Jenny Erpenbeck

 4 Sterne bei 364 Bewertungen
Autorin von Gehen, ging, gegangen, Aller Tage Abend und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jenny Erpenbeck (© Katharina Behling)

Lebenslauf

Theater, Schriftstellerei, Kunst und Kultur: Die deutsche Schriftstellerin und Regisseurin Jenny Erpenbeck wurde am 12.03.1967 in Ost-Berlin geboren. Die Tochter des Physikers, Philosophen und Schriftstellers John Erpenbeck und der Arabisch-Übersetzerin Doris Kilias absolvierte 1985 ihr Abitur an einer Erweiterten Oberschule in Ost-Berlin. Im Anschluss daran schloss sie zunächst eine zweijährige Lehre als Buchbinderin ab, ehe sie an diversen Theatern als Requisiteurin und Garderobiere tätig war. Von 1988 bis 1990 war sie Studentin der Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, wechselte aber zum Studium der Musiktheater-Regie an die Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin. Nach ihrem Abschluss arbeitete Jenny Erpenbeck zunächst als Regieassistentin am Opernhaus Graz, von 1997 an war sie dort mit eigenen Inszenierungen zu sehen. Ab 1998 war sie als freischaffende Regisseurin mit Inszenierungen an verschiedenen Häusern in Deutschland und Österreich verantwortlich, u.a. an der Staatsoper Berlin und in Nürnberg/Erlangen. 1990 begann sie, neben der Regiearbeit erste schriftstellerische Werke zu verfassen. 1999 veröffentlichte Jenny Erpenbeck ihr Debüt "Geschichte vom alten Kind", 2001 folgte der Erzählband "Tand", ehe sie 2004 ihren ersten Roman "Heimsuchung" veröffentlichte, mit dem sie bei Kritikern und Publikum großen Anklang fand. 2001 gewann Jenny Erpenbeck den Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt, es folgten weitere Literatur- und Förderpreise. 2012 schaffte es ihr Roman "Aller Tage Abend" auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. Im März 2007 übernahm Jenny Erpenbeck für ein Jahr die vierzehntäglich erscheinende Kolumne von Nicole Krauss in der FAZ. 2002 wurde Jenny Erpenbecks Sohn geboren, mit dem sie in Berlin lebt.

Neue Bücher

Cover des Buches Heimsuchung (ISBN: 9783150143889)

Heimsuchung

Erscheint am 20.03.2024 als Taschenbuch bei Reclam, Philipp.

Alle Bücher von Jenny Erpenbeck

Cover des Buches Gehen, ging, gegangen (ISBN: 9783328602491)

Gehen, ging, gegangen

 (124)
Erschienen am 25.10.2021
Cover des Buches Aller Tage Abend (ISBN: 9783328102502)

Aller Tage Abend

 (59)
Erschienen am 10.07.2017
Cover des Buches Heimsuchung (ISBN: 9783328102519)

Heimsuchung

 (52)
Erschienen am 11.06.2018
Cover des Buches Geschichte vom alten Kind (ISBN: 9783641134785)

Geschichte vom alten Kind

 (39)
Erschienen am 25.11.2013
Cover des Buches Kairos (ISBN: 9783328109341)

Kairos

 (35)
Erschienen am 15.03.2023
Cover des Buches Wörterbuch (ISBN: 9783328103905)

Wörterbuch

 (16)
Erschienen am 08.10.2018
Cover des Buches Dinge, die verschwinden (ISBN: 9783442740697)

Dinge, die verschwinden

 (12)
Erschienen am 10.01.2011
Cover des Buches Tand (ISBN: 9783641134761)

Tand

 (6)
Erschienen am 25.11.2013

Neue Rezensionen zu Jenny Erpenbeck

Cover des Buches Gehen, ging, gegangen (ISBN: 9783328602491)
Jorokas avatar

Rezension zu "Gehen, ging, gegangen" von Jenny Erpenbeck

Richard und die Flüchtlinge
Jorokavor 5 Monaten

Ein emeritierter und verwitweter Professor schließt Bekanntschaft mit einer Gruppe junger, männlicher Flüchtlinge aus Afrika, die durch eine Protestaktion die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich gezogen hatten. Er zeigt keine Berühungsängste und interessiert sich für die Geschichten der Männer, die auf ihrem Weg nach Europa Traumatisches erleben mussten.


Richard öffnet auch seine Tür, gibt einem der Männer Unterricht am Klavier und besorgt Gelegenheitsjobs. Er nimmt Teil an ihren Schicksalen und dem quälenden Warten auf eine Zukunft....


Frau Erpendeck durchleuchtet verschiedene Aspekte der aktuellen 'Flüchtlings-Krise' an Einzelschicksalen. Die AfD wird dieses Buch sicherlich nicht als Lieblingslektüre empfehlen. Doch für mich war vor allem das Zwischenspiel mit dem alten Mann und den jungen Männern aus einem anderen Kulturkreis interessant. Man kann es so sehen, dass er in seinem Ruhestand eine neue Aufgabe gefunden hat und darin aufgeht. 


Überraschenderweise wirken die meisten der Begegnungen zwar höflich, aber überraschend distanziert. Vielleicht kann das auch gar nicht anders sein. Diesbezüglich sicherlich nicht sonderlich förderlich ist, dass Richard einem Großteil der Männer Phantasie-Namen verpasst. Doch es von Richards Seite auch keine überstülpende Annäherungen. Einen wenig erschleicht er sich schon den Zugang, doch im weiteren Verlauf möchte er vor allem helfen. 


Und die jungen Afrikaner? Sie bleiben trotz oder gerade wegen ihrer großen Zahl im Roman wenig greifbar. Vor allem ahnt man das verschwendete Potential ihrer Leben. 


Fazit: Ihr Stil wirkt zum Teil ungewöhnlich, aber auf mich nicht schwerfällig oder gar mühsam. Ich habe das Buch mit zunehmendem Interesse gelesen. Sehr aktuelles Thema, anders als erwartet umgesetzt. 




Cover des Buches Geschichte vom alten Kind (ISBN: 9783641134785)
buchstaeblichverliebts avatar

Rezension zu "Geschichte vom alten Kind" von Jenny Erpenbeck

???
buchstaeblichverliebtvor 6 Monaten

📌 "Ich bin das Schwächste. Keines von den Findlingen, die mich umgeben, ist schwächer als ich." (S. 24)

Sprachlich ist es wirklich gut. Zumindest gab es einige Textmarkierungen meinerseits auf diesen wenigen Seiten. Inhaltlich muss ich aber leider passen. Ich bin augenscheinlich nicht klug genug für die Quintessenz dieser Geschichte.

Am Ende blieb ich ratlos zurück. 

Cover des Buches Jenny Erpenbeck über Christine Lavant (ISBN: 9783462004687)
Farasts avatar

Rezension zu "Jenny Erpenbeck über Christine Lavant" von Jenny Erpenbeck

Faszinierendes Essay über Christine Lavant
Farastvor 7 Monaten

Ein weiterer Band der wunderbaren Serie von Volker Weidermanns „Bücher meines Lebens“. Diesmal ist es Jenny Erpenbeck, die von ihrer Faszination über Christine Lavant berichtet. Lavants Gedichte hatte sie erst in ihrem Dreißigsten Lebensjahr kennengelernt. Seitdem wird sie von ihnen begleitet, erfüllt und ermutigt.  

Kapitelweise wechselt Erpenbeck über ihrer Zeit in Graz, persönlichen Erlebnissen und ihrer Suche nach Spuren über Christine Lavant ab mit der Biografie der Dichterin. Dadurch entsteht eine Art Dialog zwischen den beiden. Jenny Erpenbeck spürt in Archiven und Museen nach Aufzeichnungen und Briefen der Dichterin nach. Lässt Gedichte in ihrem Essay einfließen, um Gedankengänge zu verdeutlichen. 

 

Im Anhang finden sich die Lebensdaten von Christine Lavant kurz zusammengefasst, sowie Fußnoten zum Buch. 

 

Fazit:

Mir hatte diese Vorgehensweise sehr gut gefallen. So bekam ich einen guten Eindruck, warum Jenny Erpenbeck von Christine Lavant, deren bürgerlicher Name Christine Habernig war, so fasziniert ist. Mir selbst war der Lebenslauf und Werk von Christine Lavant völlig unbekannt. Lavant wurde am 4. Juli 1915 als neuntes Kind eines Bergarbeiters und einer Flickschneiderin Groß-Edling bei St. Stefan im Kärntner Lavanttal geboren. Ihr Familienname war Thonhauser. Sie wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf, war oft krank. 

Ich bin sehr beeindruckt von dieser intelligenten, leider aber auch depressiven Frau und ihrem Werdegang zur Dichterin. Wer mehr über sie erfahren möchte, dem kann ich nur diesen kurzen, aber sehr inhaltsreichen Essay ans Herz legen. 

 

Gespräche aus der Community

Und es geht weiter mit Buchraettins Leserunden im Rahmen ihres "SuB-Aufbaus mit Niveau".

Leider schon wieder ganz schön verspätet lesen wir im Juni "Gehen, ging, gegangen" von Jenny Erpenbeck.

Jede/r, die/der mitmachen möchte, ist herzlich willkommen!

Ich wünsche uns viel Spaß!
123 Beiträge
abas avatar
Letzter Beitrag von  abavor 7 Jahren
Es ging mir genau so.

Zusätzliche Informationen

Jenny Erpenbeck wurde am 12. März 1967 in Ost-Berlin (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 509 Bibliotheken

auf 68 Merkzettel

von 13 Leser*innen aktuell gelesen

von 3 Leser*innen gefolgt

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