Jens Brüggemann
Alle Bücher von Jens Brüggemann
The Pornstars Project
Akt- und Erotikfotografie - 100 Fototipps für perfekte Foto Aufnahmen mit vielen Tipps
Babys und Kinder fotografieren
Fotografie und Recht
Neue Rezensionen zu Jens Brüggemann
Inhalt:
Das Buch erklärt anhand von Fallbeispielen, welche rechtlichen Konsequenzen im Zusammenhang mit fotografischer Tätigkeit auftreten können. Dabei werden sowohl Grundlagen (z.B. Miturheberschaft, Modelvertrag, Impressum auf Websites, Verfallsdatum von Gutscheinen) behandelt als auch Fragen zur Organisation (z.B. Email-Werbung, Verlinkung von Websites, Herausgabe von Originaldateien bei Hochzeitsfotos), zur Realisation (z.B. Panoramafreiheit, digitale Schönheitsoperationen, Fotografieren in Hotels und Mietwohnungen) und zur Verwertung und Verletzung (z.B. Ausstellungskataloge, Löschungsanspruch nach Beziehungsende, Unterlassungsverpflichtungserklärung) beantwortet.
Im Anhang A finden sich Details zum Urheberrechtsgesetz, im Anhang B das 'Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie', in Anhang C ein Abkürzungsverzeichnis und in Anhang D Vorlagen für 'Model-Release und Property-Release'.
Mein Eindruck:
Ich fotografiere selbst und stand schon öfters vor Fragen wie 'Darf ich das fotografieren?', 'Darf ich das im Internet zeigen?' oder 'Was darf der Fotografierte mit seinen Bildern machen?'.
Ich fand den Aufbau des Buches sehr gelungen, und obwohl ich mit Jura sehr wenig am Hut habe und Juristensprache normalerweise nicht verstehe, habe ich durch 'Fotografie & Recht' sehr viel lernen können.
Besonders gefallen hat mir, dass die Rechtslage anhand konkreter Fälle und konkreter Fragestellungen erklärt wurde. Dies hat die Lektüre spannend und relevant gemacht, weil man ein praktisches Beispiel vorgelegt bekam, das die ganze Angelegenheit weniger abstrakt machte. Schön fand ich auch die sehr verständlichen und extrem knappen Zusammenfassungen am Ende des jeweiligen Falles. Dadurch ist es möglich, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, wenn man wenig Zeit hat oder zu faul für die Lektüre der langen Ausführungen ist.
Mein Resümee:
Das Buch eignet sich hervorragend für einen ersten Ein- und Überblick zum Thema (wenn man die knappen Zusammenfassungen liest) oder zum Nachschlagen bei konkreten Fragen und Problemen (wofür sich die längeren Ausführungen besonders eignen).
'Fotografie & Recht' werde ich sicherlich auch in Zukunft oft in die Hand nehmen, wenn ich mir nicht sicher bin, was ich darf oder nicht darf bzw. was der andere darf oder nicht darf.
Der Name Jens Brüggemann ging 2001 mehrfach durch die Presse, als Rennfahrer Ralf Schuhmacher rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung erotischer Fotos seiner damaligen Lebensgefährtin Caroline Brinkmann einleitete. Die in einer früheren Zusammenarbeit mit dem Fotografen entstandenen Aufnahmen sollten möglichst ohne Aufsehen von der Bildfläche verschwinden. Erfolglos: Die Boulevardpresse stürzte sich - wie so oft - auf den Fall. Am Ende bekam Brüggemann recht und konnte alle Vorwürfe von sich weisen. Unbeeindruckt von diesem Vorfall arbeitete der 43-jährige weiter im Aktbereich, andere Fotografie-Bereiche gehören jedoch weiter zum festen Bestandteil seiner Arbeiten.
Wie er im persönlich verfassten Vorwort berichtet, hatte der in Düsseldorf lebende Fotograf zwar Erfahrungen mit Aktfotografie sammeln können, die Pornoindustrie war ihm bis dato jedoch fremd. Dies sollte sich ändern, als er das Angebot erhielt, einen entsprechenden Filmdreh zu begleiten, in dessen Verlauf die Idee zum "Pornstars Project" reifte. Brüggemann fertigte neben den in Auftrag gegebenen Fotos für Promotion- und Vermarktungszwecke seinerseits Portraits der Modells an, die nun zum Gegenstand dieses Bildbandes wurden.
Das Konzept, die Frauen an den "Handlungsorten" der Filme abzulichten, verfolgt das Ziel, die Körper in Kontext zum Werk zu stellen. Die Locations - ein luxuriöses Hotel und ein edles Schloss - bieten ihre optischen Reize, die Brüggemann gekonnt mit den Körpern seiner Models vereint. Bei seinen Fotografien handelt es sich um erotische Arbeiten, die zweifachen Sinn ergeben: Der primäre Betrachtungszweck dient dem Erfassen des Gezeigten als erotische Abbildung. Wer jedoch hinter das Offensichtliche blickt, kann in den Bildern ansatzweise die versprochenen Einsichten in das Business der Pornoindustrie erkennen.
Allerdings geschieht dies vorwiegend auf sekundärer Ebene: Wie der Einband verspricht, handelt es sich bei "The Pornstars Project" um eine "photographic insight into the pornbusiness". Da das Buch die Ebene des Visuellen nicht verlässt und weitestgehend ohne Text bleibt, muss der Leser seine Schlüsse auf Basis der Fotografien ziehen. Das zwar ausführliche Vorwort Brüggemanns schafft zwar die Erläuterung des Rahmens, indem die vorliegenden Aufnahmen entstanden, aber ein erklärender Ansatz findet sich nicht. Nun handelt es sich beim vorliegenden Produkt um einen Bildband und weniger um ein dokumentarisches Produkt, von dem Erklärendes erwartet werden könnte. Dennoch wäre ein analysierender Textteil eine Bereicherung für den vorliegenden Band gewesen, der in seiner jetzigen Form zwar durchaus als gelungen bezeichnet werden kann und dem planmäßigen Konzept entspricht, aber hinter seinen Möglichkeiten bleibt. In diesem Kontext sei Timothy Greenfield-Sanders "XXX - 30 Pornostars im Portrait" erwähnt, der ähnliche Abbildungen sowohl mit Fachtexten als auch Berichten einzelner aktiver wie passiver Akteure mischt. Ein Band, der sich als hochgradig informatives Gesamtwerk beweist.
Rest lesen unter:
http://splashbooks.de/php/rezensionen/rezension/14463/the_pornstars_project
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