Ein sehr bewegendes, aber auch verstörendes Buch. Jennifer Teege gewährt persönliche Einblicke in ihr Leben vor und nach ihrer Entdeckung, dass sie die Enkelin von Amon Göth ist. Nikola Sellmair ordnet das ganze in einen etwas größeren Kontext ein. Der Wechsel zwischen beiden Erzählweisen hat mir gut gefallen. Außerdem beleuchtet Jennifer Teege nach und nach die verschiedenen Perspektiven ihrer selbst, ihrer Mutter, Großmutter und weiterer Personen, wodurch die unterschiedliche Wahrnehmung der zweiten und dritten Generation der Nazi-Nachfahren noch einmal sehr gut deutlich wird.
Jennifer Teege

Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Rezensionen zu Jennifer Teege
Vor fast sechs Jahren war ich auf der Lesung zu diesem Buch.
Jennifer Teege gehört zu der Sorte Frau, nach der man sich zwangsläufig umschaut (auch als Frau) und die Erinnerung bleibt. Und dieser Abend, an dem sie uns ihre Geschichte und damit ihr Buch vorgestellt hat, sind mir bis heute in Erinnerung geblieben.
Warum lag das Buch so lange ungelesen im Regal? Weil ich Angst vor dem Inhalt hatte, vor all dem grausamen Details. All das, was die Autorin während der Lesung bereits verraten hat, war entsetzlich und Teil ihrer (und auch unserer) Geschichte.
Während des Lesens musste ich immer wieder Pausen einlegen, nachdenken und das Gelesene sacken lassen. Nachts habe ich davon geträumt, schreckliche Bilder im Kopf gehabt, mich gefragt, was wäre, wenn das meine Geschichte wäre?
Selten hat mich ein Buch so nachhaltig berührt und schier fassungslos hinterlassen. Ich kann den Inhalt nur schwer zusammengefasst wiedergeben und möchte diesen schon gar nicht bewerten (die Bewertung gilt allein dem Aufbau und dem Schreibstil!).
Nur soviel:
Mein Großvater war ein Psychopath, ein Sadist. Er verkörpert all das, was ich ablehne: Was muss das für ein Mensch sein, dem es Freude macht, andere Menschen zu quälen und zu töten?
Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Rowohlt (20. September 2013))
ISBN-13: 978-3498064938
Preis: 21,90 €
auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlich
Ein sehr persönliches Buch
Inhalt:
Jennifer Teege ist 38 Jahre alt, als sie durch Zufall erfährt, dass sie die Enkelin des sadistischen KZ-Kommandanten Amon Göth ist. Sie ist schockiert und unsicher, wie sie sich verhalten soll, vor allem gegenüber ihren israelischen Freunden. Nach und nach arbeitet sie ihre Familiengeschichte auf.
Meine Meinung:
Dies ist ein sehr persönliches Buch. Jennifer Teege lässt die Leserschaft an ihren Gefühlen, Ängsten, Verwirrungen und Hoffnungen teilhaben. Ihr Bericht ist ergreifend und bedrückend, macht aber auch Mut und Hoffnung.
Unterbrochen wird Jennifer Teeges Erzählung von mehr oder weniger objektiven Einschüben von Nikola Stellmair, die zusammen mit Teege recherchiert hat.
Ich kann dieses Buch empfehlen, auch wenn es keinen objektiven Einblick in eine der dunkelsten Epochen der deutschen Geschichte verschafft.
★★★★★
Gespräche aus der Community
Ein Familiengeheimnis, das ihr Leben für immer veränderte
Wie lebt man weiter, wenn man weiß, dass der eigene Großvater verantwortlich für den Tod etlicher Menschen war? Und wie lebt man weiter, wenn man weiß, dass dieser Großvater einen eher umgebracht hätte, als vor dem Tod zu beschützen? Die deutsche Autorin Jennifer Teege mit nigerianischen Wurzeln verarbeitet in "Amon: Mein Großvater hätte mich erschossen" die Erkenntnis, dass ihre Familiengeschichte eine grausame und unauslöschbare Vergangenheit beherbergt.Mehr zum Buch:
Es ist ein Schock, der ihr ganzes Selbstverständnis erschüttert: Mit 38 Jahren erfährt Jennifer Teege durch einen Zufall, wer sie ist. In einer Bibliothek findet sie ein Buch über ihre Mutter und ihren Großvater Amon Göth. Millionen Menschen kennen Göths Geschichte. In Steven Spielbergs Film «Schindlers Liste» ist der brutale KZ-Kommandant der Saufkumpan und Gegenspieler des Judenretters Oskar Schindler. Göth war verantwortlich für den Tod tausender Menschen und wurde 1946 gehängt. Seine Lebensgefährtin Ruth Irene, Jennifer Teeges geliebte Großmutter, begeht 1983 Selbstmord. Wie kann Jennifer ihren jüdischen Freunden noch unter die Augen treten? Und was soll sie ihren eigenen Kindern erzählen? LESEPROBE
Über die Autorin:Jennifer Teege, 1970 geboren, ist die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers. Sie wurde bei Adoptiveltern groß und studierte in Israel. Jennifer Teege beschäftigt sich intensiv mit der Vergangenheit und trifft dabei auch auf ihre leibliche Mutter. Heute lebt sie in Hamburg und ist Texterin und Konzeptionerin in der Werbebranche.
Gemeinsam mit dem Rowohlt Verlag verlosen wir 25 Leseexemplare dieser bewegenden Autobiographie, die sich nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit der Gegenwart beschäftigt. Bewerbt euch bis einschließlich 23. Oktober und erzählt uns, warum ihr gerne mitlesen möchtet!*
* Bei einer Leserunde ist eine aktive Teilnahme bei der Diskussion und das Schreiben einer Rezension am Ende inbegriffen.
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