Als wir fast mutig waren (Jen White)
von LieLu
Kurzmeinung: Eine wirklich ansprechende Thematik über die Stärke zweier Mädchen, die sich zusammen durchschlagen müssen und nur noch sich selbst haben.
Rezension
Als wir fast mutig waren (Jen White)
Erschienen
28. Juli 2017Seitenzahl: 320
Verlag: Carlsen Verlag
Gebunden: 14,99 €
ISBN: 978-3551556806
Die Autorin
Jen White wuchs in Kalifornien als Älteste von fünf Geschwistern auf. Sie wollte schon immer Schriftsteller werden. Zu ihrem Debütroman hat sie ein Erlebnis aus ihrer eigenen Kindheit inspiriert, als sie – aus Versehen – an einer Tankstelle vergessen wurde. Die Autorin lebt aktuell mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in San Clemente, Kalifornien. @Als wir fast mutig waren
Als wir fast mutig waren
Liberty ist zwölf Jahre alt und hat ein riesiges Problem. Sie wurde zusammen mit ihrer kleinen Schwester Billie von ihrem Vater, den sie gerade erst kennengelernt hat, an einer Tankstelle zurückgelassen. Mitten in der Wüste Arizonas. Um sich herum nichts als Hitze, Wüste und unglaubliche Weiten. Zunächst glauben beide, dass ihr Vater nur Eiscreme holt und bald zurückkommen wird. Doch schnell müssen sie feststellen, dass dem nicht so sein wird. Es wird für beide immer heißer und sie haben Durst. Vor allem Billie, die jüngere der beiden, scheint die Problematik nicht zu verstehen und die Verantwortung liegt bei Liberty selbst. Das einzige, was ihr nun noch weiterhilft, ist ihr Notizbuch, in welches sie seid Jahren alles schreibt, was sie umtreibt. Sie macht sich einen genauen Plan, um ihre Schwester zu retten. Sie vertraut ihrem Instinkt, hört auf ihr Herz und sie ist unglaublich mutig.
Fazit
Ein Buch, welches mich bereits durch sein wunderschönes Cover angesprochen hat. Zu sehen sind zwei hübsche Mädchen in unterschiedlichem Alter und einem schön gestalteten Buchtitel „Als wir fast mutig waren“. Durch das Cover hat der Leser die ganze Zeit ein Bild von Liberty und Billie vor Augen, die beiden Protagonisten, um die es in dem Roman von Jen White geht. Nachdem ihre Mutter gestorben war, hatten Liberty und Billie nur noch eine gute Freundin der Mutter, bei der sie bleiben konnten. Doch urplötzlich taucht ihr verschollener Vater auf und will sich um sie kümmern. Er nimmt sie mit auf einen Roadtrip mit seinem Camper, um Fotoaufnahmen von wilden Tieren zu machen. Klingt für die beiden Mädchen sehr gut und sie beschließen mit ihrem Vater mitzufahren. Doch schnell stellen sie fest, dass ihr Vater extrem schnell aus der Fassung zu bringen ist… und nach einem Streit lässt er die beiden einfach an einer Tankstelle, mitten in der Wüste zurück.
Der Schreib- und Erzählstil des Buches ist sehr angenehm und der Leser steigt mitten im Geschehen ein. Die Überschriften der einzelnen Kapitel beschränkt sich auf Überlebensstrategien, die sich Liberty bereitlegt, um ihrer Schwester und sich aus ihrer schwierigen Situation zu befreien. Vor allem für ihre kleine Schwester muss sie stark sein und zwingt sich so, nicht zu verzweifeln. Mit allen Möglichkeiten, die sich ihr bieten, versucht sie das beste aus ihrer Situation zu machen und tut ihr bestes. Durch Billie schafft sie es, die beiden von der Tankstelle fortzubringen und sich auf den Weg Richtung Heimat zu machen. Leider hat sie keine Ahnung, wo sie sind und in welcher Richtung sich ihr zuhause befindet. Doch Liberty will es schaffen,
Eine wirklich ansprechende Thematik über die Stärke zweier Mädchen, die sich zusammen durchschlagen müssen und nur noch sich selbst haben. Gerade der Charakter der beiden und das junge Alter kommt im Roman sehr oft zum Ausdruck, sodass der Leser die Dramatik, die hinter den beiden Mädchen steckt, hautnah erkennen kann. Liberty erweist sich als unglaublich verantwortungsbewusst und stark. Für ihre Schwester schluckt sie ihre eigene Traurigkeit und Verzweiflung herunter und macht ihr immer wieder Mut. Ein tolles Buch über die Liebe und tiefe Verbundenheit zwischen Geschwistern und einer dramatischen Familientragödie.
https://immer-mit-buch.blogspot.de/2018/02/rezension-als-wir-fast-mutig-waren-ein.html