Jens-Uwe Meyer – Kreative PR
Instrumente für den täglichen Kampf um die Aufmerksamkeit
0,8 Sekunden, dass ist die Zeitspanne, die Jens-Uwe Meyer (etwas überspitzt, natürlich) für das „Schicksal einer (durchschnittlichen, nicht kreativen) Pressemitteilung“ in den Raum setzt. Und gibt damit das Thema seiner Untersuchungen und Einlassungen vor.
Klappern gehört zum Handwerk, dass ist eine Binsenweisheit, aber in Zeiten einer immensen Informationsfülle und Dichte bedarf es einer professionellen Planung und Durchführung der eigenen Public Relation, um im Meer der Daten nicht unterzugehen.
Denn darum geht es. Eine Information so zu gestalten, dass sie nicht umgehend im Papierkorb landet, sondern nachhaltige Aufmerksamkeit erweckt.
Die Entwicklung spannender Themen, diese auch in der Form, sich abheben zu lassen von Einheitsbrei der Medienlandschaft und punktgenau das Interesse der Zielgruppe zu treffen, hierzu bietet Meyer auf den gut 265 Seiten seines Buches eine Vielzahl von Anregungen, Informationen, Grundlagen an, die es für jeden PR Profi wert sind, wahrgenommen zu werden. Dabei achtet Meyer sorgsam darauf, nicht einmalige Effekte in den Vordergrund seiner Überlegungen zu stellen, sondern stetig darauf hinzuweisen, dass es viel öfter viele kleine Elemente und kleine, gute Idee sind, die eine konkrete Pressearbeit zum Erfolg machen, denn der „große Wurf“ oder „di eine Idee“. PR ist auch Kernerarbeit, keine Frage.
Anhand der vielfachen Beispiele, gerade auch aus jener Richtung, wie man es nicht machen sollte, erhellt Meyer zudem, ganz wie nebenbei, auch den gedrechselten Wortsalat mancher Aktionärsansprachen oder politischen Statements. Und nutzt diese Beispiele zugleich für sein grundlegendes und sich durchziehendes Plädoyer für Kreativität und die Arbeit mit Sprachbildern, welche die Aufmerksamkeit des Hörers oder Zuschauers anreizen, statt dessen „Spam-Filter“ umgehen einzuschalten. Ein innerer Filter, der zunehmend an Gewicht gewinnt angesichts der Herausforderung, aus ständig verfügbaren, fast unendlichen Informationen wichtige und wesentliche herauszufiltern.
Den „Hirnfilter knacken“, die „APFEL“ Methode (Assoziationen, Analogien, Perspektivwechsel, problemorientiertes Denken, Fragen Stellen, Ebenenwechsel, Lotteriemethode) anwenden, kreative Texte entwickeln (und wie das geht), Aktionen, die auf gar keinen Fall langweilen dürfen, PR in Radio und TV, der Blick auf das WEB 2.0 und, ganz wichtig, wie dann die eigenen Ideen an den Kunden gebracht werden können, dass sind die Themenbereiche, die Meyer unterhaltsam, immer praxisnah, mit vielfachen Anregungen und Methoden, abhandelt.
Kreativität anbieten, wachrufen und einbetten in den PR Alltag, dieses Hauptanliegen gelingt ihm durchaus und das in erstaunlich unterhaltsamer und bunter Weise. Durchaus dem Thema angemessen ist die Form seiner Darlegungen, für ein Sachbuch mit Gehalt aber och lange nicht selbstverständliche. Das Buch selber ist in der Form somit das beste Beispiele für die postulierte Anwendung einer kreativen PR.
Informativ und Hilfreich, voller Beispiele für gelungene (und misslungene) PR, die Grundlagen der modernen Informationsaufnahme erläuternd, aus vielfachen Richtungen bietet Jens-Uwe Meyer nun in der 2. und überarbeiteten Auflage ein modernes und vielfältig nutzbares Hilfsmittel für die professionelle Öffentlichkeitsarbeit an.