Jeff Talarigo

 4,2 Sterne bei 43 Bewertungen

Alle Bücher von Jeff Talarigo

Cover des Buches Die Perlentaucherin (ISBN: 9783442736645)

Die Perlentaucherin

(26)
Erschienen am 06.08.2007
Cover des Buches Der Ginsengjäger (ISBN: 9783630621364)

Der Ginsengjäger

(17)
Erschienen am 01.04.2008

Neue Rezensionen zu Jeff Talarigo

Cover des Buches Die Perlentaucherin (ISBN: 9783442736645)
otegamis avatar

Rezension zu "Die Perlentaucherin" von Jeff Talarigo

otegami
'Frl. Fuji' oder das Leben einer Leprakranken

Das Buch beginnt im Jahr 1948, als eine 19-jährige Perlentaucherin in Japan Zeichen von Lepra an sich entdeckt. Sie wird in ein Leprosorium auf der Insel Nagashima gebracht und hier beginnt ein völlig neues Leben für sie!

Der Leser erfährt vom Umgang der Gesellschaft mit dieser Krankheit: ihre Person existiert nicht mehr – sie wurde aus allen Registern gestrichen. Auch für ihre Familie ist sie gestorben, da sie 'Schande über die Familie' gebracht hat. Eine Nummer (2645) und ein – von ihr selbst gewählter Name (Frl. Fuji) sind die Konsequenz!

Das Buch ist in 'Artefakte' eingeteilt, in denen wir nicht nur das Leben der Protagonistin,sondern auch das einiger ihrer Mitpatienten, begleiten. Sehr viel Wissenswertes über die Krankheit Lepra und ihrer Behandlung runden das Buch ab.

Ich fand es hoch interessant, bin ich doch sehr interessant am Land Japan, seiner Geschichte und seiner Kultur, aber auch sehr aufwühlend! Zartbesaiteten Lesern empfehle ich diese Lektüre jedoch nicht!


Cover des Buches Der Ginsengjäger (ISBN: 9783630621364)
Barbara62s avatar

Rezension zu "Der Ginsengjäger" von Jeff Talarigo

Barbara62
Zwischen China und Nordkorea

Der Beruf des Ginsengjägers existiert wirklich und der namenlose Ich-Erzähler im Roman des in Japan lebenden US-Amerikaners Jeff Talarigo, der für dieses Buch zahlreiche Nordkoreaner interviewt hat, übt ihn aus.

An der Grenze zwischen China und Nordkorea fließt der Fluss Tumen. Auf der chinesischen Seite lebt der Ginsengjäger in völliger Einsamkeit. Er hat seinen Beruf vom Vater erlernt. In absoluter Einsamkeit jagt er den Ginseng wie das Wild, durchstreift tagelang die Wälder, pirscht sich an und sucht mit allen Sinnen. Einmal pro Woche geht er in die Stadt, um den Markt und das Bordell zu besuchen.

Doch auch in seine Abgeschiedenheit dringt die Politik ein: Eine Zwangsprostituierte aus Korea wird im Bordell seine Geliebte, Koreaner kommen zunehmend über den Fluss um zu stehlen, Leichen schwimmen auf dem Fluss, ein Mädchen aus Nordkorea kommt zu ihm und sogar ein Grenzsoldat.

An diesem eindrücklichen Roman hat mich der Gegensatz zwischen der Gewalt der Menschen und der Schönheit der Natur, die in poetischer Sprache beschrieben wird, begeistert.

Cover des Buches Die Perlentaucherin (ISBN: 9783442736645)
Suselpis avatar

Rezension zu "Die Perlentaucherin" von Jeff Talarigo

Suselpi
Einfach klasse!

Den Großteil ihrs Lebens ist sie als Fräulein Fuji bekannt. Ihr großer Traum war es Perlentaucherin zu sein. Und für 4 Jahre ist dieser Traum in Erfüllung gegangen. Aber nun wurde bei ihr eine Krankheit diagnostiziert die ihr ganzes Leben verändern soll. Sie darf nicht mehr tauchen. Sie muss ihre Familie verlassen. Sie muss in Quarantäne leben, denn sie hat Lepra.

Mit 19 wird sie auf eine Insel gebracht und ihrem Namen und ihrer Vergangenheit beraubt. Für ihre Familie wird sie als tot erklärt und aus allen Registern gestrichen. In ihrer ersten Nacht, als sie darüber nachdenkt welchen Namen sie nun annehmen soll, wird ihr empfohlen an die schönste Erinnerung aus ihrer Zeit vor der Quarantäne zu denken und dieser ihren Namen widmen. Dies tut sie und von nun an ist sie Fräulein Fuji. Solange die Patienten gesund genug sind, kümmern sie sich um die anderen Patienten, damit so wenig wie möglich gesunde Personen mit den Kranken zusammentreffen. Sie massiert die Patienten und erfährt so eine Menge aus ihrem Leben vor der Krankheit, aber viele wollen auch einfach nicht an ihr Leben davor und an die Schande die sie ihrer Familie bereitet haben, erinnert werden.

 

Anfangs war ich etwas misstrauisch und wusste nicht ob mir so ein Buch gefallen wurde, aber recht schnell hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Es beruht auf Fakten und somit ist es noch erschreckender zu erfahren, wie mit Menschen umgegangen worden ist die diese Krankheit hatten. Sie wurde zu Ausgestoßenen der Gesellschaft. Niemand wollte sie und niemand wollte an sie erinnert werden. Die Protagonistin versucht ihr bestes um sich mit diesem Leben zu abzufinden. Das Buch hat trotz diesem schweren Thema eine Leichtigkeit, die ich nicht wirklich beschreiben kann. Es wird nicht so genau auf die Leiden eingegangen die die Menschen haben, sondern eher wie sie dort miteinander umgehen.

 

Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Es ist einfach nur ein wirklich schönes Buch, welches ich bestimmt bald mal wieder lesen werde.

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