Als eine 74jährige Frau erhängt aufgefunden wird, geht die Bergener Kripo von Selbstmord aus. Doch Kriminalhauptkommissar Karsten Schwinka kann daran nicht glauben. Er beginnt undercover seine Ermittlungen in dem kleinen Ort Gratzitz auf Jasmund. Er tarnt sich als Urlauber und stößt in diesem Dorf auf ungeahnte Grausamkeiten. Völlig isoliert muß er alles geben - und sich einer großen Gefahr stellen.
Jens-Uwe Berndt schickt Kommissar Schwinka in seinem Krimi "Grausames Rügen" nun zum dritten Mal auf Mörderjagd. Da die Fälle alle in sich abgeschlossen sind, kann man auch mit diesem Band beginnen. Auch wenn Schwinka sich immer weiter entwickelt, bekommt man hier nie das Gefühl, wichtige Details nicht zu kennen. Der Autor überzeugt auch hier wieder mit einem guten und flüssigen Schreibstil, der den Leser zügig durch das Buch führt und alles wunderbar bildhaft beschreibt. Das kleine Dorf Gratzitz wird hier düster und sehr atmosphärisch dargestellt. Die Bewohner sind allesamt nicht zu durchschauen, haben ihre Geheimnisse und steigern dadurch die Spannung noch mehr. Karsten Schwinka tat mir hier richtig leid. Inmitten dieses Dorfes abgeschnitten von der Außenwelt - da bekommt man schon beim Lesen Beklemmungen. Bei dieser Serie stolpert der Kommissar nicht zufällig über den Mörder, sondern man erlebt tatsächlich ermittlungstechnische Arbeit. Schwinka muß hier gehörig seine Spürnase nutzen. Dies macht die Handlung authentisch und man kann ihr gut folgen. Was mir natürlich wieder sehr gut gefallen hat ist das typische Ostseefeeling. Regionalität wird hier groß geschrieben!