Jens Boele

 3,7 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Hurensohn.

Lebenslauf

Jens Boele, Jahrgang 1975, ist ausgebildeter Mediengestalter, der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich Kino und Film. Seit dem Jahr 2015 ist er als Schriftsteller in Erscheinung getreten. Die Bausteine für seine literarische Arbeit nimmt er aus der Realität, seinen Werken liegen echte Kriminalfälle zu Grunde oder sind durch sie inspiriert. Jens Boele reist leidenschaftlich gerne, viele seiner Ideen entstanden auf Touren durch die USA. Sein Lebensmittelpunkt liegt in Bochum.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jens Boele

Cover des Buches Hurensohn (ISBN: 9783752802948)

Hurensohn

(3)
Erschienen am 03.11.2022

Neue Rezensionen zu Jens Boele

Cover des Buches Hurensohn (ISBN: 9783752802948)
kassandra1010s avatar

Rezension zu "Hurensohn" von Jens Boele

kassandra1010
Die Hölle auf Erden...

Bormanns Leben ist eigentlich schon vorbei, als es gerade begonnen hat. In äußert schlechten Verhältnissen aufgewachsen schafft er es dennoch zur Polizei und macht Karriere. Doch sein letzter Fall vernichtet ihn.

Einzig der Alkohol hält ihn am Leben und lässt ihn die dunklen Stunden während seinen Ermittlungen gegen einen Kinderpornoring vergessen.

Als er während seiner Arbeit einen Schritt zu weit geht, kann sein Kollege endlich einschreiten und seinen lang gehegten Plan in die Tat umsetzten. Bormann muss weg, komme was wolle und dessen letzter Einsatz und Ausraster kam ihm gerade recht.

Frisch suspendiert läuft er Stella in die Arme. Die junge rumänische Prostituierte sucht ihr vermisstes Kind und legt somit Bormann ihren Finger in die frische Wunde.

Benni ist schon seit Tagen verschwunden und die Polizei legt diesen Fall zu den Akten. Kinder von Prostituierten und Drogensüchtigen stehen nicht gerade ganz oben auf der To-Do Liste.

Doch Stellas Trauer trifft Bormann unerwartet hart und so beschließt Bormann erst mal die Finger vom Alkohol zu lassen.

Er merkt zu spät, das hier einfach zu viele dubiose Gestalten die Finger mit im Spiel haben und trifft mehr als einmal auf alte Bekannte, die ihm das Leben erneut zur Hölle machen.

Mit Byron Weigang begibt man sich in die Welt der Drogen und der Prostitution. Einmal in dieser Hölle gelandet, scheint der Ausweg nur schwer. Für viele endet ihr Leben in der Drogensucht und der Lebensweg scheint schon als Kind vorgezeichnet.

Frauen sind hier nichts wert und werden als bessere Ware betrachtet. Kriminalität, Gewalt und Tod umgehen die Ermittler der Polizei und das Leben auf der Straße vom einem bis zum nächsten Schuss scheint unüberbrückbar.

Byron Weigangs Ruhrpott Krimi ist nichts für zarte Gemüter. Hier geht es ums nackte Überleben und um den nächsten Schub. Die Gier der Sucht ist unüberwindbar.

Cover des Buches Hurensohn (ISBN: 9783752802948)
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Rezension zu "Hurensohn" von Jens Boele

KerstinMC
Grausam, erschreckend und spannend zugleich. Nichts für schwache Nerven

Das Cover erinnert ein wenig an einen dunklen Hintergrund mit Neonreklame. Auf dem schwarzen Hintergrund liegt eine Spritze mit Kanüle, ein Esslöffel und ein Feuerzeug. Alles deutet auf klassisches Heroin Besteck hin. Schaut man sich in der Verbindung auch noch die Rückseite des Buches an findet man dort ein Glas mit einer Flüssigkeit und Eiswürfel, vermutlich ein alkoholisches Getränk. Der Titel des Buches prangt über dem Besteck wie eine Neonreklame in Rot und Blau. Es hat etwas verruchtes, was auf das Rotlichtmilieu hindeuten könnte. 

Für mich passt das Cover perfekt zum Roman. Es werden wichtige Details aufgegriffen und keine falschen Hoffnungen geweckt. Bei dem Cover muss ich sofort zum Buch greifen, um mehr über den Inhalt zu erfahren. 

Achtung: Der Roman ist nichts für schwache Nerven. Den Klappentext kann man auch als Triggerwarnung verstehen. Die Themen, die dort genannt werden, kommen genauso in ihrer vollen Grausamkeit vor. Teilweise sehr realistisch dargestellt oder einfach skizziert, um das eigene Kopfkino anzustellen. Wenn dir die Themen zu nahe gehen, dann lieber Finger weg von dem Buch. 

Wenn du aber auf der Suche nach einem spannenden Buch bist, das auf der dunkeln Seite unserer Gesellschaft spielt, dann machst du mit diesem Buch nichts verkehrt. 

Die Hauptpersonen sind Stella, eine aus Rumänien stammende Prostituierte und ihr Sohn Beniamin und der Ex-Polizist Robert Bormann. Der Er- Erzähler wechselt die Perspektive zwischen diesen drei Personen. So erfahre ich als Leser das Geschehen aus drei verschiedenen Sichtweisen.

Passend zum Rotlichmilieu und der Drogenszene wird eine derbe Ausdrucksweise gewählt. Es geht um Korruption, Menschenhandel und Kindesmissbrauch. Der Autor schreibt am Ende des Buches, dass er inspiriert wurde durch die Machenschaften von James Gregory Marlow (Folsom Wolf) und seiner Mutter Doris Walls Marlow. Der Serienmörder war mir bis zum Buch kein Begriff, aber nach kurzer Recherche auch ziemlich verständlich, denn 1986 war ich gerade mal 5 Jahre alt und die Informationspolitik noch nicht so global wie heutzutage. 

Aber zurück zum Buch, die Handlung ist von der ersten Seite an fesselnd. Der Start wirft sofort viele Fragen auf, die mich zum Weiterlesen animiert haben. Wo ist Benni? Wurde er entführt? Wie kommt er an Drogen? Wie wurde er zum Dieb? Diese Fragen werden erst im Laufe der Geschichte bzw. ganz am Ende gelöst. Bis zur Lösung habe ich teilweise mit offenem Mund gelesen, weil ich einfach so entsetzt und erstaunt war. Die ganze Zeit über bin ich am überlegen: Wem der Personen kann ich vertrauen? Kaum etwas scheint so zu sein, wie es ist. 

Nach diesem spannenden, mitreißendem und erschreckendem Roman kommt mir meine Kindheit einfach nur traumhaft vor. Stellt sich mir die Frage: Wie viel wert ist eine glückliche Kindheit? – Ich finde sie ist Goldwert und jeder kann sich glücklich schätzen, wenn er nicht mal ansatzweise das erlebt, was hier im Roman passiert. 

Ich habe den Roman einfach nur verschlungen. Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite zu spüren. So erschreckend wie der Inhalt auch ist, es ist ein fesselnd geschriebener Roman, den ich nur schweren Herzens mal zur Seite legen konnte. 

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Thrillern mit der oben genannten Einschränkung zur Triggerwarnung. 

Cover des Buches Hurensohn (ISBN: 9783752802948)
NicolePs avatar

Rezension zu "Hurensohn" von Jens Boele

NicoleP
Hurensohn – wie die Mutter, so der Sohn

Die Rumänin Stella möchte ihrem Sohn Beniamin eine bessere Zukunft bieten und reist nach Deutschland. Hier verdient sie als Prostituierte ihr Geld. Als ihr Sohn spurlos verschwindet, nimmt die Polizei die Sache nicht richtig ernst. Der alkoholkranke Ex-Polizist Robert ist ihre letzte Hoffnung, Beniamin zu finden. Die Suche im Milieu ist jedoch nicht ganz einfach. Zumal Robert seine eigene, spezielle Art hat, Menschen Informationen zu entlocken.

Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte, leider kommt diese lange Zeit nicht richtig in Gang. Die Figuren sind eher oberflächlich dargestellt, und mir persönlich fehlte etwas die Tiefe. Der Roman zieht sich in die Länge und bleibt spannungsmäßig auf maximal mittlerem Niveau.

Das Buch gibt einen kleinen Einblick in das Milieu und seinen eigenen Regeln. Niemandem kann man vertrauen. Wie Stella fragt man sich lange Zeit, was mit ihrem Sohn geschehen sein könnte. Auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Stella und Robert kann der Leser gut verfolgen.

Wenn der Leser das letzte Drittel der Geschichte erreicht hat, geht es plötzlich Schlag auf Schlag, Tempo und Spannung steigen rasant an. Die Auflösung hält kleine Überraschungen bereit, und es gibt einige Wendungen bis zur Wahrheit. Es lohnt sich also, durchzuhalten und das Buch nicht abzubrechen.

Die Wortwahl des Autors ist dem Milieu, in dem die Geschichte spielt, angepasst. Dies gibt dem Leser die Möglichkeit, ein Gefühl für die Umgebung zu gewinnen, in der sich Stella und Robert bewegen. Es ist daher schade, dass sich der größte Teil des Buches für mich hingezogen hat. Natürlich kann diese „Ruhe“ der Handlung auch vom Autor gewollt sein, damit der große Knall des Finales den Leser mit voller Kraft trifft.

Dank des Finales hat sich die Geschichte in der sprichwörtlichen letzten Sekunde in meiner Bewertung von „Geschmackssache“ zu „ein gutes Buch“ verbessert. Denn am Ende hat mich der Autor mit seinem Roman doch noch packen können.

Ich danke Autor Byron Weigand und der Books on Demand GmbH für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

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