlieues und wurden verfasst von Autoren, die sich aufgrund ihrer Herkunft damit gut auskennen. In der einen geht es um die Vergewaltigung einer Jugendlichen durch eine Gruppe ausländischer Jungen, in der anderen um ein von jugendlichen Ausländern veranstaltetes illegales Autorennen mit Todesfolge, das von den sensationslüsternen Medien zu ihren Gunsten ausgeschlachtet wird. Das Thema ist in Frankreich noch immer von einiger Brisanz und sehr informativ.
Rezension zu "Der Afrikaner" von Jean-Marie Gustave Le Clézio
Mit dem Klappentext bin ich mal wieder überhaupt nicht einverstanden. Er schafft es weder, den Ton des Buches wiederzugeben, noch zu erfassen worum es wirklich darin geht...
Le Clézio erzählt nicht nur von einer Afrikareise, sondern von einem für ihn sehr bedeutenden Abschnitt seiner Kindheit, in dem er in Afrika gelebt hat. (Ich finde, es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen der Reise zu einem Ort, einem Urlaub, einem Besuch und dem tatsächlichen Leben in einem Land). Er betont mehrmals, dass er als Achtjähriger eben nicht den Reiz "etwas Exotischem" empfunden hätte, sondern viel eher die Essenz des Ortes mit Gerüchen, Farben und Erscheinungen gespürt hätte.
Aber gut, für den Klappentext kann der Autor ja nichts, kommen wir also zum Punkt:
Der Afrikaner ist wirklich gut und schön geschrieben. Die Sätze sind kunstvoll und schön konstruiert ohne zu lang und gekünstelt zu wirken. Vermittelt wird ein Bild von Afrika aus den Augen eines Kindes oder wie dieses Kind sich vorgestellt hätte, dass es sein Vater gesehen haben könnte. Dabei werden angenehmerweise recht wenig Klischees bedient (auch nicht, um sie zu wiederlegen).
Besondere Bedeutung kommt der Beschreibung der Figur des Vaters zu. Diese Beschreibung wirkte authentisch, aber wenig originell. Denn über den zu strengen, zu autoritären Vater, den das harte Leben in Kriegszeiten gezeichnet hat, hat man schon zu viel gelesen.
Da es sich aber um ein autobiographisches Werk handelt ist Originalität aber auch nicht ganz so wichtig. Mehr gestört haben mich die Zeitsprünge, die das Ganze etwas Verwirrend und chaotisch wirken lassen. Trotzdem ist das Buch einfach gelungen und sehr schön zu lesen. Die abgebildeten Fotos unterstreichen die Handlung und verleihen dem Buch zusätzlich Charakter. Vier Punkte!
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Zusätzliche Informationen
Jean-Marie Gustave Le Clézio wurde am 13. April 1940 in Nizza (Frankreich) geboren.
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