Jenny Lecoat

 4,1 Sterne bei 132 Bewertungen
Autor*in von Die Übersetzerin, Befreiung und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jenny Lecoat kam auf Jersey zur Welt, nur fünfzehn Jahre nach dem Ende der Besatzung der Insel durch die Nazis. Im Anschluss an ihr Schauspielstudium in Birmingham zog sie nach London, wo sie als Moderatorin und Kolumnistin arbeitete, bevor sie 1994 vollberuflich Fernsehautorin wurde. Ihr Romandebüt DIE ÜBERSETZERIN ist in zahlreichen Ländern erschienen und schaffte es auf Anhieb unter die Top Ten der NEW-YORK-TIMES-Bestsellerliste.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jenny Lecoat

Cover des Buches Die Übersetzerin (ISBN: 9783404188444)

Die Übersetzerin

 (124)
Erschienen am 25.11.2022
Cover des Buches Befreiung (ISBN: 9783757700393)

Befreiung

 (6)
Erschienen am 30.08.2024
Cover des Buches Die Übersetzerin: Roman (ISBN: B092VYCCZM)

Die Übersetzerin: Roman

 (1)
Erschienen am 30.09.2021
Cover des Buches Die Übersetzerin (ISBN: 9783838799407)

Die Übersetzerin

 (1)
Erschienen am 30.09.2021

Neue Rezensionen zu Jenny Lecoat

Cover des Buches Befreiung (ISBN: 9783757700393)
KleinerVampirs avatar

Rezension zu "Befreiung" von Jenny Lecoat

Befreiung
KleinerVampirvor 3 Monaten

Buchinhalt: 

Jersey, 1945: nach dem Sieg der Alliierten scheint die britische Kanalinsel Jersey wie vom Freudentaumel überrollt. Doch für Jean Parris kehrt schnell Ernüchterung ein, als die Familie die Nachricht vom Tod des Vaters erhält, der von den deutschen Besatzern verhaftet wurde. Jeans Onkel Eddie, der plötzlich vor der Tür steht, reißt immer mehr die Macht in der Familie an sich und bläst zu einem Rachefeldzug gegen Hazel, eine junge Lehrerin, die er des Verrats an seinem Bruder verdächtigt. Doch auch Jean hat ein Geheimnis: sie liebt Horst, einen deutschen Soldaten. Und ausgerechnet Hazel erfährt von der verbotenen Romanze.... 


Persönlicher Eindruck: 

Befreiung ist bereits das zweite Buch von Autorin Lecoat, das ich lese. Auch dieses spielt auf Jersey, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und es erzählt die Geschichte zweier junger Frauen etwa im gleichen Alter. Zum einen ist da Jean, die den Tod ihres Vaters, eines Eisenwarenhändlers, betrauert und zum anderen Hazel, der Hauptverdächtigen am Verrat und der Deportation und folglich dem Tod von Jeans Vater. 

Nach und nach kommt Jean der Wahrheit immer näher und muss erkennen, dass nichts so einfach ist, wie es ihr skrupelloser Onkel Eddie und seine Kumpane behaupten. Auch Jeans Vater ist nicht der strahlende Held, den die Familie all die Jahre hochstilisiert hat. Mehr und mehr freunden sich Jean und Hazel an und unter dem Einfluss ihrer Freundin entwickelt sich Jean zu einer immer mutigeren jungen Frau, die genau hinsieht und hinterfragt, was sie bislang so einfach und schlüssig hingenommen hatte. 

Hazel hingegen erfährt, was es heißt, geächtet zu sein: Eddies Schmutzkampagne führt dazu, dass das Einkaufen zum Spießrutenlauf wird, die Menschen sich abwenden, sie ihre Arbeit verliert und letztendlich in einer grauenhafte Tragödie gipfelt.

Insgesamt brauchte der Roman gut die Hälfte, um halbwegs in die Gänge zu kommen, so dass man als Leser den Eindruck hatte, zu sehen, wohin die Reise geht. Dann aber wechseln spannende Wendungen mit unterschiedlichen Verdächtigen und der Spannungsbogen steigt. Jean kommt Schritt für Schritt hinter die Wahrheit, die jeder in ihrer Familie so sorgsam unter Verschluss hält. Hazels täglicher Kampf innerhalb des Ränkespiels von Onkel Eddie und Co. und die verzweifelte Bitte an Jean, die neu gefundene Wahrheit doch den Behörden mitzuteilen sind wohl der Höhepunkt in der wechselvollen Geschichte. 

Was mich aber maßlos enttäuscht hat, ist der schnelle, überhastete und auch unglaubwürdige Schluss, 25 Jahre später. Als Leser hat man den Eindruck, die Autorin habe jetzt keine Lust mehr und möchte nur noch schnell fertig werden: das k.o-Kriterium jeder Geschichte. Während ich nach einer zähen ersten Hälfte, in der die Langeweile überwog, mit dem spannenden Mittelteil wieder versöhnt wurde, kann ich nach dem Ende nur sagen: nein. Kein Reißer, den ich empfehlen kann, allenfalls eine nachmittagfüllende Lektüre, wenn man keine hohen Ansprüche stellt. Zudem fand ich letztendlich die schwarz-weiß-Malerei bei den Charakteren etwas zu simpel. Die Geschichte an sich hätte durchaus Potential gehabt.

Cover des Buches Befreiung (ISBN: 9783757700393)
Märchens_Bücherwelts avatar

Rezension zu "Befreiung" von Jenny Lecoat

Zwischen Verrat und Wahrheit- eine überraschende Nachkriegsgeschichte
Märchens_Bücherweltvor 3 Monaten

Nachdem ich schon das Buch „Die Übersetzerin“ von der Autorin als Audio gehört habe, war ich natürlich gespannt auf diesen Roman. Beide spielen auf der Kanalinsel Jersey, die während des 2.Weltkriegs von den Nazis besetzt war, und der Geburtsort der Autorin.


Ein Nachkriegsroman, der viele Schatten wirft, denn auch wenn der Krieg vorbei ist, so ist Erholung und Aufatmung für die Bevölkerung noch lange nicht in Sicht. Das Hoffen auf die Kriegsrückkehrer geht weiter, Nahrungsmittelknappheit ist nach wie vor groß und es gibt viele Kollaborateure, die besonders Jerrybags- Inselbewohnerinnen, die sich mit deutschen Soldaten eingelassen hatten, meldeten. Auch der Unmut über die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich und den während des Krieges entstandenen Schwarzmarktgeschäften ist groß und die Proteststimmen werden lauter.

Als dann noch die Nachricht über den Verrat und Tod ihres Vaters eintrifft, reißt es Jean Parris den Boden unter den Füßen weg. Wer war für den Verrat verantwortlich und aus welchen Gründen? Ihr unsympathischer Onkel Eddie nimmt sich der Ergründung der Wahrheit an, aber auf eine widerliche Art und Weise und tritt damit eine schlimme Kette an Ereignissen los, die besonders die junge Lehrerin Hazel treffen. Das, was dabei aber ans Licht kommt, ist erschütternd und Jean steht zwischen den Fronten.


Beim Lesen hab ich oft gedacht, wie unsinnig manche Gesetze waren, wie das Fraternisierungsgesetz, aus dem Hass heraus und der Meinung, die eigene Rasse wäre besser. Jeans Haltung war sehr wankelmütig, deckt sie doch nach und nach auf, was und wer wirklich hinter allem steckt und obwohl sie die Möglichkeit und Beweise hat, zögert sie und verschlimmert die Umstände. Hazel und ihr schwerkranker Vater dagegen müssen auf erschütternde Art erleben, was es heißt, ausgegrenzt zu werden und nichts gegen vorgefasste Meinungen tun zu können.


Hier hat die Autorin einiges an Spannung samt ungeahnter Wendung eingebaut, anders als erwartet, etwas nüchtern und am Schluss doch ziemlich gerafft.


Da hätte ich mir noch etwas mehr Ausklang gewünscht, was die Seitenzahl durchaus zugelassen hätte. Bis auf Hazel blieben die Charaktere eher blass und auch sehr nüchtern betrachtet, das Verhalten war oft unverständlich und bei vielen auch ziemlich abgebrüht, was allerdings zur erzeugten Spannung passte.


Der Titel trifft auf etliche Ereignisse im Buch zu, während das Cover etwas ungewöhnlich für die Geschichte ist, auch wenn man es zeitlich einordnen kann.


Auf jeden Fall eine interessante Geschichte über die Nachkriegszeit, den Wert von Familie und Freundschaft und was man bereit ist, dafür zu geben. 


Daher vergebe ich 3,5 Sterne

Cover des Buches Befreiung (ISBN: 9783757700393)
shilos avatar

Rezension zu "Befreiung" von Jenny Lecoat

Bewegend und authentisch
shilovor 3 Monaten

Jenny Lecoat hat mit diesem Buch eine fesselnde und gefühlvolle Geschichte geschrieben, die den Leser auf die Kanalinsel Jersey und in das Jahr 1945 führt. Die Insel ist jetzt von den deutschen Besatzern befreit. Jean Parris, eine junge Einwohnerin, hofft nun endlich Nachricht von ihrem Vater zu erhalten, der während der Besatzungszeit von den Nazis deportiert wurde. Doch es erreicht sie eine Todesnachricht. Schon bald darauf kehrt ihr Onkel Eddie aus England zurück und fängt an, den Denunzianten seines Bruders zu suchen. Dabei stößt er auf die Lehrerin Hazel, der er die alleinige Schuld zuweist. Doch ist sie wirklich die Schuldige?

Dieser Roman erzählt die wenig bekannte Geschichte der Kanalinsel Jersey, die als Einzige von den Nazis besetzt wurde. Und die Geschichte von Jean Parries und der jungen Aushilfslehrerin Hazel. Es geht um Lügen, Intrigen und der Suche nach der Wahrheit.

Vielschichtig sind die einzelnen Charaktere angelegt und so fiel es mir leicht, mich in sie hineinversetzen zu können. Während die Protagonisten fiktiv sind, sind die Schauplätze und die Geschichte der Insel real. Die Autorin, die selbst auf Jersey geboren wurde und ihre Jugend dort verlebte, hat die Geschichte des Eilandes sehr gut recherchiert.

Mir hat dieses Buch unterhaltsame Lesestunden bereitet. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.


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