Jean-Pierre Luminet nimmt uns Leser auf eine Reise in das 18. Jahrhundert nach Frankreich mit.
Der berühmte französische Astronom Josephe Jerome Lalande (1732-1807) lässt sein Leben Revue passieren und erzählt die Geschichte der Astronomen dieser Zeit und ihrer Dispute. Die Geschichte fokussiert die Vorbereitungen zur wissenschaftlichen Beobachtung der beiden Venusstransite 1761 und 1769.
Gleichzeitig ist das Buch eine wunderbare Zeitreise in den Bereich der Navigation und der Vermessung der Erde. Wir lernen das who-is-who der damaligen Wissenschafter kennen, die nicht immer frei von Eitelkeiten und Missgunst sind.
Außerdem dürfen wir eine bemerkenswerte Frau kennenlernen, die nur wenig Anerkennung erhalten hat: Reine-Nicole Lépaute (1723-1788). Sie ist eine begabte Mathematikerin, die so manchen Mann in den Sack steckt, aber aufgrund ihres Geschlechts kaum erwähnt wird. Für Lalande wird sie zur Muse, zur Göttin und wissenschaftlichen Gefährtin.
Die Reise führt die Leser kreuz und quer durch die damals bekannte Welt. Von England über Frankreich nach Preußen und weiter nach Russland und Sibirien. Auf der anderen Seite über den Seeweg bis nach Indien. Allein die Beschwerlichkeit, die die Forscher mit ihren Instrumenten landauf, landab oder auf einem Segelschiff den Stürmen und Flauten trotzend auf sich nahmen, ringt mir Bewunderung ab. Doch mit diesen Unwägbarkeiten und Mühen wird der Grundstein zur heutigen Wissenschaft gelegt.
Fazit:
Die rund 370 Seiten sind angenehm und unterhaltsam zu lesen und bieten eine empfehlenswerte Lektüre, wenn man sich für die Wissenschaft im 18. Jahrhundert interessiert.