Rezension
Ohwehohweh – nur noch zwei Bände, dann hat meine heißbeliebte Serie rund um Cat und Bones wirklich ihr Ende gefunden. Sehr, sehr schade, aber man soll ja bekanntermaßen aufhören, wenn es am schönsten ist. „Verlockung der Nacht“ gehört definitiv mit zu den besten Büchern der Reihe.
Beim ersten Mal lesen hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass eine Blase geplatzt ist. Natürlich, es gab immer schon Mord, Totschlag, Verfolgung, Krieg auf Leben und Tod in den Büchern, aber die Stufe, die der Geist Heinrich erklimmt, ist noch mal eine ganz andere. Damit hat Jeaniene Frost sich selbst übertroffen. Wirklich böse ist eben nur das reine, pure Böse, was sie hier ziemlich gut rüberbringt.
Das ist auch die Blase, die geplatzt ist: Bisher hatte man immer das Gefühl, dass alle einen Grund dazu hatten, böse zu sein. Heinrich ist hingegen ein bisschen wie der Joker aus Batman – der Hund, der seinem eigenen Schwanz nachjagt, aber nicht mal weiß, was er machen würde, wenn er ihn kriegt. Er ist eben böse um des bösen Willens. Verrückt, aber wenn man das Buch liest, ist das wirklich der Eindruck, der dann entsteht.
Gleichzeitig kommt man etwas ins Straucheln. Marie Laveau, Königin der Ghule aus New Orleans, die vor einiger Zeit noch den ultimativen Krieg wollte, sucht auf einmal das Know How und die Hilfe von Cat und Bones, als es darum geht, den uralten Geist irgendwie zu bannen. Eine Wandlung, die man erst nicht nachvollziehen kann, später dann aber doch aufgeht, sodass man nicht mehr an der Logik zweifelt.
Hach. Nur noch ein Buch. Das ist echt traurig, vor allem wenn ich darüber nachdenke, wie lange Cat und Bones mich begleitet haben. Das erste Buch habe ich damals während des Studiums gelesen, das ist fast sechs Jahre her. Und jetzt halte ich den letzten Band in den Händen. Hm.