Cover des Buches Rosendorn (ISBN: 9783426283509)
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Rezension zu Rosendorn von Jenna Black

Ankunft in Avalon

von annlu vor 7 Jahren

Kurzmeinung: fantasy, der Bekanntes mit Neuem mischt und mit Dana eine Hauptperson zeigt, die durch das Eingestehen von Schwächen Stärke zeigt

Rezension

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annluvor 7 Jahren

Ich würde Kontakt zu meinem Vater aufnehmen und solange ich nicht das Gefühl hatte, dass er tatsächlich ein widerlicher Perverser war, würde ich bei ihm wohnen. In Avalon. In der wilden Stadt, die der Übergang zwischen unserer Welt und Faerie, der Welt der Feen, ist. Sogar in Avalon, dachte ich, würde ich ein besseres, normaleres Leben führen, als jetzt mit meiner Mom. Noch nie hatte ich mich so sehr geirrt.


Die sechzehnjährige Dana ist eine Halbfee, aufgewachsen mit ihrer alkoholkranken Mutter. Diese hat ihrem Vater die Schwangerschaft verschwiegen und ist aus Avalon, der Stadt der Menschen und Feen, geflohen. Nun will Dana ihrem Leben entfliehen, meldet sich bei ihrem Vater und reist nach Avalon. Dort aber ist nichts, wie sei es erwartet hätte: Sie befindet sich mitten in den politischen Intrigen, die ihr Vater und ihre Tante um den Konsulposten führen. Nun ist Dana in Gefahr und muss den Geschwistern vertrauen, die ihr zur Hilfe eilen. Dass sie den Feenjungen Ethan dabei auch noch sehr anziehend findet, ist nicht wirklich hilfreich. Wem kann sie wirklich vertrauen?


Die Geschichte in ihrer Schule und rund um ihre Mutter wird recht schnell erzählt, sodass die Reise nach Avalon nicht lange auf sich warten lässt. Dieses liegt in England und ist der einzige Ort, an dem Menschen und reinblütige Feen in unserer Welt zusammenleben können – was so einige Probleme mit sich bringt. Obwohl rein formal unabhängig von Faerie sind es doch der Sommer- und der Winterhof der Feen, der die Politik der Stadt beeinflusst.

Das Konzept der Feenwelt mit den zwei konkurrierenden Höfen war mir bereits durch andere Geschichten bekannt. Hier unterschied es sich insofern von anderen Büchern, als dass den Menschen die Existenz der Feen durchaus bekannt ist und Avalon einen Schmelztiegel fantastischer Seiten und technologischer Möglichkeiten bietet. So mutete es erst einmal etwas seltsam an, dass der Besucher Avalons eine Sicherheitskontrolle durchlaufen muss, wie sie von Flughäfen bekannt sind, nur um bald darauf von Autos zu Pferdewagen zu wechseln und gefährlichen fantastischen Wesen zu begegnen, die so gar nichts menschliches mehr an sich haben.

Dadurch, dass sie von Dana selbst erzählt wird, erfährt der Leser recht schnell so einiges über ihre Gedanken und Gefühle. Ihre Betrachtungsweisen haben dabei dazu geführt, dass ich mir ein älteres Mädchen vorgestellt habe. Sie zeigt eine selbstironische, humorvolle Seite an sich, die dennoch nicht verbergen kann, dass sie mit den Ereignissen immer wieder überfordert ist. Dazu kommt ihre Schüchternheit und Unerfahrenheit, die sie in Bezug auf Jungs zeigt, die sie doch wieder als eindeutig Jugendliche auszeichnete.

Nach einem sehr guten Einstieg flaute die Spannung etwas ab um dann aber wieder stark zuzunehmen. Bis zum Ende hin muss sich Dana einigen Gefahren stellen. Dass sie dabei ab und zu verunsichert war, sich keinesfalls als Heldin herausstellte, sondern als Mädchen, das versucht, so gut wie möglich mit ihrer neuen Situation umzugehen, hat mir gut gefallen. Interessant fand ich auch, dass immer wieder die Alkoholkrankheit ihrer Mutter und ihre Auswirkungen auf Danas Leben angesprochen wurde.

Fazit: Die Geschichte ist in fantasy-Roman, der bekannte Elemente mit Neuem mischt und bei dem die Hauptperson sehr sympathisch war, da sie menschliche Schwächen zeigte. Trotz der Ereignisse, die sich oft gegen sie richteten, konnte sie über sich hinauswachsen, nicht weil indem sie besondere Fähigkeiten zeigte oder plötzliche (Kampf-)Fertigkeiten entwickelte, sondern indem sie über ihre Situation nachdachte und sich auch eingestehen konnte, wann sie auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Das hat mich beeindruckt.

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