Cover des Buches Oxen - Das erste Opfer (ISBN: 9783423261586)
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Rezension zu Oxen - Das erste Opfer von Jens Henrik Jensen

Klassisch Skandinavisch.

von LiberteToujours vor 7 Jahren

Rezension

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LiberteToujoursvor 7 Jahren
Niels Oxen will eigentlich nur eins - seine Ruhe. Die Geister seiner eigenen Vergangenheit und sein Hund sind ihm genug Gesellschaft. So zieht er sich zurück, allein in die Wälder und lebt von dem was er so findet. Allerdings wird er in eine Reihe von Mordfällen reingezogen - der dänische Geheimdienst will seine Hilfe. Und nachdem der oder die Täter seinen einzigen Freund, seinen Hund, genau so töten wie sie es mit den Hunden der Opfer - alle Millionenschwer und hohe Tiere des Landes - getan haben ist Oxen irgendwann gar nicht mehr so ungewillt, dieser Aufforderung nachzugehen. Mit allen Mitteln, oft am Rande des erlaubten, macht er sich auf die Suche nach den Schuldigen..


Wir haben es hier mit einem klassischen David gegen Goliath Szenario zu tun - ein einzelner kleiner Mann in der in die Mühlen der Regierung und zwischen die Fronten eines gigantischen Machtkampfs gerät. Jeder seiner Schritte ist der Gegenseite bereits im Voraus bekannt und selbst bei den vermeintlichen Verbündeten kommen mehr als einmal Zweifel auf, ob sie es wirklich gut mit Oxen meinen.
Ich tu mich mit solchen Konstrukten immer ein bisschen schwer, sowas habe ich bisher nur einmal wirklich gut umgesetzt erlebt (man erinnere sich hier an die Serie Prison Break) und auch hier tut sich der Autor wie zu erwarten schwer.


Jensen füttert seine Leser mit einem ganzen Haufen Informationen, um die Geschichte realistischer und glaubwürdiger darzustellen - das ist immer eine Gratwanderung. Einerseits geht der Plan auf, das Konstrukt wirkt gut durchdacht und schlüssig. Andererseits nimmt das aber notwendigerweise eine Menge Spannung und Tempo aus der Geschichte, sodass diese über zig Seiten einfach nur vor sich hindümpelt während man sich als Leser durch ganz viel Trivia wälzt, die für die Handlung nicht unbedingt nötig wäre.


Was mir aber gut gefallen hat war Niels Oxen als Protagonist, der bricht nämlich ein bisschen mit dem gängigen Klischee des Antihelden ohne gleich zu einem schillernden James Bond zu werden. Oxen ist der klassische Kriegsveteran mit ausgeprägter PTBS, eigentlich ein netter Kerl aber eben ziemlich am Limit. Die Gestaltung der Persönlichkeit ist durchweg gut gelungen, Oxen ist glaubhaft und trotz einer Wagenladung voller Probleme irgendwie sympathisch.
So oder so ähnlich ging es mir mit seiner ihm zugewiesenen Partnerin - die ist ein bisschen wie Lara Croft mit fehlendem Bein. Und selbst für eine Agentin recht tough.
Die beiden haben mich was die Handlung angeht ein bisschen bei der Stange gehalten.


Das Ende war dann leider auch nicht das fulminante Finale, das man erwartet hätte sondern lief dann eher seicht aus.
Alles in allem für mich eher ein gut durchdachter Krimi als ein Thriller und einfach etwas zu langatmig.
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