Anna Haag war Pazifistin und NS-Gegnerin und führte während des Zweiten Weltkriegs ein Tagebuch. Aus ihrer Alltagsperspektive beobachtet sie die NS-Verbrechen, von denen Sie als heimliche Hörerin von Radio London, aus Gerüchten und eigenen Beobachtungen erfährt. (Z. B. weiß sie von einer mit einem Juden verheirateten Freundin von Deportationen, Kriegsgefangene in schlechter Kleidung oder Lumpen sieht sie selbst und mitgehörte Gespräche in Der Straßenbahn sind ihr Barometer, an dem sie die aktuelle Beliebtheit der Nazis abliest. Mich hat besonders der Schluss berührt, als die Menschen von nächtlichen und später täglichen Fliegeralarmen völlig zermürbt sind, entscheiden müssen ob sie fliehen oder bleiben, die einfachsten Alltagsgegenstände entbehren und jeden Tag auf den Einmarsch der Alliierten warten, der sich verzögert und verzögert.
Fazit: Man lernt nicht wirklich etwas Neues über den Nationalsozialismus und die Alltagsperspektive ist manchmal arg banal. Aber sie ist auch etwas besonderes, weil sie zeigt, wie stark die Diktatur in den Alltag einwirkte und wie seht man von ihr profitierte und wie sehr man unter ihr litt