Rezension zu "Wie mein Sommer in Flammen aufging" von Jennifer Salvato Doktorski
Ich lese gerne Bücher über Roadtrips und daher musste natürlich auch diese sommerliche Geschichte bei mir einziehen.
Rosie (lt. Klappentext: eine Heldin mit Herz- witzig, stur & liebenswert) wurde das Herz gebrochen. Als sie mit einer melodramatischen Geste die Erinnerungsstücke von Joey und sich anzünden wollte, ist leider das Auto von Joey in Flammen aufgegangen. Aus Brandstiftung wurde Stalking und zum Schluss blieb Rosie nichts anderes übrig, als mit Nachbarsjunge Matty und seinen Freunden einen Roadtrip zu machen, um eine Weile unterzutauchen.
Rosie ist wirklich eine kleine Dramaqueen, hat aber auch durchaus ihre tollen Momente. Trotzdem wirkt sie oft selbstsüchtig und sieht immer nur sich und ihre Probleme. Das ganze wird ziemlich witzig erzählt und kann durchaus unterhalten.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Rosie erzählt. Ironisch nimmt sie sich und ihre Stalker Situation immer wieder auf die Schippe. Gleichzeitig merkt man aber auch, dass sie sich große Sorgen macht, wie die Gerichtsverhandlung ausgehen wird und was ihre Klassenkameraden wohl von all dem halten, wenn die Sommerferien zu Ende sind.
Den Roadtrip unternimmt sie mit Matty, seinem besten Freund Spencer und dessen großen Bruder Logan. Ich muss gestehen, dass ich den Trip leider etwas langweilig fand. Es gab zwar einige witzige Szenen, aber das meiste war ziemlich belanglos. Das Buch ist nicht schlecht, aber meine Erwartungen waren wirklich deutlich höher.
Auch hatte ich eine süße Liebesgeschichte erwartet. Stattdessen hat Rosie irgendwie mit jedem männlichen Wesen in diesem Buch auf die ein oder andere Art etwas laufen und merkt es teilweise noch nicht mal. Das war irgendwie nichts für mich. Einerseits hat es etwas die Spannung erhöht (wer wird jetzt das Rennen machen?), aber andererseits hat Rosie dadurch echte Sympathiepunkte bei mir eingebüßt.
Der Schreibstil ist witzig und unterhaltsam. Das Buch lässt sich leicht weglesen. Perfekt für eine sommerliche Lektüre. Die Charaktere bleiben leider etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück und wirken nicht sehr tiefgründig. Die Autorin bedient sich mehr als einmal ganz tief in der Klischeeschublade, aber andererseits gehört das auch zu diesem Genre dazu. Nachdem Rosie immer weiter in meiner Gunst gesunken ist, haben es Matty und Spencer dafür immer weiter nach oben geschafft. Ihre Art Dinge zu regeln, hat mir gefallen und auch die Dialoge waren unterhaltsam.
Die Handlung ist in Ordnung. Man weiß wirklich nicht so richtig, wohin die Reise geht und dadurch konnte mich die Autorin bei Laune halten. Es passieren einige unerwartete Dinge und so bleibt das Buch eine solide Geschichte, die man gerne am Strand verschlingen kann.