Cover des Buches Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken (ISBN: 9783548287553)
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Rezension zu Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken von Jenny Milchman

Wenn dich die Vergangenheit einholt

von melsun vor 7 Jahren

Rezension

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melsunvor 7 Jahren
Sie führen ein Leben, von dem andere nur träumen können. Ein abgeschiedenes Traumhaus, ein Mann, der seine Frau auf den Händen trägt, eine Frau mit einer vermeintlich speziellen Bindung zu ihrer Tochter. Und nicht zu vergessen der Hund, der seine Familie abgöttisch liebt. Das ist die Familie Tremont, bestehend aus Ben, Sandy und der 15 jährigen pubertierenden Ivy. Es könnte so traumhaft sein, könnte... Doch dann wird die Familienidylle durchbrochen. Die flüchtigen Häftlinge Nick und Harlan dringen in das Haus der Familie ein, verletzen den Familienvater Ben schwer. Sie wollen sich in diesem vermeintlich zufällig gewählten Haus für ihre Flucht ausstatten, doch ein Schneesturm macht Ihnen einen Strich durch die Rechnung und verlängert den Aufenthalt. Zum Cover, das Bild gefällt mir sehr gut, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass das Ganze in einer Schneelandschaft dargestellt wird, schließlich kommt in dem Buch ja ein Schneesturm vor. Als positiv empfand ich die relativ kurzen Kapitel, das mag ich, der Schreibstil ist flüssig. Das Buch teilt sich in verschiedene Stränge, einmal die Gegenwart der Familie Tremont, dann die Flucht der beiden Häftlinge, die Kindheit von Nicholas und zwei Kapitel gibt es noch aus Sicht des Hundes (die hätte man meiner Meinung aber nach weglassen können, ich fand das irgendwie befremdlich und unnötig). Die Rückblenden aus Nicholas Vergangenheit fand ich am spannendsten. Es wurde aufgezeigt, wie er zu so einem Narzissten werden konnte. Als eher negativ empfand ich die teilweise langatmigen Beschreibungen, obwohl in dem Buch erst ein paar Stunden vergangen waren, hatte ich das Gefühl, dass ich die Familie bereits seit Tagen begleite. Mit den Charakteren bin ich nicht richtig warm geworden, sie trafen Entscheidungen, die ich teilweise nicht nachvollziehen konnte, Überraschungsmomente gab es wenige, das meiste habe ich schon einige Seiten vorher geahnt und nur noch drauf gewartet, das ich es schwarz auf weiß lesen kann. Und das Ende - Achtung Spoiler - Das war so typisch amerikanisch, Ende gut alles gut, ich hätte mir gewünscht, das Sandy/Cass alleine oder maximal mit Ivy zurückbleibt und mit den Schatten ihrer Vergangenheit zurechtkommen muss. Wer überlebt das, einen schweren Schlag auf den Kopf, so dass man sich nur noch verwaschen artikulieren kann, dann gefesselt die Treppe runtergeworfen und zu guter Letzt noch ein Schuss in den Bauch, das war ein bisschen viel der Dramatik fand ich. Trotz all den negativen Sachen war das Buch nicht schlecht, ich wollte schon wissen wie es weitergeht, wie die Sache aufgelöst wird, deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne, aufgerundet auf 4.
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