Cover des Buches The Problem With Forever (ISBN: 9781474045278)
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Rezension zu The Problem With Forever von Jennifer L. Armentrout

Gefühlvoller Young Adult Roman mit guten Charakteren

von buchstabentraeumerin vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Es ist gut, es ist spannend, es ist gefühlvoll. Ich habe es in kürzester Zeit gelesen. Es ist nur nicht überraschend.

Rezension

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buchstabentraeumerinvor 8 Jahren
„My name is Mallory … Dodge.“ I drew in a deep breath, speaking to no one. „And I like … I like reading. And I don’t like … I don’t like who I am.“ (Seite 130)

Der Young Adult Roman ist weitestgehend sehr spannend und vor allem aufwühlend. Als Kern ihrer Geschichte hat sich Jennifer L. Armentrout nämlich einem Thema gewidmet, mit dem sich Jugendbücher – zumindest meiner Ansicht nach – relativ selten befassen: der Misshandlung von Kindern und Jugendlichen im häuslichen Umfeld. Ad hoc fällt mir beispielsweise nur die „Breathing“-Reihe von Rebecca Donovan ein, die mich übrigens ziemlich begeistert hat.

In „The problem with forever“ erlebt der Leser die Misshandlung nicht direkt mit – wir steigen in die Geschichte ein, als die Protagonisten Mallory und Rider sich erstmals nach den schrecklichen Erfahrungen zufällig in der Schule wiederbegegnen. Doch in Rückblicken erfährt man immer wieder, was damals geschehen ist und vor allem – und hierauf legt Armentrout ihren Schwerpunkt – wie es die Charaktere geprägt hat.

Sie erzählt aus dem Leben beider Charaktere und beleuchtet deren Schwächen und Stärken. Welche Ziele haben sie? Welche Erwartungen stellen sie an ihr Leben und welche an sich selbst? Das sind interessante Gedankengänge, die natürlich auch für das Genre Young Adult typisch sind. Stellenweise hätte ich mir mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, doch insgesamt empfand ich es als recht glaubhafte Darstellung einer traumatisierenden Erfahrung.

Man darf nur nicht unbedingt mehr erwarten, als von den derzeit auf dem Markt üblichen Young Adult-Titeln. Die Geschichte entwickelt sich nach bekannten Mustern, wie man sie beispielsweise aus „Caroline & West“ von Ruthie Knox oder auch Werken von Colleen Hoover (u.a. „Love and Confess„)kennt. Nichts Neues hier. Aber es ist solide Unterhaltung, die ich tatsächlich in kürzester Zeit gelesen habe. Es ist gut, es ist spannend, es ist gefühlvoll. Es ist nur nicht überraschend.

Schreibstil

Words were not the enemy or the monster under my bed, but they held such power over me. They were like the ghost of a loved one, forever haunting me. (Seite 89)

Jennifer L. Armentrout ist für mich die unangefochtene Meisterin der übertriebenen Metaphern und schwülstigen Beschreibungen. Eine Tatsache, die mich schon zunehmend in der Lux-Reihe gestört hatte, so dass es mir daher hier direkt negativ auffiel. Die Gefühle von Mallory und Rider werden nicht einfach erlebt, sondern müssen zwingend völlig maßlos geschildert werden. Jede noch so kleine Berührung, jeder Wimpernschlag – alles wird auf die Goldwaage gelegt, seziert und blumigst mit Worten in Szene gesetzt. Herrje.

Was Armentrout jedoch wirklich gut gelingt, ist der jugendliche Jargon. Die lockeren Dialoge, die humorvollen und selbstironischen Gedanken – das hat mir des Öfteren ein Schmunzeln entlockt.

Charaktere

The burn in my throat didn’t decrease, but the tears building in the backs of my eyes didn’t fall. They never did. No matter. My tear ducts were defective. I was defective. (Seite 395)

Die Charaktere an sich haben mich sehr gefesselt. Sie wurden von der Autorin hervorragend ausgearbeitet und auch ihre Entwicklung ist glaubhaft. Ich konnte mich sowohl in Rider als auch in Mallory einfühlen und ihre Schwierigkeiten und Sorgen verstehen. Auch einige Nebencharaktere waren gut angelegt, insbesondere möchte ich Jayden erwähnen, so dass sie zur Geschichte um die Protagonisten einen guten Rahmen bildeten. Das hat Jennifer L. Armentrout einfach drauf.

Was mich aber extrem störte – und das war auch schon bei Daemon und Katy der Fall -, war die ungeheure Attraktivität von Rider. Natürlich ist er groß und gut gebaut, er hat zerzauste dunkle Haare, die ihm ständig in die Stirn fallen, und ausgeprägte Wangenknochen sowie volle Lippen. Ich könnte ja noch damit leben, wenn sein Aussehen nur zu Beginn beschrieben wird und ich mir danach irgendwas hätte vorstellen können, aber nein – natürlich (!) müssen seine Qualitäten auf jeder Doppelseite mindestens ein Mal erwähnt werden. Wirklich schade, denn Rider ist unabhängig davon ein toller Charakter.

Fazit

Ein Young Adult Roman, der sich einem ernsten Thema widmet, mit gut herausgearbeiteten Charakteren und einer spannenden Story. Allerdings störte ich mich am äußerst schwülstigen Schreibstil und daran, dass der Protagonist optisch mal wieder alle Register zieht.

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