Der Klappentext erzählt von der LIebesheirat einer jungen Buchhändlerin mit einem Bergführer und der Geschichte einer Beziehung, die nicht so verläuft wie erträumt.
Mich persönlich hat der Inhalt jedoch verwirrt zurück gelassen, der gewöhnungsbedürftiger Schreibstil mit Sätzen, die nicht zu Ende geführt werden und wo der Leser sich bei den drei Gedankenpunkten (...) selber vorstellen muss, was weiter gedacht/gesprochen/getan wurde, hat mich ehrlich gesagt von Seite zu Seite mehr gestört. Die Emotionen und die tragische Geschichte zwischen den Zeilen waren für meine Person zu dürftig, um dem Buch mehr als drei Sterne zu geben.
Jean-Philippe Mégnin
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Dieses klare Licht in den Bergen
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Marion ist eine junge Buchhändlerin, die einen Buchladen in einem Ort in den Bergen kauft und dort in ihrer Arbeit aufgeht. Sie lernt den Bergführer Pierre kennen, er nimmt sie immer wieder in die Berge mit und die beiden kommen sich näher. Die Beziehung mündet in einer Ehe, die lebensfrohe junge Frau fängt an sich zu verändern. Ihre Umgebung merkt dies immer mehr, aber Marion bleibt sprachlos und findet sich mit dem Leben ab, das sie hat. Der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind erfüllt sich nicht. Pierre ist immer öfter in den Bergen, er teilt ihre Interessen nicht und ist scheinbar auch blind für ihre Sorgen - seine Figur bleibt unsympathisch, einfältig und desinteressiert. Marion rutscht immer mehr in eine tiefe Depression, sie sucht die Einsamkeit und als der in den Bergen verschollene Vater von Pierre nach Jahren durch einen Gletscher zu Tal befördert wird, trifft Marion eine Entscheidung ihr eigenes Leben betreffend.
Das Ende lässt den Leser ratlos zurück - Marion hätte auch einen anderen Weg wählen können, schöpft sie doch Kraft aus ihren Büchern, hat eine fürsorgliche Familie und fühlt sich ihrer Wahlheimat zugehörig.
Ein Kurzroman, der von der Liebe zu den Bergen handelt und von der Liebe zwischen zwei Menschen, die still und leise erlischt.
Der Autor schafft es mit knappen, dafür umso präziseren Worten eine wunderschöne Stimmung zu erzeugen. Manche wörtliche Rede wird nicht zu Ende gesprochen, der Leser weiss aber, was gesagt werden soll - ein sehr schönes Stilmittel, das die Stille und Einsamkeit in den Bergen nur noch mehr verstärkt. Man merkt dem Autor an, wie sehr er die Berge lieben muss.
Dieser kleine Debütroman erzählt in knappen Worten die Geschichte der Buchhändlerin Marion. Im Alter von 24 Jahren erfüllt sie sich einen langen Traum und zieht nach Chamonix, den Ferienort ihrer Kindheit. Dort hat sie eine Buchhandlung gekauft und ist mit ihrem Leben am Fuße mächtiger und beeindruckender Berge sehr zufrieden. Eines Tages kommt der Bergführer Pierre (später wird sie ihm die Bedeutung seines Namens erklären) in ihre Buchhandlung. Sie kommen ins Gespräch, er kommt wieder, und bald schon lädt er sie ein auf große Bergtouren. Dieser Teil des Buches schwärmt geradezu von den Namen der Berge und Schluchten rund um den Montblanc und man spürt, wie der Autor selbst diese Landschaft liebt und in ihr aufgeht.
Auf ihren Touren kommen sich Marion und Pierre näher und bald heiraten sie. Marion ist glücklich und zufrieden. Sie hat ihre Buchhandlung, Pierre führt im Sommer zahlende Kundschaft in die Berge und im Winter arbeitet er als Skilehrer. Doch bald stellt sich heraus, dass sie außer ihrer gemeinsamen Leidenschaft für die Berge und die Natur wenig gemeinsam haben. Pierre interessiert sich gar nicht für die Bücher, in denen Marion regelrecht versinken kann, und auch sonst ist er nicht der Mann, der viel spricht.
Als auch ihre ernst gemeinten Versuche, ein Kind zu zeugen, fehlschlagen, auch die konsultierten Ärzte keinen Rat wissen, da schiebt sich mehr und mehr ein Schweigen zwischen die beiden. Marion verändert sich und zieht sich zurück, und auch ihr Vater kann sie nicht aufwecken. Die Entfremdung zwischen den Ehepartnern auf der einen, und die Entfremdung Marions mit sich selbst wachsen unaufhaltsam:
„Ich weiß schon, dass ich mich auch verändert habe. Alles, was ich liebte, schien auf einmal seinen Glanz zu verlieren. Die langen Gespräche mit den Kunden fielen immer knapper aus, meine Freundinnen, die Bäckerinnen oder Souvenirverkäuferinnen in der Rue de Vallot, gingen mir auf die Nerven, die Morgensonne auf dem Dome du Gouter strahlte weniger hell.“
Das geht über lange, für Marion quälende Monate so. Von Freunden angesprochen, wehrt sie ab, doch sie spürt ihre innere Veränderung wie einen Sog. Eines Tages, Pierre ist auf einer mehrtägigen Bergtour unterwegs, wird Marion zum Ende eines Gletschers gerufen. Man hat die Leiche von Pierres Vater gefunden, der als Bergführer vor Jahrzehnten oben auf dem Gletscher tödlich verunglückt war. Nachdem Marion ihrem toten Schwiegervater ins Gesicht geblickt hat, weiß sie genau, was sie tun wird …
Das Buch ist eine Romanminiatur, von Claudia Steinitz in bewährter Weise ins Deutsche übersetzt, die erzählt von der Liebe zu den Bergen und von einer schwierigen Liebe zwischen einer jungen Frau und einem Mann. Er liest sich schnell zu Ende, doch am Ende bleibt man ratlos zurück und seltsam verwirrt über das Schicksal einer Frau, die doch so lebensfroh ihr Leben in Chamonix begann und in ihren Büchern aufging. Es ist ein Roman, der mich lange noch sehr nachdenklich gemacht hat, und mich zwang, nachzudenken über sein dann doch sehr überraschendes Ende.
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