Jean Mattern

 4,6 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von September, Im Király-Bad und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jean Mattern wurde 1965 geboren und wuchs in Deutschland auf. Er lebt in Paris, wo er als Verlagslektor arbeitet. September ist sein vierter Roman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jean Mattern

Cover des Buches September (ISBN: 9783827012937)

September

 (17)
Erschienen am 17.03.2016
Cover des Buches Im Király-Bad (ISBN: 9783458174660)

Im Király-Bad

 (1)
Erschienen am 15.03.2010
Cover des Buches September (ISBN: 9783827078759)

September

 (0)
Erschienen am 17.03.2016

Neue Rezensionen zu Jean Mattern

Cover des Buches Im Király-Bad (ISBN: 9783458174660)
Dajobamas avatar

Rezension zu "Im Király-Bad" von Jean Mattern

Wenn ein Trauma totgeschwiegen wird...
Dajobamavor 6 Jahren

Auf gerade mal 124 Seiten hat Jean Mattern sich dem Leben, besser gesagt des anhaltenden Traumas seines Protagonisten Gabriel gewidmet.

 

Gabriel, ein etwa dreißigjähriger Übersetzer, befindet sich in einer tiefen Lebenskrise, deren Wurzeln bis tief in seine Kindheit in einer jüdisch-ungarischen Familie zurückreichen. Als damals seine ältere Schwester durch einen Unfall ums Leben kam, flüchteten seine Eltern sich ins Schweigen und Vergessen. Sie wanderten mit den beiden verbliebenen Kindern nach London aus. Gabriels Kindheit war geprägt von Einsamkeit und Trauer, die er nicht benennen durfte. Seine Muttersprache eine Sprache, die nur noch geflüstert wurde.

Heute ist er mit Laura verheiratet, mit der  er ein Kind erwartet. Doch er hat das Schweigen seiner Eltern übernommen, hat nie gelernt, seine Trauer auszudrücken. Verblasst ist sein Schmerz auch nach zwanzig Jahren kaum. Doch er kann sich auch Laura, auch seinem besten Freund, nicht anvertrauen. Und zerstört dadurch beide Beziehungen. Bereits ganz zu Beginn des Büchleins erfährt der Leser, dass Gabriel seine schwangere Frau verlassen wird. Er reist nach Ungarn, auf den Spuren seiner verschwiegenen Vorfahren.

"Steht es mir noch zu, mein Leben gegen ein anderes einzutauschen? Ein neues Tor zu öffnen und einen anderen Weg zu finden?"

 

Kritisieren könnte man, dass Gabriel sich in seinem Winden in der Sprachlosigkeit immer im Kreis dreht. Gegen Ende wiederholt er sich auch tatsächlich. Die wenigen Seiten sind dafür genug. Auch wer eine politische Aufarbeitung zum ungarischen Judentum etc. erwartet, liegt hier falsch. Es geht wirklich ausschließlich um Gabriels ganz persönliche Tragödie.

Allerdings fand ich den Roman sprachlich wirklich beeindruckend. Es ist ein Buch der leisen Töne, durchaus lesenswert.

"Man kann keinen Frieden mit denen schließen, die vergessen, um Verzeihung zu bitten." Seite 25

 

Cover des Buches September (ISBN: 9783827012937)
Minka93s avatar

Rezension zu "September" von Jean Mattern

Perfekte Mischung aus Fiktion & Fakten
Minka93vor 8 Jahren

In "September" geht es um die Olympischen Spiele 1972. Der BBC-Journalist Sebastian soll, genau so wie der New Yorker Reporter Sam, vor Ort in München sein und von den Spielen berichten. Als die zwei Männer aufeinander treffen entwickelt sich eine Art Affäre zwischen ihnen. Diese gerät aber in den Hintergrund, als die israelischen Wettstreiter als Geiseln genommen werden.

Das Buch ist nicht nur eine Berichterstattung, sondern auch ein Roman.
Der Autor verwebt Fiktion und Fakten auf eine sehr spannende Art miteinander und man fühlt sich live dabei bei den Geschehnissen.
Das Buch liest sich sehr flüssig und vor allem schnell, denn die Ereignisse kommen genau so schnell wie sie gehen, sei es die Geiselnahme, aber auch die Affäre zwischen den zwei Männern.

Cover des Buches September (ISBN: 9783827012937)
eigers avatar

Rezension zu "September" von Jean Mattern

"September" eine kurze Betrachtung
eigervor 8 Jahren

September

September 1972 – ein junger britischer Journalist, der Erzähler im Buch, wird Augenzeuge des Terrors bei den Olympischen Spielen in München und erlebt die Schrecken hautnah mit.
Wir erkunden das Olympische Dorf mit ihm, lernen andere Journalistenkollegen sowie Sportler kennen und erfahren einiges über das alltägliche journalistische Tagesgeschäft. Gleichzeitig entwickelt sich eine besondere Beziehung zu seinem amerikanischen Kollegen Sam, die für ihn etwas völlig Neues darstellt. Er ist offen  dafür und findet den anderen Mann ebenfalls attraktiv. Die Beziehung schwankt zwischen Kälte und Verführung.
Mit der Geiselnahme der israelischen Sportler durch arabische Terroristen ändert sich alles. Acht Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe „Schwarzer September“ stürmen das Quartier der israelischen Mannschaft und nehmen Sportler und Trainer als Geiseln.
Durch die Kontakte von Sam können wir die furchtbaren Geschehnisse aus nächster Nähe, dem Quartier der kanadischen Sportler direkt verfolgen. Wir werden Zeuge der dilettantischen Verhandlungen, erleben unprofessionelle Polizeiarbeit und erfahren vom furchtbaren Ende in  Fürstenfeldbruck.
Da der Erzähler Journalist ist, recherchiert er weiter und wir erleben die Tragödie auch aus der Sicht von Angehörigen der Opfer  und eines deutschen Polizisten.
Fazit: Das Buch enthält umfangreich Fakten und schildert den Hergang der Tragödie minutiös und spiegelt alles aus der privaten Perspektive des Erzählers. Sehr flüssig geschrieben und lesenswert für alle die mehr über München 19972 erfahren wollen.


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