Cover des Buches The Island (ISBN: B00D3GNJWY)
Rezension zu The Island von Jen Minkman

Star Wars, oder wie man aus einer Mücke einen Elefanten macht

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Leia lebt auf einer Insel, abgeschieden von der Welt und der Teil der Insel selbst ist von der zweiten Inselhälfte abgetrennt. Ihre Welt liegt irgendwo weit unserer Gegenwart voraus.

An sich wäre das System der dortigen Gesellschaft ganz interessant. Ab 10 Jahren werden alle Kinder von ihren Eltern getrennt, um in einem großen Haus zu wohnen, wo sie lernen sollen für sich selbst zu sorgen. Der Protagonistin und ihrem Zwillingsbruder Colin erging es nicht anders.

Die Kinder leben nach einer Art Bibel "the Book" genannt. Was sie nicht wissen, der Leser aber sehr schnell merkt, ist das Buch selbst. Wir kennen es alle: Leia, Luke, Han (Solo), sogar einen Dark Father gibt es. Bereits die Namen der Buchcharaktere geben einen Hinweis darauf, dass es sich unverkennbar um "Star Wars" handeln muss. Dass dies nur Fantasy ist, ist Leia und ihren Freunden allerdings nicht bewusst. Eigentlich eine ganz nette und witzige Idee, eine indirekte Fanfiktion sozusagen.

Der Anführer der Truppe ist Saul, Name kommt von Solo, hält sich an keine Regeln und macht den anderen das Leben schwer. Doch hierbei wird maßlos übertrieben. Saul, der böse Diktator und die anderen armen Schäfchen, die unter ihm leiden. Eigentlich sind sie viel mehr und wären gemeinsam stärker als er, würden sie nicht eben wie Schafe alles tun, was er verlangt. Nichtsdestotrotz erfährt "Heldin" Leia die Wahrheit, macht Bekanntschaft mit der anderen Hälfte der Insel, schon ist die Geschichte zu Ende. Für zwischendurch ist "The Island" fast perfekt. Kurzweilig, nicht langweilig und unterhaltsam. Leider hat Autorin Minkman noch kein allzu großes Gespür dafür, wann gut gut ist. So hat Leia nicht immens viel geleistet und schon wird mit großen Sätzen um sich geschmissen.Um nur eins von vielen Beispielen zu nennen:

I breathe in and out, looking around the circle of people who have gathered here to listen to the conversation between me and the Eldest. I see Mara's eyes, red and puffy with tears for Andy. I catch my mother looking at me expectantly. I've never had people looking at me for counsel, but it feels good. It feels right. I started this, and I'll finish it, too. (The Island, 87%)

Vermelodramatisiert wird auch gerne, soll vermutlich mehr Schwung in die Geschichte bringen, amüsiert aber im Zusammenhang mehr, als es anspannt.

"If I go down, the Andy goes down with me," he barks back. "Lay one finger on me and I swear he won't survive." (The Island, 89%)

Liebhaber von Büchern und Star Wars, die auf der Suche nach einer leichten, anspruchslosen, aber unterhaltsamen Geschichte sind, dürften ihre Freude mit "The Island" haben. Vorausgesetzt man stört sich nicht an dem ein bisschen überspitzten Stil.

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