Cover des Buches Der Alchemist von London (ISBN: 9783833350795)
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Rezension zu Der Alchemist von London von Jeanette Winterson

Ein sprachliches Kleinod in der Fantastik

von Gwynny vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Eine sprachliche Besonderheit. Niedlich und doch ernst konfrontiert diese Fantasy mit der Gier des Menschen

Rezension

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Gwynnyvor 6 Jahren
„Es gibt alles“, sagte John Dee. „Man muss es nur finden.“
Zitat aus „Der Alchimist von London“

FAKTEN
Das Buch „Der Alchemist von London“ von Jeanette Winterson erschien erstmals 2009 unter dem Titel „The battle oft the Sun“ bei Bloomsbury Publishing und 2010 in Deutsch bei Berlin Verlag. Derzeit ist es zu Deutsch nur als Hardcover und gebraucht zu bekommen. Nur in der englischen gibt es das Buch als Print und eBook.

KURZMEINUNG
Eine sprachliche Besonderheit. Niedlich und doch ernst konfrontiert diese Fantasy mit der Gier des Menschen und der Notwendigkeit des Selbstvertrauens.

KLAPPENTEXT
Ein arglistiger aber genialer Bösewicht will das London um 1600 n.Chr. in eine goldene Stadt verwandeln. Er hat Jack zur Verwirklichung seines alchemistischen Planes auserwählt, doch Jack tut nicht alles, was man ihm sagt! In seiner Schlacht zur Rettung Londons begegnet er Rittern, Drachen und sogar der Queen Elizabeth I. persönlich ...

SCHREIBSTIL/ CHARAKTERE
Bei diesem Buch handelt es sich um ein sprachliches Kleinod. Einen solchen Stil muss man sicher mögen und er ist nicht für jeden Leser geeignet, ich selbst mag aber diese wunderschöne und blühende Erzählung. Die Autorin hat oft kurze und dafür aussagekräftige Sätze. Dann wieder etwas länger und oft hat sie ausführliche Aufzählungen, doch bei dieser Geschichte stört das nicht. Es gehört zu ihr, als Teil der Atmosphäre. Dieses Buch folgt seiner eigenen sprachlichen Melodie – und ich fand sie wunderbar.
Für mich las es sich flüssig und vor allem sehr zügig. Ich warne jedoch davor, das Buch als seichte Lektüre für zwischendurch hernehmen zu wollen. Dafür eignet es sich nicht. Man muss schon seinen Kopf einschalten und eventuell auch mal zwischen den Zeilen lesen. Der Stil ist anspruchsvoll und die Thematik ernst, auch wenn sie liebevoll in die Fantastik eingewickelt ist. Die Gier des Menschen wird sein Untergang …
Der Protagonist ist erst 12 Jahre alt und ich frage mich noch immer, ob ich das Buch als Jugendbuch einstufen möchte. Doch die Erfahrung hat gezeigt, dass Erwachsene oft anders lesen und die Dinge anders nehmen als Kinder. Darum denke ich, dass 12 ein gutes Alter ist, um dieses Buch zu lesen. Auch wenn die Kinder sich heutzutage leider sicher mit der Sprache schwertun, die dann doch gehobener ist, als das Umgangsdeutsch der heutigen Zeit ;)
Die Charaktere sind hier einzigartig und anders. Jack ist für sein Alter doch sehr reif, jedoch nicht übertrieben. Die Leute um den Magus herum haben alle ihre Eigenheiten und sind eher speziell ;) Am liebsten mochte ich neben Jack den kleinen Crispis und den Drachen – aber lest selbst, weshalb das so war. ;)

MEIN FAZIT
Eine wundervolle Geschichte, die den Deckmantel der Fantastik hernimmt, um die Gier des Menschen und die Notwendigkeit des Vertrauens in sich selbst aufgreift. Der bezaubernde Schreibstil der Autorin hat ihr Übriges dazu beigetragen, mich für diese Geschichte zu begeistern.

MEINE BEWERTUNG
Hier gibt es 5 von 5 Zahnrädchen.
©Teja Ciolczyk, 25.10.2017
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