Jenny Downham

Tessa weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird. Sie hat Krebs. Was tut man als junger Mensch mit dieser Diagnose? Tessa macht eine Liste mit 10 Dingen die sie vor ihrem Tod noch erleben möchte. Als erstes will sie Sex. Gerne auch mal einen Ladendiebstahl und einfach jemand schubsen oder schlagen. Ein tragisches Thema, dass sicherlich einen Menschenleben radikal verändert und wenn man noch zur Schule geht umso mehr. Ist ja verständlich, aber Downham schreibt zum teil in so harter und roher Sprache mit vielen Ausdrücken, dass es einen schon abstösst. Ein trauriges und wichtiges Thema, aber leider nicht geglückt. Da wäre ein großer Wurf drin gewesen.

For the many readers who love The Fault in Our Stars , this is the story of a girl who is determined to live, love, and to write her own ending before her time is finally up.
Tessa has just months to live. Fighting back against hospital visits, endless tests, and drugs with excruciating side effects, Tessa compiles a list. It's her To Do Before I Die list. And number one is Sex. Released from the constraints
of "normal" life, Tessa tastes new experiences to make her feel alive while her failing body struggles to keep up. Tessa's feelings, her relationships with her father and brother, her estranged mother, her best friend, and her new boyfriend, are all painfully crystallized in the precious weeks before Tessa's time runs out. 

Die Geschichte, die aus der Sicht der Protagonistin Tessa erzählt wird liest sich erstaunlich flüssig. Ohne den Leser zu sehr in den Abgrund der Emotionalität abrutschen zu lassen schafft es die Autorin, die letzten Monate von Tessa sehr authentisch zu beschreiben. Ich möchte dieses Buch besonders Lesern ans Herz legen, die gerade erst anfangen auf Englisch zu lesen. Ich selbst habe es damals in der 9. Klasse im Englischunterricht gelesen und analysiert.

Jenny Downham schreibt wirklich auf eine ganz besonders fesselnde Art, sodass man ihre Werke kaum aus der Hand lesen kann. So auch dieser Jugendroman, den ich binnen kürzester Zeit gelesen habe. Allerdings habe Ich bis zuletzt den Bezug zu den Emotionen in dem Roman nicht wirklich spüren können, was gerade hier angesichts der Thematik doch wichtig gewesen wäre.

Lexi ist 15 und lebt in einer Familie, die von ihrem dominanten, herrischen Stiefvater geprägt wird, der sie gemeinsam mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter dominiert und unterdrückt. Sie selbst kompensiert dies mit Wutanfällen, wobei sie sich selbst oftmals schadet, damit sie vermeidlich ihre Mutter und Halbschwester schützen kann. Nebenher kommen all die Probleme und Sorgen, die einen Teenager so herumtreiben: die erste unerwiderte Liebe, Schule und das Gefühl, “falsch“ und anders zu sein und nicht dazu zu gehören.

An sich ist der Plot wirklich berührend und behandelt die verschiedensten Themen, über die es sich wirklich lohnt, zu lesen und darüber zu sprechen. Allerdings hatte ich ja bereits gesagt, dass es wirklich schwierig ist, sich wirklich in die Emotionen herein zu fühlen. Oftmals hatte ich das Gefühl, es wirklich mit sehr konstruierten Charakteren zu tun zu haben, die zwar ihre „Funktion“ erfüllen, allerdings im Großen und Ganzen in eine sehr vorhersehbare Handlung eingepflügt werden. Auch die Handlung an sich ist teilweise, trotz des an sich guten Schreistiles, etwas zäh und bewegt sich auf den knapp 450 Seiten wenig voran.

Insgesamt haben mir einige Schlüsselmomente, mehr Authentizität und Glaubwürdigkeit gefehlt, auch wenn ich mich inhaltlich sehr über das Aufarbeiten der Themenkomplexe gefreut habe und sie doch ganz gut und vor allem sensibel- zumindest in meinem Empfinden - aufgearbeitet waren!