Cover des Buches Ich gegen dich (ISBN: 9783570161388)
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Rezension zu Ich gegen dich von Jenny Downham

Eine harte Geschichte

von CocuriRuby vor 9 Jahren

Rezension

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CocuriRubyvor 9 Jahren

Das hört sich im ersten Moment wahrscheinlich relativ plump an. So ist es aber nicht, gerade im Laufe der Geschichte, wird die Situation immer komplizierter. Es werden Fragen von Loyalität, Liebe aller Art, Vertrauen, Verrat und Schuld aufgeworfen.

Das ganze Buch ist ein einziges Gefühlschaos, nicht nur für die Figuren, sondern auch für den Leser.

Den Schreibstil finde ich komisch – irgendwas stimmt mit dem Satzbau nicht – ich fand es jedenfalls befremdlich.

Ich habe mich selten so unwohl in einem Buch gefühlt (vor allem zu Beginn) – vor allem die Gedankenwelt und einfach alles gefielen mir so ziemlich gar nicht.

Besonders schlimm fand ich dabei den männlichen Protagonisten, Mickey. Er ist so dieses typische Klischee von verkorksten Jungen – hat das College nie gemacht, kommt aus schlechten Familienverhältnissen, fühlt sich übertrieben verantwortlich für seine Schwestern, sieht gut aus, nimmt so ziemlich nichts ernst und seine längste Beziehung waren zwei Wochen, weil Frauen sowieso nur Fickware sind.

Das Gegenklischee ist dann wohl Ellie, sie ist ein Kind aus gutem Hause, hat gute Noten, ist behütet aufgewachsen, fühlt sich nicht so ganz wohl in ihrer Haut und reif für ihr Alter

Allerdings werden die Charaktere im Laufe der Geschichte plastischer und es kommt auch mehr Tiefe hinzu.

Durch diese ganzen überspitzen Darstellungen, werden aber auch „schöne“ Kontraste und Probleme erzeugt. Fast so ein bisschen Schulbuchmäßig für Erstsemester Psychologiekurse.

Allerdings passten manche Szenen nicht richtig zusammen – weiß nicht wie ich das beschreiben soll, aber manchmal hatte ich das Gefühl von einer Seite auf die anderen, eine andere Geschichte zu lesen.

Eigentlich liest man die ganze Zeit mit einem miesen Gefühl. Das ist von der Geschichte aber definitiv gewollt und das macht sie auch gut – aber es ist trotzdem nicht gerade angenehm.

Was wirklich passiert ist, wird einem nur stückchenweise geliefert. Ich weiß nicht genau, ob ich das gut finde oder nicht. Ich mag es nicht im Unklaren gelassen zu werden, aber es erhöht den Spannungsbogen und was nach und nach ans Tageslicht kommt ist auch ziemlich heftig, deshalb war ich auch irgendwie froh noch eine Schonfrist zu bekommen.

Was mich auch noch irgendwie fertig macht ist, dass mehr oder weniger offene Ende – es wird einem nur eine Richtung gegeben.

An sich finde ich das schon wieder gut, weil es einem so selbst überlassen wird, ob die Geschichte gut oder schlecht weitergeht.

Fazit

Dieses Buch lässt einen mit einem ganz miesen Gefühl zurück, mit nur einem kleinen Hauch von Hoffnung.

Das ist aber auch so gewollt. Das ist kein Buch, was man mal eben zum Spaß liest, weil es einen ziemlich mitnimmt.


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