Jean Gebser

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Lebenslauf

Jean Gebser (1905–1973) hat als Dichter, Übersetzer und Philosoph ein umfangreiches und vielschichtiges Werk hinterlassen, in dem sich ein durch tiefgreifende Wandlungen geprägtes Jahrhundert widerspiegelt.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Jean Gebser

Cover des Buches Gesamtausgabe / Ursprung und Gegenwart - 2. Teil Band 3 der Gesamtausgabe (ISBN: 9783907160039)
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Rezension zu "Gesamtausgabe / Ursprung und Gegenwart - 2. Teil Band 3 der Gesamtausgabe" von Jean Gebser

Rezension zu "Gesamtausgabe / Ursprung und Gegenwart - 2. Teil Band 3 der Gesamtausgabe" von Jean Gebser
Kaivaivor 17 Jahren

"Ursprung und Gegenwart" konzipierte der Philosoph Jean Gebser im Jahr 1932,von 1947-52 schrieb er es nieder.Es ist ein Buch,das schwer zu lesen ist,doch in seiner Grundidee einfach und klar.Diese Idee ist folgende: das menschliche Bewußtsein hat eine historische Dimension.Es entwickelt sich innerhalb der Menschheitsgeschichte.Den Ursprung des Bewußtseins nennt er die archaische Struktur.Darauf folgt die magische,dann die mythische und wir leben in der mentalen Struktur.Jede Bewußtseinsstruktur unterscheidet sich von der hervorgehenden fundamental.Es ist ein Schritt über eine Stufe.Ein Sprung in eine andere Schicht.Die verlassenen Strukturen sind immer noch gültig,doch nicht mehr allgemeingültig,so wie die betretene Struktur.Diese vier Bewußtseinsformen haben eins gemeinsam: sie konnten sich in der Menschheit durchsetzen,indem die Menschen sich von den vorherigen Formen abgrenzten und sie verneinten.Für Gebser erwacht das menschliche Bewußtsein erst dann zur vollen Blüte,wenn es diese vier Strukturen,die es in seiner Geschichte schon durchlebt hat,als ein gemeinsames Erbe und als gleichwertig begreift.Es gibt kein zurück zum archaischen, magischen, mythischen.Es gibt auch kein Stehenbleiben im mentalen,dessen jetzige Ausprägung er die rationale Phase nennt.Für Jean Gebser ist die kommende Bewußtseinsstruktur,die sich schon vielfach andeutet und die sich durchsetzen wird,eine Struktur,die er integral nennt und die alle vier vorhergenden Strukturen vollwertig integriert.Joachim Illies schreibt in seinem Vorwort: "..wird das neue,noch zögernd bewältigte Denken im Umgang mit den Paradoxen notwendig...mit dem Widersprüchlichen,das am Ende atomistischer,dualistischer,alternativer Weltentzifferungsversuche auf ihn wartet.Aus dem engen Pferch der Aristotelischen Logik,die mit ihrem Entweder-Oder die Welt zu bequemer Entscheidung zurüstet und dabei Wirklichkeit verstümmelnd vereinfacht,wird das integrale Sowohl-als-Auch,das komplementäre Denken,wie es die Atomphysiker Nils Bohr und Werner Heisenberg angesichts der mikrophysikalischen Paradoxe entwickelten.Materie oder Energie,Ursache oder Wirkung,Subjekt oder Objekt: die Überwindung dieser Gegensätze unser mentalen Begriffsschemata ist zur Erfahrung physikalischer Wirklichkeit ebenso notwendig wie im Prozeß der Kulturentwicklung".

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