Jens Eisel

 3,8 Sterne bei 19 Bewertungen
Autor*in von Hafenlichter, Cooper und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jens Eisel, geboren 1980 in Neunkirchen/Saar, lebt in Hamburg. Nach einer Schlosserausbildung arbeitete er unter anderem als Lagerarbeiter, Hausmeister und Pfleger. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und war 2013 Finalist beim Literaturpreis Prenzlauer Berg. Mit seiner Story »Glück« gewann er im selben Jahr den Open Mike.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jens Eisel

Cover des Buches Hafenlichter (ISBN: 9783492056656)

Hafenlichter

(9)
Erschienen am 15.09.2014
Cover des Buches Cooper (ISBN: 9783492059107)

Cooper

(7)
Erschienen am 10.03.2022
Cover des Buches Bevor es hell wird (ISBN: 9783492057684)

Bevor es hell wird

(2)
Erschienen am 01.03.2017
Cover des Buches Hafenlichter (ISBN: 9783864840999)

Hafenlichter

(1)
Erschienen am 25.09.2014
Cover des Buches Cooper (ISBN: 9783844930498)

Cooper

(0)
Erschienen am 10.03.2022

Neue Rezensionen zu Jens Eisel

Cover des Buches Hafenlichter (ISBN: 9783492056656)
Holdens avatar

Rezension zu "Hafenlichter" von Jens Eisel

Holden
In the dark

Kurzgeschichten von den Menschen, die man sonst nicht sieht in der glänzenden Metropole, warmherzig und häufig mit einem Schuß Optimismus am Ende. Genau hingeschaut, manchmal fragt man sich., ob man auch an der Stelle der einen oder anderen Figur sein könnte, wenn manches im Leben anders gekommen wäre. Mit gelungenen Auslassungen an wichtigen Stellen, so daß sich der Leser das Ende der Geschichten zusammenreimen muß. "Hamburg meine Perle lala..."

Cover des Buches Cooper (ISBN: 9783492059107)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Cooper" von Jens Eisel

Gwhynwhyfar
Ein Mann mit einem Aktenkoffer auf dem Schoß

«In meinem Koffer befindet sich eine Bombe. Falls nötig, werde ich von ihr Gebrauch machen. Ich möchte, dass sie sich neben mich setzen. Das ist eine Entführung.»


USA, 1971: Ein ganz normaler Flug nach Seattle, das Bordpersonal freut sich auf den Feierabend. Doch unter den Passagieren befindet sich ein Mann mit einem Aktenkoffer auf dem Schoß. Er wird als Dan Cooper in die Geschichte eingehen und gleichzeitig ein Unbekannter bleiben. Ruhig und gelassen sitzt er dort und teilt der Stewardess mit, in seinem Köfferchen befände sich eine Bombe. Er macht kein Aufhebens, verlangt lediglich 200.000 Dollar und vier Fallschirme bei Landung. Die Fahrgäste dürfen dann aussteigen, das Flugzeug soll auftanken und weiter geht es an einen Ort, den er bekanntgeben wird. 


«Obwohl sie die Sätze zweimal gelesen hatte, erinnerte sie sich nur an zwei Wörter: Entführung und Bombe.»


Jens Eisel erzählt diese wahre Geschichte multiperspektiv. Ein Hijacker, der sehr nett mit den Stewardessen plaudert, die Passagiere haben am Ende rein gar nichts von der Aktion mitbekommen. Man nimmt an, dass er ein Vietnamveteran war, da er sich so gut mit dem Flugzeugtyp Boeing 727 auskannte, das im Vietnamkrieg eingesetzt wurde. Und er macht das, womit niemand rechnet – er springt mit dem Fallschirm und dem Lösegeld ab, während die Crew nichtsahnend im Cockpit sitzt – verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Geräusche und Warnlampen im Cockpit – was ist da hinten los? Die Instruktion des Hijackers: Sie dürfen die Pilotenkabine nicht verlassen; aber der Captain schaut nach. Jetzt verstehen sie, warum der Mann die Anweisung gab, nicht über 10.000 Meter zu fliegen; denn mit dieser Höhe würde der Sprit nicht bis Mexiko reichen und eine Zwischenlandung wäre unausweichlich gewesen. Klar, so weit wollte der Entführer gar nicht fliegen. Die Geschichte der rätselhaftesten Flugzeugentführung der USA!


«Menschen neigen dazu, nach Zusammenhängen zu suchen. Das liegt einfach in der Natur unserer Spezies.»


Empathisch nimmt sich Jens Eisel diesen Fall vor, beleuchtet ihn von allen Seiten. Vier Figuren, Cooper, die Stewardess Kate und der Pilot schildern die Ereignisse, ein FBI-Mitarbeiter kommt kurz zu Wort. Wer war dieser Mann und was trieb ihn an? Was sind die Befürchtungen des Personals? Zu dieser Zeit wurden fast wöchentlich in den USA Flugzeuge entführt, und nicht immer ging die Sache gut aus. Die Ermittlungen zu diesem Fall wurden nach 45 Jahren eingestellt, ohne dass man die Identität des Entführers ermitteln konnte. Hatte er den Absprung überlebt? Auf jeden Fall konnte er nicht das gesamte Lösegeld retten, da Jahre später ein Teil in der Wildnis wiedergefunden wurde. Fiktiv schildert der Autor spannend die Geschichte – so hätte es gewesen sein können. Ein True Crime, der Spaß macht. Genauso unspektakulär, wie die gesamte Szenerie abläuft, schildert sie der Autor schnörkellos. Die Dialoge haben mir gefallen – hier kommt sogar ein wenig schwarzer Humor durch. Keine Effekthascherei oder Voyeurismus einer bluttriefenden Geschichte. Eisel interessiert sich für seine Figuren. Was geht in diesem Entführer vor, was ist das für ein Typ, der so eine verrückte Sache inszeniert? Wie gehen Stewardessen und Piloten mit der Situation um, welchem Druck sind sie von außen ausgesetzt? Immerhin steht das Leben der Fluggäste und der Crew auf dem Spiel. Ein guter literarischer Kriminalroman. Allerdings ist das Buch eine kleine Mogelpackung. Das hätte auch auf 120-150 Seiten bei diesem Format gepasst. Ehrlicher wäre es gewesen, ein kleines Format für das Buch zu wählen. Eine große Schrift und dickes Papier blähen die 224 Seiten auf – Stoff für einen gemütlichen Abend.



Jens Eisel, geboren 1980 in Neunkirchen/Saar, lebt in Hamburg. Nach einer Schlosserausbildung arbeitete er unter anderem als Lagerarbeiter, Hausmeister und Pfleger. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und war 2013 Finalist beim Literaturpreis Prenzlauer Berg. Mit seiner Story „Glück“ gewann er im selben Jahr den Open Mike.


Cover des Buches Cooper (ISBN: 9783492059107)
UlrikeZas avatar

Rezension zu "Cooper" von Jens Eisel

UlrikeZa
True crime

Der Autor Jens Eisel hat in seinem kurzen Roman „Cooper“ einen True Crime von 1971 fiktionalisiert. Und dass das unglaublich spannend und lesenswert ist, liegt nicht nur daran, dass die Flugzeugentführung, um die es geht, so unglaublich ist, dass man sich nur schwer vorstellen kann, dass sie so tatsächlich passiert ist, sondern auch daran, dass Jens Eisel unglaublich gut schreibt und auf wenigen Seiten ohne Schnörkel so viel Spannung erzeugt, dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. 

Was war also am 24. November 1971 passiert. Ein als Dan Cooper oder auch D.B. Cooper bekannt gewordenen Flugzeugentführer erpresste 200.000 US-Dollar Lösegeld und entkam, indem er über bergigem Gelände mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug sprang. Das allein ist ja schon kaum zu glauben, aber tatsächlich so passiert. Und dass der Entführer nie gefunden wurde und ebenso wenig das Lösegeld, ist natürlich der Stoff, aus dem Mythen entstehen. 

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen neben Cooper noch die Stewardess Kate, ein Pilot und ein FBI-Agent. Auch wenn die Geschichte nicht in der Form von wechselnden Ich-Erzählern berichtet wird, so kommt man als Leser jeweils doch der Person, die gerade im Mittelpunkt steht, sehr nah. So muss die Arbeit als Stewardess 1971 doch ungleich interessanter gewesen, als die einer Flugbegleiterin heute. Vielleicht wurde der Name ja deshalb angeglichen und klingt jetzt etwas langweilig. Damals ging es beim Fliegen noch viel lässiger zu, auch in der Economy, die damals bestimmt auch einen hübscheren Namen hatte, konnte man sich noch ein Whiskey vor dem Start wünschen. Und ein Plausch der Stewardessen mit den Passagieren war keine Seltenheit. Und so fällt es in der Geschichte den anderen Gästen, die bis zu einer Zwischenlandung mit an Bord sind, zunächst auch nicht auf, dass sich Kate zu einem Gast setzt und ausgiebig mit ihm unterhält. Wer kann den schon ahnen, dass dieser Passagier eine Bombe im Koffer zwischen seinen Füßen hat und im durchaus netten Gespräch mit der Stewardess auch die eine oder andere Anweisung bezüglich des Lösegelds einfließt.

Mehr soll jetzt auch gar nicht verraten werden. Was nämlich mit Cooper nach dem Fallschirmsprung im wahren Leben passierte, weiß man nicht. Literarisch hat Jens Eisel den Fall natürlich aufgeklärt. 

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks