Jennifer Clement Gebete für die Vermissten
von Angelika007
Rezension
Dabei ist das Buch durchgehend spannend und fesselnd geschrieben. Da Mexiko schon lange eine riesiger Umschlagplatz für Drogen auf dem Weg nach Europa und USA ist. Ein sehr lesenswertes Buch aus einem Land, das so nah und doch so weit weg ist. Am Ende fragt man sich, warum Amerika wegschaut, wenn direkt vor der eigenen Haustür solch ein brutaler und alles lähmender Krieg herrscht.
Ich das Buch insgesamt nicht schlecht. Ich mag es, wenn Bücher aus der Masse hervorstechen und einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und das ist diesem Buch definitiv gelungen. Ich sehe das Buch vielmehr als Milieustudie, die den Leser mitnimmt in eine Welt, die so unvorstellbar grausam ist, dass es für den mitteleuropäischen Durchschnittsleser auf seiner Couch schon beim Lesen ziemlich ungemütlich wird.
Die Protagonistin erlebt Dinge, die für ein ganzes Leben reichen, Dinge, die kein junger Mensch erleben sollte. Vielleicht ist gerade dies ein Grund, das Buch mal der europäischen Jugendlichen zu geben, damit sie wissen, wie gut es ihnen geht, was Armut bedeutet, was Kinder andernorts erleiden müssen, was Hunger bedeutet und wie wenig Geld ein Menschenleben letztendlich wert ist. Doch es zeigt auch, dass man niemals die Hoffnung aufgeben darf!
Dieses Buch geht unter die Haut, wirkt lange nach, die Geschichte von Ladydi berührt und bewegt, man fühlt mit ihr mit und wünscht ihr nur das Beste für ihr weiteres Leben. Keine leichte Kost, lesenswert aber auf jeden Fall! Denn Drogenhandel ist immer noch ein Thema, überall!
Die Autorin verknüpft realistische Hintergründe und fiktive Inhalte gekonnt. Die Wortwahl ist stimmig, der Erzählstil flüssig, die Protagonisten gut beschrieben. Sehr gut zu lesen, mit sehr anschaulich geschriebenen Einblicken.