Jeffrey Eugenides

 4,1 Sterne bei 1.312 Bewertungen
Autor von Middlesex, Die Selbstmord-Schwestern und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jeffrey Eugenides (©CC BY-SA 3.0 by Rodrigo Fernandez)

Lebenslauf

Jeffrey Eugenides wurde 1960 in Detroit / Michigan geboren und lebt heute mit Frau und Tochter in Berlin, wohin ihn Stipendien des DAAD und der American Academy gelockt haben. Sein Debütroman "The Virgin Suicides" (dt. "Die Selbstmord-Schwestern") erregte weltweit Aufsehen und wurde im Jahr 2000 von Sofia Coppola verfilmt. Wie Jonathan Franzen rechneten ihn Kritiker in der Zeitschrift The New Yorker unter die "Twenty Writers for the 21st Century" und in der Zeitschrift Granta unter die "Best Young American Novelists". Eugenides und Franzen wurden von ihrem US-Verleger Jonathan Galassi miteinander bekannt gemacht; über Jahre diskutierten sie in einem griechischen Lokal in New York ihre jeweiligen Projekte. Die freundschaftliche Verbundenheit und der kreative Austausch zeitigten zwei sehr unterschiedliche, dennoch verwandte Romane: fulminante, große Epen über den Zerfall der amerikanischen Familie und das Schicksal des Landes im 20. Jahrhundert.

Alle Bücher von Jeffrey Eugenides

Cover des Buches Middlesex (ISBN: 9783499258404)

Middlesex

 (510)
Erschienen am 01.11.2011
Cover des Buches Die Selbstmord-Schwestern (ISBN: 9783644011717)

Die Selbstmord-Schwestern

 (403)
Erschienen am 15.07.2011
Cover des Buches Die Liebeshandlung (ISBN: 9783499258503)

Die Liebeshandlung

 (111)
Erschienen am 01.12.2012
Cover des Buches Air Mail (ISBN: 9783499240799)

Air Mail

 (37)
Erschienen am 02.05.2005
Cover des Buches Der Spatz meiner Herrin ist tot (ISBN: 9783499252228)

Der Spatz meiner Herrin ist tot

 (10)
Erschienen am 02.05.2009
Cover des Buches Das große Experiment (ISBN: 9783499291791)

Das große Experiment

 (8)
Erschienen am 21.04.2020

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Jeffrey Eugenides

Cover des Buches The Virgin Suicides (ISBN: 9781250074812)
anaaparadisos avatar

Rezension zu "The Virgin Suicides" von Jeffrey Eugenides

Erwartungen wurden nicht erfüllt
anaaparadisovor 14 Tagen

Leider hat mich das Buch gar nicht gecatcht. Ich bin davon ausgegangen, dass es ein Highlight wird, aber es kam leider gar nichts rüber.

Mir hat zum einen die Message gefehlt, zum anderen waren die Kapitel viel zu lang, sodass man sich überhaupt nicht amüsiert hat beim Lesen. 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich einfach nicht verstanden habe, was mir das Buch sagen will. Normalerweise liebe ich diese Art von Büchern, aber dieses sollte es einfach nicht sein.

Cover des Buches Die Selbstmord-Schwestern (ISBN: 9783644011717)
ana-97s avatar

Rezension zu "Die Selbstmord-Schwestern" von Jeffrey Eugenides

Mein persönliches Lese-Highlight!
ana-97vor einem Monat

Seit ich den Film von Sofia Coppola gesehen habe, war mir klar dass ich auch das Buch der Selbstmord-Schwestern lesen möchte. Ich muss sagen, dass diese Geschichte eine der wenigen ist, bei der das Buch und der Film gleichauf sind. 

Das spannende an den Selbstmord-Schwestern ist die Erzählperspektive. Wir lernen die Lisbon-Schwestern nur durch die Augen der Nachbarsjungs kennen. Das ist auch der Grund dafür, dass man als Leser nie wirklich den Grund ihrer Suizide versteht, auch nach dem Buch nur darüber munkeln kann. Doch die jungen Männer sehen die Schwestern in so einem besonderen Licht, das sie wie zerbrechliche Elfen beschreibt, wunderschön und unerreichbar, wie nicht von dieser Welt. 

Ihre Sicht auf sie ist verklärt, romantisiert, völlig überzogen und dadurch wunderschön. Ich habs so gern gelesen, verstehe aber, dass das Buch nichts für jedermann*frau ist.

Cover des Buches Die Selbstmord-Schwestern (ISBN: 9783644011717)
KarenAydins avatar

Rezension zu "Die Selbstmord-Schwestern" von Jeffrey Eugenides

„An dem Morgen, als die letzte Lisbon-Tochter Selbstmord beging ..."
KarenAydinvor 3 Monaten

„An dem Morgen, als die letzte Lisbon-Tochter Selbstmord beging – Mary diesmal, mit Schlaftabletten wie Therese-, wussten die Sanitäter schon genau, wo die Schublade mit den Messer war, wo der Gasherd und wo im Keller der Balken, an dem man das Seil festbinden konnte. Wie immer viel zu langsam, unserer Meinung nach, stiegen sie aus dem Rettungswagen, und der Dicke murmelte tonlos: „Wir sind hier nicht im Fernsehen, Leute. Schneller geht’s nun einmal nicht bei uns.“ Vorbei an den bis ins Monströse gewachsenen Büschen trug er das schwere Atemgerät über den verwilderten Rasen, der vor elf Monaten, als die Geschichte begonnen hatte, zahm und akkurat gepflegt gewesen war. Cecilia, die Jüngste, erst dreizehn, war als Erste gegangen, indem sie sich wie eine Stoikerin im Bad die Pulsadern aufgeschlitzt hatte, und als die Sanitäter sie in ihrem rosafarbenen Wasser liegen sagen, mit Augen, die gelb waren wie die einer Besessenen, ein kleiner Körper, der den Geruch einer reifen Frau verströmte, waren sie über Cecilias tiefe Gelöstheit so erschrocken, dass sie erst einmal wie hypnotisiert stehen blieben.“

 

Kritik

Einer Zusammenfassung des Inhalts bedarf es nicht. Diese ersten Sätze verraten schon viel über Inhalt und den Roman selbst. Erzählt wird die Geschichte von fünf Schwestern, die alle innerhalb eines Jahres Selbstmord begehen. Mit dem Tod Mädchen verfällt auch das Haus Lisbon. Die Erzählperspektive ist ungewöhnlich. Die Geschichte wird konsequent aus der Sicht der Jungs aus der Nachbarschaft erzählt. So erfahren wir über die Mädchen nur das, was die Jungs vermuten, was sie erleben, was sie aus unterschiedlichen Quellen erfahren. Die Mädchen selbst bleiben für uns so rätselhaft, so distanziert wie sie es eben für die männlichen Heranwachsenden auch sind, die viel beobachten, viel spekulieren.

Die Art des Erzählens hat mir unglaublich gut gefallen. Wie in den ersten Sätzen hier werden immer wieder Bilder gemalt, eine Stimmung, eine Szene eingefangen. Der Roman ist dabei (das mag ich ja auch sehr gern) sehr dialogarm. Die Bilder sind eindrücklich, poetisch, aber auf eine gewisse Art unsentimental. Der Roman psychologisiert nicht, er zeigt. Es ist keine Gesellschaftskritik, wir bekommen keine Moral an die Hand. Wir können nur den Jungs über die Schulter schauen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Mädchen erscheinen kühl und abwesend und irgendwie sphingenhaft, unnahbar. Was von ihnen bleibt – denn die Geschichte wird in Retrospektive von den inzwischen erwachsenen Männern erzählt – sind Objekte.  Büstenhalter, Haare, Make-Up. Objekte und Erinnerungen an die Jugend.

„Er habe ihr ganzes Wesen in dem Kuss spüren können, sagte er, als sei ihre Seele durch ihre Lippen entflohen, wie in der Renaissance. Zuerst schmeckte er das Fett ihres Lippenstifts, dann das traurige Rosenkohlaroma ihrer letzten Mahlzeit und darunter den Staub verlorener Nachmittage und das Salz der Tränendrüsen. Der Pfirsichlikör verlor an Geschmack während er von den Säften ihrer inneren Organe kostete, die alle vom Kummer leicht sauer schmeckten. Manchmal wurden ihre Lippen sonderbar kalt, und wenn er dann linste, sah er, dass sie beim Küssen ihre verschreckten Augen weit aufgerissen hatte.“

 

 

Viel mehr möchte ich über den Roman gar nicht sagen, da ein Beschreiben den Roman irgendwie kaputtmacht so wie ein Witz nicht erklärt werden darf, um noch witzig zu bleiben.
 Selbst lesen!

 

Gespräche aus der Community


11 BeiträgeVerlosung beendet
juni_monds avatar
Letzter Beitrag von  juni_mondvor 5 Jahren
Ich habe es nun gestern endlich geschafft, das Erste Buch zu beenden. Mir ging es ähnlich wie dir, stellenweise fiel es mir schwer dranzubleiben, stellenweise fand ich den Schreibstil dann wieder sehr gut. Obwohl mich der allwissende Erzähler mit den Perspektivwechseln hier und da manchmal gestört hat... und ich würde auch lieber aus der Sicht des Protagonisten lesen... allerdings sind die familiengeschichtlichen und historischen Hintergründe auch sehr interessant und werden im Verlauf der Geschichte bestimmt noch wichtig um das Ein oder Andere nachvollziehen zu können. Mit dem Inzest-Thema komme ich nicht ganz klar... und so richtig sympatisch ist mir bisher niemand ':D Ich hoffe auch, dass mich das Buch noch in seinen Bann zieht und bald mehr vom Protagonisten über sein Leben berichtet wird.

Zusätzliche Informationen

Jeffrey Eugenides wurde am 08. März 1960 in Detroit (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

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