"Das Drachentor" ist in verschiedene Abschnitte und dann weitere Unterkapitel aufgeteilt, wodurch der Lesefluss wirklich flüssig ist („nur noch ein Kapitel“). Auch der Schreibstil
Die Abschnitte erzählen zuerst die einzelnen Geschichten von Alasar, einem Jungen, dessen Eltern im Krieg umgekommen sind und der die verbliebenen Kinder und Kranken in unterirdische Höhlen führt, um deren Überleben zu sichern, bevor die siegenden Haradonen ihr Dorf überfallen.
Dann gibt es noch die Geschichte von Ardhes, der Königstochter, die zwischen zwei Völkern steht und die von Revyn, dessen junges Leben bereits früh von Verlusten geplagt ist und er nirgendwo wirklich zugehört, aber eine besondere Verbindung zu den Drachen hat.
Zuerst werden die einzelnen Geschichten bzw. Perspektiven erzählt, wobei die Geschichten sich später miteinander verflechten. Diese Zusammenhänge kamen aber erst sehr spät und zwischendurch wurde z.B. die Geschichte von Alasar nicht mehr thematisiert.
Alasar hat sich durch den frühen Verlust seiner Familie und Heimat und das generelle Ausbleiben eines Sicherheitsgefühls zu einem sehr rachsüchtigen und machtgierigen jungen Mann, der zuerst auf Rache und später die „Weltherrschaft“ sinnt und später viele Opfer fordert.
Neben dem Krieg und den Differenzen der einzelnen Völker geht es um das Sterben der Drachen, die aufgrund der Menschen immer mehr von dem Tod angezogen werden. Als Revyn die Geschichte dieser erfährt beginnt er, über sein eigenes Leben, Handeln und seine Vergangenheit nachzudenken und zu bereuen. Aus diesem Grund versucht er, die Drachen zu befreien und gerät dabei selber immer wieder in missliche Situationen.
Die Charaktere wurden gut erzählt, haben aber teilweise trotzdem (mehr als einmal) für mich nicht ganz nachvollziehbar gehandelt, gerade in Ardhes Lebensgeschichte konnte ich vieles gar nicht oder nur teilweise nachvollziehen. Gerade die Geschichte um Ardhes hätte ich persönlich auch nicht so ausführlich gebraucht, vor allem, da das Ende ihrer Geschichte für mich nicht so zufriedenstellend war.
Die Geschichte um die Drachen und ihr Schicksal ist dafür interessant gewesen, in Bezug auf die Länge des Buches aber für mich zu kurz gekommen.
Ein gutes Buch über das menschliche Ego und das Verlangen nach Macht und vor allem darüber, wie sich dieses auf Unschuldige auswirkt und auch, wie diese sich dadurch entwickeln können mit vielen Parallelen zu der heutigen Gesellschaft, wenn man sich ein bisschen auf das Geschehen und die Charaktere einlässt. Ich bin sicher, dass sich da noch einiges auf das eigene Leben übertragen lässt.