"Wetter" besteht aus ganz kurzen Abschnitten, ein bisschen Insta-like, der kurzen Aufmerksamkeitsspanne heutiger Internetnutzer angepasst. Oder wie wenn man beim Arzt sitzt und gedankenlos in einer Zeitschrift blättert und ein paar Artikel streift.
So ging es mir beim Lesen.
Allerdings besitzt das Buch durchaus Handlung. Es geht um Lizzie, ihren Bruder, Mann und Kind. Ihr Leben als Bibliothekarin, ihre Kundschaft, ihren Nebenjob. Die heutige Lage in Amerika. Politisch. Ökologisch.
Allerdings hatte ich arge Schwierigkeiten, die einzelnen Personen der Protagonistin zuzuordnen. Kind, Bruder, Ehemann? Das mag meiner fehlenden Konzentration geschuldet sein, oder aber den doch sehr kurzen Schnipseln, die willkürlich aneinandergeeiht den Eindruck vermitteln, dass man sie einfach und leicht weglesen kann, ohne sich größer Gedanken machen zu müssen. Wie Schlagzeilen in den Nachrichten, kurz überflogen, aha, soso, schlimm, ab in den Alltag. Hilft ja nix.
Irgendwo hab ich das Buch mit Leichtigkeit wegkonsumiert. Ohne das etwas hängen geblieben ist. Was mich dann wieder ärgert, weil ich von Büchern erwarte, dass sie mich beschäftigen, dass sie Fragen oder Gedanken lostreten, mich zum Nach-, Mit-, Um-, Weiterdenken anregen.