Cover des Buches Ayla und der Clan des Bären (ISBN: 9783570302835)
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Rezension zu Ayla und der Clan des Bären von Jean M. Auel

Steinzeit- Emanze?!

von Ginevra vor 7 Jahren

Rezension

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Ginevravor 7 Jahren
Schwarzmeerebene, vor ca. 30.000 Jahren:
Die kleine Ayla spielt gerade am Bach, als ein Erdbeben alles verschluckt, was ihr bisheriges Leben ausmachte: die Umgebung und ihre Familie, einen Clan der Homo sapiens sapientis.
Allein und schwer verwundet schleppt sie sich durch die Steppe, bis sie zusammenbricht und eine merkwürdig aussehende, gedrungene Frau sie aufliest: Iza, die weise und kräuterkundige Heilerin eines Neanderthaler- Clans. Iza bringt das blasse, dünne Kind zu Brun, ihrem Bruder und zugleich Anführers. Dieser ist erst skeptisch, denn alles Fremde könnte den Zorn der Geister auf den gesamten Clan lenken. Doch Iza zuliebe gibt er nach, und als Ayla etwas später eine komfortable Höhle entdeckt, wird sie feierlich in den Clan des Bären aufgenommen…

Doch die blonde, blauäugige Ayla ist und bleibt irgendwie anders, nicht nur durch ihr „modernes“ Aussehen (das die Neanderthaler unfassbar hässlich finden), sondern auch durch ihren Intellekt und die Fähigkeit zu differenziertem Denken und Sprechen. Sie lernt rasch, erkennt blitzschnell Zusammenhänge und erfindet Werkzeuge, die dem ganzen Clan nutzen.

Doch dies ist nur der Beginn einer spannenden Frauengeschichte aus einer außergewöhnlichen Zeit, über die bisher wenig geschrieben wurde. Kein Wunder, dass Jean Auels Bücher weltweit zu Mega-Sellern wurden… die Experten kritisieren zwar, dass die ehemalige Bankerin Auel eher ihre Fantasie als seriöses Fachwissen einsetzt, aber ich finde, dass sie sich unglaublich gut in die Köpfe der damaligen Menschen versucht hinein zu versetzen. Ich konnte mir zuvor kaum vorstellen, wie man 5000 Seiten über eine zeitlich derart ferne Kultur schreiben kann – aber die Geschichte von Ayla ist wirklich spannend und unterhaltsam geschrieben, und letztendlich brandaktuell, da es um die Integration von anderen Kulturen geht – und um die wechselseitige Bereicherung.

Für die fürchterlichen Übersetzungs- Stolperer kann die Autorin nichts, aber streckenweise haben mich langatmige Beschreibungen und Wiederholungen etwas genervt. Deshalb: 3,5/ aufgerundet 4 von 5 Sternen!
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