Jella Lepman

 4,8 Sterne bei 16 Bewertungen
Autorin von Die Kinderbuchbrücke, Die Kinderbuchbrücke und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jella Lepman (©privat)

Lebenslauf

Jella Lepman (1891–1970) wuchs in Stuttgart auf. Die jüdische Journalistin und Kinderbuchautorin emigrierte 1936 nach England und wurde 1945 von der amerikanischen Militärregierung als Beraterin für den Wiederaufbau nach Deutschland geholt. 1949 gründete sie die Internationale Jugendbibliothek in München, die weltweit größte Spezialbibliothek für internationale Kinder- und Jugendliteratur, sowie 1951 IBBY (International Board on Books for Young People), eine internationale Organisation zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jella Lepman

Cover des Buches Die Kinderbuchbrücke (ISBN: 9783956143922)

Die Kinderbuchbrücke

(13)
Erschienen am 09.09.2020
Cover des Buches Die Kinderbuchbrücke (ISBN: B0026MD6NI)

Die Kinderbuchbrücke

(3)
Erschienen am 01.01.1999
Cover des Buches Die Katze mit der Brille (ISBN: 9783548004075)

Die Katze mit der Brille

(0)
Erschienen am 01.06.1990

Neue Rezensionen zu Jella Lepman

Cover des Buches Die Kinderbuchbrücke (ISBN: 9783956143922)
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Rezension zu "Die Kinderbuchbrücke" von Jella Lepman

Jonna_Struwe_Kinderbuchautorin
Der Grundstein für unsere reiche Kinderbuchwelt heute

Die Kinderbuchbrücke ist die autobiografische Erzählung von Jella Lippmann, die nach dem 2. Weltkrieg Kinder- und Jugendbücher aus aller Herrn Länder nach Deutschland brachte und damit den Grundstein legte für die Internationale Jugendbibliothek in München.

Im Auftrag der amerikanischen Besatzer hat sie so den Boden bereitet für alle Kinderbuchkreativen in einem damals geistig verarmten Land, eine Herkulesarbeit, von der wir noch heute profitieren.
Sie hat den Kindern geistige Nahrung gegeben, Seelentrost, einen Blick in die Welt, ihnen Flügel verliehen.
Jella Lepmann war gebürtige Stuttgarterin, floh als Jüdin, Demokratin, Journalistin vor den Nazis nach England, kehrte im Auftrag der Amerikaner nach D zurück und war überzeugt: Wer solches Grausen wie unter den Nazis verhindern will, muss bei den Kindern anfangen. In Erich Kästner fand sie einen wichtigen Mitstreiter.

Wie schade, dass ich erst nach 12 Jahren in Stuttgart von dieser großartigen Frau erfahren habe. Einen Besuch in der Internationalen Jugendbibliothek habe ich mir fest vorgenommen.

Cover des Buches Die Kinderbuchbrücke (ISBN: 9783956143922)
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Rezension zu "Die Kinderbuchbrücke" von Jella Lepman

Buchgespenst
Ein spannendes Stück Zeitgeschichte und die Geschichte einer einzigartigen Frau

1945 liegt Deutschland in Trümmern. Die jüdische Journalistin Jella Lepman wollte eigentlich nicht zurückkehren, doch dann wird eine unglaubliche Aufgabe an sie herangetragen: Sie soll deutschen Kindern die Welt der Bücher eröffnen und so dafür sorgen, dass die neue Generation mit einem neuen Gedankengut heranwächst. Als sie den Auftrag annimmt, weiß sie noch nicht was auf sie zukommt: Schwierigkeiten, angefangen bei der banalen Frage eines instandgesetzten Gebäudes, der unglaubliche Lesehunger der Kriegskinder und schließlich entsteht aus all ihren innovativen Ideen, ihrer Hartnäckigkeit und absoluten Hingabe an dieses Projekt, - und kleinen Wundern, die geschehen, wenn man etwas mit vollem Herzen ins Leben ruft – die Internationale Jugendbibliothek in München.

Die Lebenserinnerungen dieser unglaublichen Frau haben mir immer wieder die Tränen in die Augen getrieben. Den O-Ton der Kriegskinder, die völlig traumatisiert in einer Trümmerlandschaft heranwuchsen und für die der erste Bücherbus ein fast heiliges Traumland war. Er brachte ihnen Träum und, Hoffnung und wies ihnen den Weg zurück ins Leben. Die ganze Entwicklung der Einrichtung, die Schwierigkeiten und dann die wieder an ein Wunder grenzende Hilfsbereitschaft anderer Länder und Organisationen haben mir den Atem geraubt. Und der Dreh- und Angelpunkt war diese unglaubliche Frau, die dem Land der Täter gar nichts schuldete und ihm eine ganze Zukunft gab. Ihr Einsatz wirkt bis heute weiter. Besonders bewegt hat mich, dass dieses Buch das Feedback der Kinder von 1945 bis weit in die 1960er Jahre hinein wiedergibt. Von den ersten zaghaften Schritten einer Generation ohne Vergangenheit und mit fragwürdiger Zukunft bis hin zur kritischen Generation, die sich selbstbewusst, selbstkritisch und aggressiv mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinandersetzt und sich nicht scheut, Dinge bei Namen zu nennen.

Eine Lebensgeschichte, ein Stück Zeitgeschichte und auch ein fester Bestandteil unser aller Gegenwart, denn Jella Lepmans Projekt, prägt unsere Leselandschaft bis heute – ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Eine Autobiografie, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Mit zeitgenössischen Fotos, die einem alles noch eindrücklicher vor Augen führen und Buchtiteln, die ich sofort recherchieren musste. Ein beeindruckendes Buch, das mich noch lange beschäftigt hat.

Cover des Buches Die Kinderbuchbrücke (ISBN: 9783956143922)
Birgit51s avatar

Rezension zu "Die Kinderbuchbrücke" von Jella Lepman

Birgit51
Wunderbares Vermächtnis einer tatkräftigen, engagierten Frau

Dieses wunderschön gestaltete Buch umfasst 261 Seiten und viele Schwarz-weiß-Fotos, einige Anmerkungen am Ende und ein tolles, lesenswertes Vorwort. Es ist spannend und mitreißend geschrieben und mich hat die Lebensgeschichte dieser tatkräftigen, engagierten Frau sehr beeindruckt. Sie wollte Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Literatur ermöglichen und damit die Völkerverständigung mittels Büchern erreichen. Da fängt man am besten bei den Jüngsten an! Sie war ihrer Zeit voraus in ihrem Denken und Wirken und hat Dinge angepackt, die nachwirken. Einfach eine absolut bewunderswerte, mutige Frau, eine Jüdin, Jounalistin, früh verwitwet, die nach 1945 wieder nach Deutschland zurückkehrt, um etwas zu bewirken. Sie sollte ein Vorbild für alle Menschen sein, die heute jammern aber nichts tun! Sie hatte namhafte Wegbegleiter und unorthodoxe Methoden, das macht die Geschichte ihres Wirkens so lesenswert.

Man sollte es sich nicht entgehen lassen! Ich kann es nur von Herzen allen, die gerne etwas über Nachkriegsgeschichte und Biografien über mutige Menschen lesen, wärmstens ans Herz legen. Wirklich spannend wie ein Abenteuerroman!

Gespräche aus der Community

Liebe LB-Leser*innen, 

das ist kein Kinderbuch, sondern die Neuausgabe von Jella Lepmans Erinnerungen - und diese lesen sich wie ein Abenteuerroman! Jella Lepman (1891-1970) war eine Visionärin, für die Bücher 'Friedensstifter' waren. Und die sich zeitlebens für Toleranz, Frieden und Demokratie eingesetzt hat. Ihr 50. Todestag am 04.10.20 ist ein Anlass, sie wiederzuentdecken. Neugierig geworden?

64 BeiträgeVerlosung beendet

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