Jela Krečič

 4 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Keine wie sie.

Lebenslauf

Jela Krečič, geb. 1979, ist eine slowenische Journalistin, Kolumnistin und Philosophin und mit dem bekannten Philosophen Slavoj Žižek verheiratet. Sie schreibt für die größte überregionale Tageszeitung „Delo“, in der sie 2013 ein Exklusivinterview mit Julian Assange veröffentlichte. „Keine wie sie“ (Ni druge), ihr 2015 erschienenes literarisches Debüt, war in Slowenien sehr erfolgreich. 2018 erschien ihr zweiter Roman „Das Buch der anderen“ (Knjiga drugih).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jela Krečič

Cover des Buches Keine wie sie (ISBN: 9783963114540)

Keine wie sie

 (6)
Erschienen am 18.07.2022

Neue Rezensionen zu Jela Krečič

Cover des Buches Keine wie sie (ISBN: 9783963114540)
schnaeppchenjaegerins avatar

Rezension zu "Keine wie sie" von Jela Krečič

Zunächst wechselvolle Dates, anschließend eine belanglose, inhaltsleere Handlung um einen selbstverliebten (Anti-)helden.
schnaeppchenjaegerinvor 6 Monaten

Nach zehnjähriger Beziehung wurde Matjaž von seiner Freundin Sara verlassen. Er kann den Verlust nicht verkraften und liebt seine Exfreundin immer noch. Im Gespräch mit seinem besten Freund Aleksander kommt er auf die Idee, andere Frauen zu daten, um sich wieder für Sara interessant zu machen. An den Wochenenden flirtet er mit diversen Frauen in Ljubljana und auch auf einer Kaffeefahrt nach Jajce findet er Frauen, mit denen er die Nacht verbringt.
Matjaž macht über die Monate als Single diverse Erfahrungen und ist sich am Ende gar nicht mehr sicher, ob er seine Sara überhaupt noch zurück haben möchte.

Der Roman dreht sich rein um das Kennenlernen von Frauen, ist dabei sehr dialoglastig und handlungsarm. Geschildert werden die Wochenenden von Matjaž auf der Pirsch und sein Austausch mit seinem besten Freund Aleksander. Dabei sind die Gespräche mit den Auserwählten alkoholgeschwängert und dementsprechend für die Handlung erzwungen witzig und mit nüchternem Verstand wenig interessant. Während Matjaž sich mit den diversen Damen über das Wetter, Mülltrennung, Veganismus oder das Gleichgewicht des Menschen unterhält, ist man als Leser von der Monotonie der Handlung und der Einfalt der Dialoge gelangweilt.
Auch wenn der Roman ein paar wenige Überraschungsmomente enthält, wenn sich eine Frau als lesbisch oder als Transvestit entpuppt oder Matjaž sexuell nicht zum Zuge kommt, weil die Partnerin einschläft, ist es als provokant und ironisch zu betrachten, dass das Handeln des überzeugten Schwerenöters nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Da aber die Frauen so schrecklich bedürftig und eindimensional sind, kann man aber auch für sie nur wenig Sympathien empfinden.

Während die Geschichte zu Beginn durch die verschiedenen Begegnungen noch vergleichsweise abwechslungsreich ist, zieht sich der Roman in der zweiten Hälfte arg in die Länge. Es wird gelabert und getrunken - c'est tout. Wohin die Handlung noch führt, ist dann so gleichgültig wie einem die Charaktere erscheinen. Weder fiebert man auf ein Liebes-Happy-End für Matjaž hin, noch hofft man auf eine Läuterung des Zynikers.

Die Selbstverliebtheit der Hauptfigur konnte ich mit einem Augenzwinkern lesen, die inhaltsleere Handlung dagegen hat mich viel mehr gestört.
Die Geschichte, eine Verflossene eifersüchtig zu machen, um sie zurückzugewinnen ist nicht neu und auch die wenig innovative Umsetzung des Plots mit einem bewusst frauenfeindlich verhaltenden (Anti-)helden konnte mich nicht überzeugen.
Auch der Titel wollte für mich letztlich nicht passen, da Sara sehr schnell in Vergessenheit gerät und auch keine Vergleiche mit ihr herangezogen werden. Am Ende gipfelt die Geschichte in einer absurd albernen Hochzeitsdramödie, die mit dem Ursprungsplot nichts mehr gemein hatte.

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Cover des Buches Keine wie sie (ISBN: 9783963114540)
Buecherfreundinimnordens avatar

Rezension zu "Keine wie sie" von Jela Krečič

Ein Reigen der besonderen Art
Buecherfreundinimnordenvor 7 Monaten

Eines gleich vorweg: Den männlichen „Helden“ dieses Debütromans mochte ich nicht besonders - aber immerhin, der junge Slowene Matjaz hat mir Einsichten vermittelt, die mich nachdenklich gemacht haben. Als er von seiner Freundin Sara verlassen wird, begibt er sich nämlich auf die Suche nach einer Frau, die Sara möglichst gleicht - ein ohnehin schwieriges Unterfangen, bei dem man als Leserin zudem das Gefühl hat, dass der Held die jungen Frauen, die er sich für seine sexuellen Abenteuer aussucht, ziemlich mies behandelt. Einige von ihnen wehren sich, manche lassen Matjaz auch einfach weiterziehen. Immerhin gewann die männliche Hauptfigur nach und nach an Tiefenschärfe. Deshalb und  auch der anderen, sozialen Themen wegen, die hier angesprochen werden, hat sich die Lektüre gelohnt.

Kommentare: 8
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Cover des Buches Keine wie sie (ISBN: 9783963114540)
Nils avatar

Rezension zu "Keine wie sie" von Jela Krečič

Hier ist mal der Mann der Depp
Nilvor 8 Monaten

Nach 10 Jahren Beziehung wird Matjaž von seiner Freundin verlassen und ist wieder auf dem Markt zu haben. Er trauert der Liebe seines Lebens hinterher und trifft so allerlei anderer Frauen, die allesamt anders sind. Wahrlich ein Liebesroman mit einem Plot, den man schon oft gelesen hat.

Anders ist an diesem Debüt ‚keine wie sie‘ ist die erfrischende Art wie das Dating in der slowenischen Hautstadt Ljubljana im Akademikermilieu beleuchtet wird. Mit wortwitzigen Dialogen macht es einfach Spaß sich dem verlassenen Matjaž anzuschließen und zu schauen wo die Reise für ihn hingeht.

Die slowenische Autorin Jela Krečič, die auch Journalistin ist, hat hier wirklich ein gutes Debüt vorgelegt. Der Roman,der im Original bereits 2015 erschien und ein Erfolg wurde, kommt nun superb von Liza Linde übersetzt zu uns.

Klar, das allgemeine Großstadtleben könnte man auch in anderen Europäischen Städten verorten, aber der Roman hat slowenischen Charm und bringt einem auch das ein und andere regionale bei.

Wunderbar, dass der kleine, aber feine mitteldeutsche Verlag dieses Buch im Programm hat!

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Mit unserem LovelyBooks Adventskalender bringen wir euch die Weihnachtsstimmung nach Hause: Jeden Tag bis Weihnachten öffnet sich ein neues Türchen mit abwechslungsreichen und spannenden Buchhighlights zum Entdecken und Gewinnen.

Zum vierten Adventssonntag laden wir dich auf eine Dating-Irrfahrt durch Ljubljana ein. Matjaz will seine Ex hinter sich lassen und jedes Kapitel erzählt von einem neuen Flirt. Doch Matjaz ringt mit der offensichtlichen Tatsache, dass es
"keine wie sie" zu geben scheint ... Eine Lektüre wie ein gutes Drehbuch,
welche in den klugen Dialogen und Diskussionen der Figuren den Zeitgeist
der modernen slowenischen Gesellschaft widerspiegelt.

168 BeiträgeVerlosung beendet
Buecherfreundinimnordens avatar
Letzter Beitrag von  Buecherfreundinimnordenvor 8 Monaten

Meins ist auch da, vielen Dank!

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auf 9 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

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