Rezension zu "Frauen und ihre Schlösser" von Jeannette Beissel von Gymnich
Das vorliegende, prächtig bebilderte Buch über „Frauen und ihre Schlösser“ befriedigt weniger das gerade in Deutschland zunehmende Interesse am Leben und Wohnen des Adels, sondern ist ein Band über „mehr als Glanz und Gloria“.
Es zeigt, wie 19 adlige Frauen mit Mut und Energie, kreativen Ideen und einer Menge unternehmerischem Schaffensdrang es geschafft haben, ihre alten Schlösser aus dem Familienbesitz, die sie aus eigenem Einkommen und Vermögen längst nicht mehr hätten unterhalten können, in Schuss zu bringen und hinter die Fassaden der repräsentativen Schlossanlagen die moderne Welt Einzug haben halten lassen.
Die persönlichen Geschichten , die die Autorin hier aufgezeichnet hat, sind beeindruckende Beispiele, wie selbstbewusste Frauen das historische Erbe und die überkommenen Werte ihrer Familien genial und architektonisch ambitioniert verbunden haben mit ökonomischen Modellen, die ihnen helfen werden, ihre Schlösser auch den nächsten Gerarationen zu erhalten.
Der an Schlössern und an Architektur interessierte Zeitgenosse erhält zusätzlich einen Blick in Räume, die sonst der Öffentlichkeit verschlossen bleiben. Die schönen Fotografien von Stefan Schaal machen das Buch zu einer wahren Fundgrube schöner Dinge.