Jean Genet

 3,7 Sterne bei 33 Bewertungen
Autor*in von Querelle, Werkausgabe / Notre-Dame-des-Fleurs und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jean Genet, geboren am 19. Dezmber 1910 in Paris, kam als uneheliches Kind im Alter von fünfzehn Jahren in die Besserungsanstalt. Er brach aus, trat in die Fremdenlegion ein, floh, verkaufte seine Jugend, vagabundierte durch neun Länder, stahl, ließ sich aushalten, lebte unter fünfzehn verschiedenen Namen, war zwischen 1937 und 1943 dreizehnmal zu Gefängnis verurteilt und aus fünf Ländern ausgewiesen worden. 1942 schrieb er im Gefängnis seinen ersten Roman «Notre-Dame des Fleurs»; er widmete ihn einem Mörder. Mit diesem Buch, einem ersten Akt der Selbstbefreiung, einem ersten Versuch des Selbstverständnisses, trat Genet aus jener Finsternis heraus. Seine Gedichte, Romane und Dramen wurden in Frankreich und anderen Ländern, zeitweise auch in der Bundesrepublik Deutschland, verboten. Jean Genet starb am 15. April 1986 in Paris.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jean Genet

Cover des Buches Werkausgabe / Notre-Dame-des-Fleurs (ISBN: 9783926112675)

Werkausgabe / Notre-Dame-des-Fleurs

 (5)
Erschienen am 29.04.2016
Cover des Buches Der Balkon (ISBN: 9783926112880)

Der Balkon

 (3)
Erschienen am 19.12.2011
Cover des Buches Die Zofen (ISBN: 9783875362008)

Die Zofen

 (2)
Erschienen am 19.08.2022
Cover des Buches Die Neger (ISBN: B0000BIFVF)

Die Neger

 (1)
Erschienen am 01.01.1962
Cover des Buches Werkausgabe / Wunder der Rose (ISBN: 9783926112972)

Werkausgabe / Wunder der Rose

 (1)
Erschienen am 01.10.2021
Cover des Buches Die Parade (ISBN: 9783875361827)

Die Parade

 (0)
Erschienen am 01.01.1985

Neue Rezensionen zu Jean Genet

Cover des Buches Querelle (ISBN: 9783499116841)
Nespavanjes avatar

Rezension zu "Querelle" von Jean Genet

Der Mörder, der Schwule und der Kriminelle
Nespavanjevor 7 Jahren

Der Matrose Jo Querelle liegt mit seinem Schiff für einige Tage in Brest vor Anker. Nach einem erfolgreichen Opiumschmuggel, ermordet er seinen Komplizen. In der Hafenstadt führt sein Weg aber auch in das Bordell, dass von der Geliebten seines Bruders geführt wird.


Querelle - das als das Hauptwert von Jean Genet gilt, beschreibt ein Leben abseits der normalen Welt und seine Bewohner und trägt bestimmt auch biografische Züge: Der Autor selbst hat, nach dem Ausbruch aus einer Besserungsanstalt, sein Leben als Fremdenlegionär, als Stricher und als Dieb verdingt. Querelle gilt aber auch, zurecht wie ich finde, als Klassiker der schwulen Literatur. Anders als wohl andere Leser, finde ich diesen leicht antiquierten Schreibstil auch sehr erfrischend und als wohltuende Abwechslung zum alltäglichen Einheitsbrei, der dem Leser sonst so vorgesetzt wird. Man sollte auch bedenken, dass dieser Roman das erste Mal vor knapp 70! Jahren das erste Mal veröffentlicht worden ist. Damals war diese Geschichte des gewalttätigen und Homosexuellen Matrosen Querelle ein kleine Skandal, vor allem weil er ungeniert und direkt davon erzählt. Die Gewaltätigkeit des Hauptprotagonisten hat mich am Anfang des Romans ein wenig verstört. Man sollte den Roman im Kontext der Zeit lesen, in der er geschrieben worden ist, also 1946-47. Homosexuelle standen aus der Sicht der Öffentlichkeit auf der selben Stufe wie Mörder und Kriminelle, und wurden von jenen auch an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Jean Genet wurde zwar im selben Jahr der Veröffentlichung von Querelle, für zwei andere Werke mit dem Prix de la Pleiade ausgezeichnet, dass hielt aber den einen nicht davon ab, Querelle auf eine Verbotsliste zu setzten. Spätere Anerkennung hat der Roman bekommen, als es von einer Zeitschrift in die - Zeit-Bibliothek der 100 Bücher - aufgenommen worden ist. Kurz danach wurde er von Rainer Werner Fassbinder verfilmt. Es sollte sein Letzter werden.

Cover des Buches Tagebuch Eines Diebes (ISBN: 9783353005564)
glowingglooms avatar

Rezension zu "Tagebuch Eines Diebes" von Jean Genet

Verrat, Diebstahl, Homosexualität
glowinggloomvor 9 Jahren

Verrat, Diebstahl und Homosexualität sind die Dinge, die den Autor faszinieren. Wie er Kriminalität und Homosexualität ästhetisiert finde ich hochgradig irritierend. Der Grad seiner Frauenverachtung ist schockierend. Frauen existieren in seiner Welt allenfalls als Huren ohne Charakterzeichnung. Das Buch zeigt mir ein geistiges Parallel-Universum, das mich anwidert.

Allerdings hat Genet Sprachtalent und durchdringt sein Thema intellektuell konsequent. Das Buch fand ich abstoßend aber nicht uninteressant.

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