Rezension zu "Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte" von Jeff Strand
ACHTUNG: Spoiler
Inhalt:
An Andrews Situation hat sich nicht wirklich etwas geändert. Er hat keinen Job, ist pleite und seine Frau stinkig auf ihn. Seinem letzten Fall hat er einen gewissen Bekanntheitsgrad zu verdanken, doch leider bekommt er nicht nur positive Aufmerksamkeit. Ein Serienkiller hat sich auf ihn eingeschossen und Andrew hat nicht die geringste Ahnung, wieso. Nach einem Zwischenfall bleibt ihm nichts anderes übrig, als selbst die Rolle des Serienkillers einzunehmen, seinen besten Freund Roger als Geisel zu nehmen und zu einem blutigen Urlaub voll festlicher Spiele aufzubrechen.
Story:
Die Idee der Geschichte finde ich wirklich grandios. Ich meine, so was wie ein Freizeitpark für Serienkiller mitten in Alaska. Also, wenn das nicht cool ist, weiß ich auch nicht mehr. Jeff Strand hat sich ein paar spezielle Tötungsmaschinen einfallen lassen, die auf den ersten Blick auswegslos erscheinen. Jeder in dieser Situation würde sich verzweifelt auf den Boden schmeißen und nicht mehr aufstehen, doch Andrew behält seinen Kopf und lässt sich immer wieder Auswege und Ausflüchte einfallen. Dass diese nicht immer ganz so genial sind und ihm mehr Schwierigkeiten bereiten, als gut für ihn ist, muss ich wohl nicht mehr erwähnen und lasse das auch jetzt besser so stehen.
Charaktere:
Andrew ist sich treu geblieben und hat nicht seine ganze Persönlichkeit über den Haufen geworfen.
Die Antagonisten sind teilweise wirklich spannende und (ja, ich wage es zu sagen) teilweise sogar erfrischende Persönlichkeiten. Was mir aber so wichtig ist: Sie HABEN auch Persönlichkeiten. Sie sind nicht einfach nur durch und durch dumpf und abgrundtief böse ohne irgendwelche anderen Merkmale. Sie haben Macken und durchaus positive Eigenschaften (Daniels Liebe zu Josie, Vertrauen und Respekt gegenüber Mitstreitern, Zusammenhalt in schwierigen Situationen). Sie sind abscheuliche Wesen - darüber braucht man nicht zu diskutieren - aber nicht die personifizierung des Bösen.
Defizite:
Was mir bei diesem Buch ein bisschen gefehlt hat, war die Beziehung zu Andrews Familie. Ja, mir ist schon klar, dass da unmöglich Familie eingebaut werden konnte und es mithilfe von Bezugnahmen so gut es ging trotzdem eingeflochten wurde. Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, dass im nächsten Buch wieder mehr von Helen und den Kindern zu lesen sein wird.
Außerdem sind ein paar Fragen zu Thomas offen geblieben.
Fazit:
Ein sehr gelungenes Buch. Kann mit dem Vorgänger zwar nicht mithalten, hat deswegen aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Grandioses Setting, toller Spannungsbogen und gespickt mit speziellem Humor. Ich freue mich schon auf den dritten Teil.