Kurzmeinung
Für mich eindeutig Jennifer Echols schwächstes Buch. Konnte mit der Protagonistin überhaupt nicht warm werden, alles passiert viel zu schnell und auf seltsame Art und Weise.
Inhalt
Tia, Mitglied der Schulband, feiert gerne und viel. Auf einer Party - kurz bevor ihr letztes Schuljahr an der High School beginnt - lernt sie Will kennen; den Neuen, der gerade erst aus Minnesota hergezogen ist. Sie hält ihn für einen süßen Bad Boy, der genau wie sie nur unverbindlichen Spaß sucht. Doch dann stellt sie fest, dass er ganz anders ist, und die beiden freunden sich an.
Als die zwei dann für das Jahrbuch den Titel als „Biggest Flirts“ gewinnen, ändert das alles.
Meine ausführlichere Meinung
Die Bücher von Jennifer Echols fallen normalerweise in eine der zwei folgenden Kategorien: entweder sie sind leicht, witzig und ohne Tiefgang – dann meist für jüngere Leser geeignet, wie z.B. „Endless Summer“. Oder sie behandeln Charaktere mit echten Problemen, die mit sich selbst ringen und sich weiterentwickeln, wie etwa „Going Too Far“.
Für mich versuchte „Biggest Flirts“ eine Mischung aus diesen beiden zu sein und leider ging das für meinen Geschmack schief. Ja, es gab zwar den ein oder anderen Moment, in dem ich geschmunzelt habe, aber es gab eindeutig viel mehr Momente, in denen ich das Gesicht verzog oder mich fragte, was das jetzt eigentlich soll.
Tia hat Bindungsängste und keinen einfachen Familienhintergrund, unter anderem, weil sie schwierige Verhältnisse zu ihren drei älteren Schwestern hat. Das wird zwar angerissen und später im Buch auch etwas mehr thematisiert, aber dann auf einmal zugunsten der Romanze wieder völlig fallen gelassen. Überhaupt ist Tia ein problematischer Charakter: sie ist sehr intelligent, manipuliert sich aber immer selbst, weil sie keine Verantwortung übernehmen will und nicht aufs College möchte. Doch dann, ruck zuck, ohne wirklich ersichtlichen Grund, kommt der Sinneswandel.
Und so etwas passiert leider häufiger. Es gibt keine Entwicklung, sondern von jetzt auf gleich verhalten sich die Charaktere ganz anders.
Auch Will ist für mich leider nicht gut geraten. Die Romanze zwischen den beiden war für mich gezwungen und ich konnte da nichts fühlen, nicht mitfiebern. Überhaupt geht alles sehr, sehr schnell. Eine Stunde nach dem Kennenlernen sind die beiden schon recht intim miteinander und Will möchte Tia gleich als feste Freundin haben. Da das nicht klappt, wird sich schwupps eine andere gesucht.
Die Tatsache, dass Tia Wurzeln in Puerto Rico hat, gefiel mir gut, auch die Beschreibung der Gruppendynamik in der Schulband. Der Rest war leider eine Enttäuschung. Besonders genervt war ich davon, dass Tia Will immer als „pirate“ bezeichnete – zwei, drei Mal hätte durchaus gereicht.
Fazit
Leichte, recht enttäuschende Lektüre. Lieber eines von Echols‘ anderen Büchern lesen.