Cover des Buches Im Licht des Blutmondes (ISBN: 9783956670145)
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Rezension zu Im Licht des Blutmondes von Jeanette Peters

Vampire sind auch mal eher hart als zart

von hexe2408 vor 10 Jahren

Rezension

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hexe2408vor 10 Jahren

Menschenhandel, Missbrauch, Verachtung – menschliche Probleme? Nicht ausschließlich. „Im Licht des Blutmondes“ transportiert aktuelle Problemthemen in die fremde Gesellschaft der Vampire. Der Leser wird mitgenommen auf eine spannende Reise in eine sehr komplexe Welt aus realen und fantasiereichen Elementen.

Joleen hatte es schon als Kind nicht leicht. Ihre Mutter betrachtet sie als Last und tut alles, um sich von ihr zu befreien. Joleen selbst kämpft um die Gunst ihrer Mutter und stößt dabei immer wieder auf ungeahnte Schwierigkeiten. Nur durch den Beistand der Vampirfamilie rund um Zacharias gelingt es ihr mit viel Mühe, ein wenig nach vorn zu schauen.

Die Eigenheiten der Vampire wurden im Buch sehr schön dargestellt. Es fasziniert mich immer wieder, dass ich noch neue Ideen entdecke, obwohl ich schon einige Vampirromane gelesen habe. Es ist immer wieder spannend zu entdecken, wie die Welt aufgebaut ist, welche Eigenschaften die Vampire haben, mit welchen Stärken und Schwächen sie kämpfen, wie sie sich nähren und in welchem Verhältnis sie zu den Menschen stehen. Wie es in diesem Buch ist, sollte jeder Leser selbst rausfinden. Mir hat die Mischung der Elemente sehr gut gefallen.

Joleen durchlebt während der Geschichte die größte Entwicklung. Vom kleinen, hilflosen Kind, entwickelt sie sich zur willensstarken, jungen Frau, die trotz aller Probleme mit beiden Beinen im Leben steht. Sie ist mir im Verlauf des Buches sehr ans Herz gewachsen, ich habe mit ihr gelitten, mich mit ihr gefreut und gehofft.

Von den Vampiren war Zacharias, den Joleen meistens liebevoll Zach nennt, der liebste. Er hat viel Verantwortung zu tragen und trotzdem gelingt es ihm, sein Herz und seine Seele zu öffnen und sich der Probleme von denen anzunehmen, die ihm etwas bedeuten.

Neben den beiden gibt es noch sehr viele andere Charaktere, die immer mal wieder auftauchen und mal eine größere und mal eher eine untergeordnete Rolle spielen. Durch die Vielfältigkeit der Menschen und Vampire wird es nie langweilig und man kann sich immer darauf freuen, dass etwas Unerwartetes passiert.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Man wurde gut in die fremde Welt eingeführt und konnte sich die Vorgänge, Rangordnungen und Personen gut vorstellen. Besonders gut gefallen haben mir die vielen Perspektivwechsel und die Unterteilung in Altersabschnitte. So hatte man immer eine gute Orientierung, um wen es grad am meisten geht bzw. aus wessen Sicht der Abschnitt geschrieben ist und wie alt Joleen als Protagonistin zu diesem Zeitpunkt ist.

Die Spannbreite an vorhandenen Emotionen ist sehr groß. Von tiefer Trauer, Todesangst, Scham und Hoffnungslosigkeit bis hin zu ehrlicher Liebe, reiner Freundschaft, Geborgenheit, Vertrauen und Glück ist so ziemlich alles mit dabei. Einige Passagen sind wirklich sehr brutal, blutig und nicht so leicht zu verdauen. Die animalische Seite der Vampire kommt dort deutlich zum Tragen.

Für zarte Gemüter ist „Im Licht des Blutmondes“ wahrlich nichts, ein Buch das schockiert, bewegt, zum Nachdenken bringt und berührt. Nach den Ausblicken auf die folgenden Bände, bin ich nun sehr neugierig und freue ich darauf zu erfahren, wie es mit Zach, Joleen und all den anderen weiter geht.


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Von mir gibts 4,5 Sterne für dieses Buch :)

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