Wie auch in ihrem Roman „Überlebende“ hat die Autorin die Figur des „Data“ nicht verstanden, nur leider ist er in diesem Werk der Hauptprotagonist. Der Androide, der zu keinem Gefühlsempfinden fähig ist, wird von der Schriftstellerin von der ersten Seite an mit Emotionen ausgestattet. Er fühlt sich einsam, fühlt Verwirrung, Verzweiflung und wird sogar zum Lachen gebracht. Und dennoch will Jean Lorrah den Lesern weismachen, dass Data die Konzepte Humor oder Liebe nicht verstünde. Sein sehnlichster Wunsch, ein Mensch zu sein, wird ihm dann auch nach 130 Seiten und einer Art Zauberer-von-Oz-Abenteuer von der Autorin gewährt. Ab da habe ich dann das Buch weggelegt, da die Autorin die Hauptfigur fälschlicher Weise von Beginn an vermenschlicht dargestellt hat und nun ganz gewiss nicht mehr dieses verkorkste Werk retten kann.
Jean Lorrah
Alle Bücher von Jean Lorrah
Mord an der Vulkan Akademie
Die UMUK - Seuche. STAR TREK
Überlebende. Star Trek
Metamorphose. Star Trek
Star Trek - The Next Generation - Black Edition 1 - Jean-Luc Picard
Metamorphosis
Neue Rezensionen zu Jean Lorrah
Der Roman beginnt fast biographisch, wird dann zu einem Verschwörungsthriller und mündet in einer Art Räuberpistole mit zu viel Herzschmerz. Die Autorin hat durchaus Talent (und dies auch mit anderen Büchern bewiesen), verzettelt sich bei dieser Gemengelage jedoch völlig. Einige wenige gute Abschnitte verlieren sich in einer Vielzahl langatmiger oder wenig interessanter Textpassagen. Eine Straffung des Werkes um mindestens 50 Seiten hätte hier immerhin dem Handlungsfluss gedient. Bei Datas Figurenzeichnung erleidet die Schriftstellerin leider Schiffbruch, da sie ihm (dem Androiden) Gefühle gibt. Die Wendungen am Ende kommen recht plötzlich und das letzte Kapitel wirkt wie ein Fremdkörper, der sich nicht in die vorangegangene Geschichte einfügt. Schade, hier wurden gute Ideen für eine gute Tasha-Yar-Geschichte mangelhaft umgesetzt.
Inhalt:
Die Enterprise ist gerade auf dem Weg, verbannte Vulkanier, die auf die Reinheit des Blutes pochen, auf einem unbewohnten Planeten abzusetzen und danach diplomatisches Personal auf einem anderen Planeten abzusetzen, als sie zu einer humanitären Katastrophe gerufen werden. Auf Nisus, einem Planeten, auf dem viele Spezies der Föderation mit Orionern und Klingonen zusammen arbeiten, ist eine Epidemie entstanden.
Schnell steht fest, dass Kinder aus gemischtrassigen Ehen dem Virus Nährboden bieten, um zu immer schlimmeren Varianten zu mutieren. Das führt selbst unter denen, die auf Nisus schon lange in gemischten Teams arbeiten, zu Misstrauen, ob es wirklich so klug ist, wenn verschiedene Völker kooperieren.
Doch auch an Board der Enterprise gibt es Probleme. Einer der verbannten Vulkanier hat das gefährliche Virus aufs Schiff gebracht, und versucht nun auch noch, dieses unter seine Kontrolle zu bringen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der aber neben neuem Misstrauen auch neue Verbündete bringt.
Charaktere:
Im Mittelpunkt steht in diesem Roman gar nicht so sehr die Enterprise-Crew. Lediglich Spock, als gemischtrassiger Charakter, wird näher betrachtet und dadurch, dass seine Eltern unter den transportierten Diplomaten sind, wird auch sein Privatleben thematisiert.
Ansonsten bilden hier aber unbekannte, aber nichts desto trotz spannende Charaktere den Mittelpunkt. Darunter Kevin, halb Mensch, halb Klingone, der sich bei der Sternenflotte beworben hat, sein klingonischer Vater, und die junge T'Pina, die auf Nisus aufgewachsen ist und nach ihrer Ausbildung an der vulkanischen Akademie dorthin zurück kehrt - gerade zum richtigen Zeitpunkt, weil sie in der Krise wichtiger ist als gedacht.
Diese neuen Figuren werden gut ins Star Trek-Universum eingefügt und sind dabei schlüssig charakterisiert. Sie geben der Geschichte Tiefe - sorgen aber auch dafür, dass es sich nicht wie ein Enterprise-Roman anfühlt.
Fazit:
Eigentlich handelt es sich hier eher um einen Katastrophenroman, denn ein Ereignis folgt auf das andere und wieder und wieder sind die Leben der Betroffenen in Gefahr. Auch der Science-Fiction-Aspekt kommt etwas zu kurz. Statt dessen fließen Arztroman-Themen ein, darunter auch der Beginn einer Romanze.
So ist es letztlich ein spannendes Buch - bis auf die Stellen, an denen Virologie überwiegt und der Laie nicht unbedingt alles versteht -, das aber das typische Star Trek-Gefühl ebenso vermissen lässt, wie die altbekannten Charaktere.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 41 Bibliotheken