Erst jetzt beim dritten Anlauf in 2013 habe ich es geschafft, dieses Buch auch zu Ende zu lesen .Und leider wurde es nicht besser; es hatte schon seinen Grund, dass ich es zweimal abgebrochen habe….
„….diese Erlebnisse wollen wir mit Euch teilen, wollen Euch die Begeisterung vermitteln für die Sehenswürdigkeiten wie auch die Menschen in diesen Ländern, für die längste Straße der Welt und für unsere Art zu reisen“.
Tja nun, ich habe von Begeisterung nicht viel gemerkt … das plätscherte so vor sich hin und im ersten Teil hat mich die arrogante Art des Autors auch geärgert. Dieses von „oben herab“, mit dem er sich und seine Begleitung als „Reisende“ verherrlicht, und die anderen sind dagegen eher dumme „Touristen“....es wird auch schnell ins Englische gewechselt, wenn man irgendwo merkt, dass Landsleute in der Nähe sind……da frag ich mich doch, wie er dazu kommt. Denn was ist an seiner Art zu reisen denn so toll? Schliesslich wurde doch fast alles im eigenen Land vor-gebucht und die Strecken und Attraktionen wurden aus dem Reiseführer ausgesucht! Wo ist da die angebliche Individualität? Wenn man sich mal verfahren hatte? Oder ein – möglichst billiges – Hotel ergattert hatte? Also wirklich!
Zudem ist es natürlich schon wichtig, dass man mit seinem Geld auskommt . Aber es hat mich nun wirklich nicht interessiert und ich fand es überaus lästig, auf fast jeder 2. Oder 3. Seite lesen zu müssen, was nun ein Essen oder ein Cola oder ein Snack gekostet hat. Zudem habe ich mich sogar beim Lesen „fremdgeschämt“…..wie Herr Freyler sich um 10 oder 20 Pesos mit den Einheimischen herumgestritten hat – und das hier in seinem Buch auch noch deutlich ausbreitet - also das ist wirklich nicht zu toppen….
Beim zweiten Teil des Buches sollte man meinen, JETZT aber kommt es doch wenigstens mal zu näheren Begegnungen mit den Menschen dort – denn hier wird, ach wie individuell … mit Private Guides gereist. Aber auch hier – nichts davon, genauso wenig wie auf den ersten 116 Seiten. Wenn man mal von den „wir werden übervorteilt und das lassen wir uns nicht gefallen“ Diskussionen absieht…
DIESE Art zu reisen - danke, aber nein danke.
Imgrunde könnte man wohl den Reiseführer nehmen, denn der Autor benutzt hat und diese Strecken genauso abfahren….da hätte man (wenn man einen aktuellen Führer nimmt) wohl mehr davon als von diesem Buch…
Rezension zu "Panamericana Central" von Jens Freyler