Jean-Philippe Kindler

 4,2 Sterne bei 14 Bewertungen

Lebenslauf

Jean-Philippe Kindler, geboren 1996 in Duisburg, ist Satiriker und Moderator. Für seine Bühnenprogramme erhielt Kindler viele Auszeichnungen, u. a. den Prix Pantheon und den Deutschen Kabarettpreis. Kaum jemand schafft es so wie er, das Politische scharf, humorvoll und zugleich berührend darzustellen. Der Autor sorgt auf Instagram unter @jeanphilippekindler immer wieder für erregte Gemüter. Aktuell tourt er mit seinem Bühnenprogramm «Klassentreffen» durch Deutschland. 

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jean-Philippe Kindler

Cover des Buches Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf (ISBN: 9783499012990)

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf

 (13)
Erschienen am 17.10.2023
Cover des Buches Ein Stück Quiche in Krefeld-Fischeln (ISBN: 9783954611188)

Ein Stück Quiche in Krefeld-Fischeln

 (1)
Erschienen am 01.03.2018

Neue Rezensionen zu Jean-Philippe Kindler

Cover des Buches Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf (ISBN: 9783499012990)
Seralina1989s avatar

Rezension zu "Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf" von Jean-Philippe Kindler

Meckern ohne Lösungsansätze mit tw. "Ist so. Basta"-Mentalität
Seralina1989vor einem Monat

Mit dem Buch versucht der Autor aufzuzeigen, welche Probleme der Kapitalismus den Menschen macht. Unter anderem durch Sprüche wie „Jeder ist seines Glückes Schied“ und auch der Bereich „Self-Love – löse dich von dem, was dir nicht gut tut“ , die genutzt werden, um die Menschen immer weiter zu vereinzeln. Wie sich das teils schon negativ auf die Gesellschaft und gerade auf unterprivilegierten Gruppen (z.B. ALG-Empfänger, Niedriglöhner) auswirkt. Er spricht damit durchaus wichtige Themen an, die angegangen werden müssen.

Mein Lesegedanke nach ca 1/3 des Buches war nur leider: Es kam zu oft eine „Ist so! Basta!“-Mentalität durch. Außerdem behauptet er ständig die Widerlegung der liberalen Ideen, sagt aber nicht wo. Quellenangaben, die interessierte Leser vielleicht hätten nachschlagen können, fehlten mir zu oft. Was schnell zum reinen Kapitalismus-Bashing verkommen kann, wo der Autor für mich oft nur um Haaresbreite dran vorbeigeschlittert ist.  Das hat mich ehr abgeschreckt. Auch wenn sich das in den hinteren Kapiteln weitestgehend legt.

Auch einige Gedanke sind für mich nicht zu Ende gedacht in ihrer Tragweite. Ich denke da an seine Meinung, dass Geld nicht das Problem wäre, könne man ja unendlich drucken. Der Staat hätte die Möglichkeit, welches zu drucken. Dass sich das aber nicht nur auf das eigene Land auswirkt, sondern auch in Wechselwirkung mit anderen Ländern bzw. der restlichen (Welt-)Wirtschaft steht, will er offensichtlich nicht sehen.

Er beschwert sich gerade in den letzten beiden Kapiteln, dass die Linken sich endlich mal zusammenreißen müssten. Echte Lösungen oder zumindest Lösungsansätze bringt er nicht wirklich und ist damit mE nicht besser als die Linken, denen er unterstellt, dass sie sich eigentlich im Kapitalismus ganz wohl fühlen würden.

Der Schreibstil ist flott, sodass man schnell durchkommt. Allerdings inhaltlich nichts was mich sonderlich nachdenklich zurückgelassen hätte. Leider eine Leseempfehlung, die sich für mich ehr als Flopp rausgestellt hat.

Cover des Buches Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf (ISBN: 9783499012990)
Mira123s avatar

Rezension zu "Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf" von Jean-Philippe Kindler

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Mira123vor 4 Monaten

Wenn ihr diesen Blog lest, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihr ähnlich denkt wie ich, und in der ersten Sekunde total verwirrt von diesem Titel sind. Wie sollen denn bitte Selflove und Klassenkampf zusammenhängen? Aber naja, um uns diesen Zusammenhang zu erklären, dafür ist ja Jean-Philippe Kindler da. Er erklärt hier, warum der aktuelle Trend rund um Selflove ein Zeichen dafür ist, dass der Klassenkampf schon lange überfällig ist. Anschließend geht er auch noch auf andere Bereiche unseres Lebens ein und stellt die Frage: Wo zeigt sich das noch? Dabei geht er auf viele interessante Punkte ein und zeigt so, wie ein neuer Klassenkampf die Situation für uns alle verbessern würde.

Ich persönlich war bis zum Ende etwas verwirrt, wie ein Klassenkampf denn nun wirklich aussehen würde. Ich höre dieses Schlagwort aktuell immer und immer wieder - aber weiß bis heute nicht, was ich mir darunter vorstellen kann. Auch dieses Buch konnte diese Frage leider nicht klären.

Ich stimme dem Autoren sicher nicht in jedem Detail seiner Argumentation zu. Aber: Er spricht viele wichtige Punkte an, argumentiert gut und ich kann seine große Message unterstützen. Ich kann mir zwar (wie so viele von uns) keine Alternative zum Kapitalismus vorstellen, aber das hängt wahrscheinlich eher damit zusammen, dass ich halt in diesem System aufgewachsen bin und darin lebe. Das geht sicher den meisten von uns so. Trotzdem kann der Kapitalismus nicht unsere beste oder sogar unsere einzige Option sein. Dieses System basiert auf der Ausbeutung von Menschen und der Natur. Das darf nicht unsere beste Option sein. Daran will ich einfach nicht glauben.

Mein Fazit? Ein interessanter Essay, den ich gerne gehört habe.

Cover des Buches Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf (ISBN: 9783499012990)
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Rezension zu "Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf" von Jean-Philippe Kindler

Rezension zu "Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf"
JudithPvor 8 Monaten

»Von dieser deutschen Linken ist nun wirklich keinerlei revolutionäres Potenzial zu erwarten, da man im alternativen Zentrum verlässlich an der eigenen politischen Verlotterung arbeitet.«


Dieses und andere Zitate drücken ziemlich konkret aus, gegen was Kindler hier anschreibt: Die fehlende Fähigkeit, der linken Parteien und Bewegungen in Deutschland, zu ihren eigentlichen Kernkompetenzen zurückzufinden und die breite Bevölkerung, von denen viele von einer sozialeren Politik profitieren würden, mitzunehmen.
Da es sich hier um ein klar positioniertes Meinungsbuch handelt, ist es schwer, eine objektive Bewertung abzugeben. Ich stimme Kindler nicht in allen Punkten zu, was aber auch nicht Sinn und Zweck eines Debattenbuches ist. Es ist ja dafür da, auch mal die eigenen Standpunkte abzuklopfen. Und der Autor untermauert seine durchaus klugen Ausführungen stets mit Quellenangaben, die die geneigte Leserin zum Selbststudium heranziehen kann.
Ob das Buch der langersehnte Tritt in den Hintern ist? Ich bezweifle es. Aber angesichts der kommenden Wahlen mit ihren trüben Aussichten, muss man es fast schon hoffen.

 

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