Rezension zu "Der elektronische Mönch" von Jeff Somers
Inhalt:
Im zerstörten New York der Zukunft (über-)lebt der Revolverheld Avery Cates, Alkoholiker und Profikiller. Neben den Cops der Regierung werden die Menschen auch noch von einer neuen Sekte bedroht, den elektronischen Mönchen. Als Cates einen nahezu unlösbaren Auftrag bekommt, schart er ein Team von Spezialisten um sich und nimmt es mit allen auf.
Stil:
Typischer Cyber-Punk-Action-Reißer. Genre-typischer Held schießt und kämpft sich durch die Reihen der Feinde. Immer wieder entrinnt er knapp dem Tode, wird verletzt und misshandelt, aber ist im nächsten Kapitel schon wieder kampfbereit. Hier der Anfang des ersten Kapitels zum Selberlesen:
"Sie haben Mist gebaut, Mr Cates."
Ich befand mich in der East Side von Old New York, auf der alten Insel. Eine echte Absteige: kein Dach, der schlechteste Gin, von dem ich jemals zu viel getrunken hatte, und nirgends ein bekanntes Gesicht. Es war kalt, ich fühlte mich fiebrig und verschwitzt - ich fühlte mich richtig Scheiße, und mit jedem Becher von diesem billigen Fusel, den ich aus meinen schwindenden Yen-Vorräten bezahlte, wurde es schlimmer. Ich wusste nicht genau, woraus sie dieses Zeug eigentlich herstellten - bestenfalls wohl Farbverdünner, nahm ich an -, aber es war einfach scheußlich.
Sofort standen der Mann zu meiner Rechten und die grauhaarige, einäugige Frau zu meiner Linken auf und gingen davon, ihre Becher in der Hand. Niemand sonst an diesem Tisch blickte mich auch nur an. Falls jemand mich hier an diesem Tisch umbringen sollte, würden die Gäste mich einfach auf den Boden rollen und dann sofort wieder vergessen. ...
Mein Lese-Erlebnis:
Anfangs war ich noch recht angetan: es schien mir gute, solide Unterhaltungslektüre zu sein. Aber ca nach dem ersten Drittel scheint sich alles immer wieder zu wiederholen, und die Logik bleibt auch auf der Strecke. Diesen mächtigen Feind mit solch kümmerlichen Mitteln zu besiegen ... nein, tut mir leid, das kann so nicht gehen.
Nichts desto trotz war es spannend genug, um bis zum Ende weiterzulesen und auch nicht schlechter als viele andere ähnliche Bücher.