Die Idee die Hauptprotagonisten auf eine Vielzahl, teils skurriler Dates zu schicken ist nicht neu. Genie ist eine sympathische Frau und so macht es Spaß sie auf diese Dates zu begleiten. Irritierend fand ich, dass sie teilweise den Leser direkt ansprach (auch außerhalb ihrer Kolumne, die der Leser ebenfalls zu lesen bekommt).
Die Kolumnen gliedern sich gut in die Geschichte und sorgen für Auflockerung. Besonders gut hat mir gefallen, wenn man als Leser den kleinen Unterschied zwischen Kolumne und Realität präsentiert bekommt. Dies geht soweit das Kolumnen geschrieben werden, ohne das Genie überhaupt bei der Veranstaltung war.
Das Buch ist weihnachtlich gestaltet und wird als Weihnachtsbuch tituliert. Ich fand es schade, dass wir bereits im Hochsommer in die Geschichte einsteigen. Somit spielt ein Großteil des Buches gar nicht zu Weihnachten bzw. in der Adventszeit. Dadurch kommt nur mittelmäßig Weihnachtsstimmung beim Lesen auf.
Besonders die Beschreibungen rund um das weihnachtliche London haben mir gut gefallen. Hiervon hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Mein Highlight war jedoch Genies Beschreibung von einem gemütlichen Sonntagabend, der hilft entspannt und gut gelaunt in eine neue Woche zu starten. Auch wenn Genies Tipp speziell für Singles sind, kann sich jeder mal einen derart entspannten Relaxabend in den eigenen vier Wänden gönnen.
Das Arbeitsleben in der Redaktion fand ich sehr spannend. Vor allem die Tests der unterschiedlichen Produkte, worunter teils haarstreubende Getränke zu finden waren. Das Leben als Online-Redakteurin eines Lifestylemagazins ist keinesfalls ein leichtes.
Auch wenn Genies Ängste vor einem persönlichem Treffen etwas oberflächlich wirken mögen, sind sie nicht von der Hand zu weisen. Zu oft gibt man sich in der Anonymität des Internets als etwas aus, das man gar nicht ist. Auf Profilbilder versuchen wir uns von unserer besten Seite zu zeigen. Die aufwendig gemacht, super selbstbewussten Bilder haben mit der realen Person oftmals wenig zu tun. Und dabei spreche ich noch gar nicht davon Bilder zu bearbeiten oder absichtlich Dinge zu erfinden.
Der Verlauf der Geschichte wird jeder leidenschaftlichen Chick-Lit- und Liebesroman-Leserin schnell klar sein. Dennoch ist „Ein Zimtstern macht noch keine Weihnacht“ eine unterhaltsame Geschichte. Eine leichte Lektüre zur Entspannung an stressigen Vorweihnachtsabenden.