Rezension zu Etoile errante von Jean-Marie Gustave Le Clézio
Rezension zu "Etoile errante" von Jean-Marie Gustave Le Clézio
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Kurzmeinung: Sehr ergreifend.
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 15 Jahren
Ein jüdisches Mädchen flieht im Frankreich des 2. Weltkriegs mit vielen anderen vor den heranrückenden Nazis. Eine bedrückende und entbehrungsreiche Reise steht ihr bevor, bevor sie endlich im gelobten Land ankommt. Auf dieser Reise findet sie auch den Zugang zur Religion, den sie in ihrem kommunistisch geprägten Elternhaus nicht hatte. Doch auch hier herrscht Krieg, und sie kann ihren Frieden nicht finden. Die Hoffnung der Juden auf ihren eigenen Staat, der ihnen Sicherheit vor der Verfolgung bietet, ist gleichzeitig der Alptraum für die palästinensiche Bevölkerung, die ihrerseits vertrieben wird. Zwischen einer dieser Vertriebenen und dem jüdischen Mädchen findet eine kurze Begegnung statt. Die beiden sehen sich nie wieder, aber die Szene verbindet die beiden Leben, die so verschieden und im Grunde doch ähnlich ablaufen. Das Buch ist in einem ergreifenden Stil geschrieben, der unter die Haut geht. Man kann hinterher beide Seiten des "ewigen Konfliktes" um Israel besser verstehen, und einmal mehr wird klar, daß Krieg niemlas Probleme lösen, sondern bestenfalls verschieben kann.