Interview mit Jens Johannes Kramer

Wie lange schreibst Du schon und wie und wann kam es zur Veröffentlichung Deines ersten Buches?

Der Anfang war etwas umständlich. Ich war Anfang der 90er Jahre in Ghana unterwegs und bin da in einer sehr abgelegenen Gegend auf alte Gräber aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert gestoßen, auf denen deutsche Namen standen. Keiner war älter als 28 geworden. Ich wollte wissen, was das für Leute waren und erfuhr, dass es sich um deutsche Missionare handelte. Die Sache faszinierte mich und ich wollte ein ethnologisch-historisches Sachbuch darüber verfassen. Hat nur leider keine Sau interessiert. Da bin ich bockig geworden und habe beschlossen, einen Roman draus zu machen. Natürlich musste ich erstmal das Handwerk des Schreibens erlernen. Aber 1999 erschien dann „Die Stadt unter den Steinen“ bei List.

Welcher Autor inspiriert und beeindruckt Dich selbst?

Es gab immer Phasen, in denen bestimmte Autoren eine Rolle spielten. Mal war das Proust, mal Eric Ambler, Sören Kierkegaard, James Ellroy oder Wolfram Fleischhauer. Doch inspiriert wurde ich während meiner Lehre und während meines Werdens zum Schriftsteller vor allem von Mark Helprin.

Woher bekommst Du die Ideen für Deine Bücher?

Die Wirklichkeit ist der Steinbruch meiner Geschichten, sowohl die historische Wirklichkeit als auch die gegenwärtige. In einer Biographie von Michelangelo habe ich mal gelesen, dass er die zu fertigende Figur schon im rohen Felsblock „sehen“ konnte. Nun will ich mich natürlich nicht mit diesem genialen Meister gleichsetzen, aber ich finde, es beschreibt sehr gut das Wesen einer Idee.

Wie hältst Du Kontakt zu Deinen Lesern?

Bisher nur durch Lesungen oder durch einen netten Brief/eine nette Mail, die ich erhalte und natürlich beantworte. Vielleicht ändert sich das ja nun.

Wann und was liest Du selbst?

Wann immer es geht. Zuallererst die Bücher und Kurzgeschichten meiner Frau, Nina George alias Anne West. Da habe ich schon gut zu tun, die Gute ist eine Vielschreiberin. Dann mag ich die Thriller von Marcel Feige, und einmal im Jahr einen Stephen King, um mich daran zu erinnern, was man alles darf. Sonst lese ich gerne etwas über Religion (von Karlheinz Deschner bis Annemarie Schimmel), über Geschichte (Amin Maalouf, Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber), über die Evolution (alles Mögliche), die Entstehung des Menschen, des Universum und all dem anderen Kram.

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