Cover des Buches PHOBIE 1 - wenn Ängste Dein Leben verändern: Erster Teil: Tom (ISBN: 9783945298039)
Rezension zu PHOBIE 1 - wenn Ängste Dein Leben verändern: Erster Teil: Tom von Jens Lossau

Eine absolut mitreißende emotionale Achterbahnfahrt

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Dieses Buch hat mich auf eine emotionale Reise mitgenommen, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren
Hannah lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder direkt am Rande eines Friedhofs, den sie oft mit einem Teleskop betrachtet. Eines Nachts entdeckt sie dort Tom, der gerade seinen Kater begraben möchte. Er geht mit ihr in die gleiche Klasse, aber ein Außenseiter wie Hannah selbst. Tom ist anders. Er hat eine Liste mit allen Phobien erstellt, die Menschen jemals hatte. Zusammen mit Hannah will er sich ihren gemeinsamen Ängsten stellen. Doch Tom verbirgt noch eine Menge Geheimnisse und benimmt sich sehr oft sehr seltsam. Dann stirbt eine Schülerin an ihrer Schule. Tom war an dem Tag nicht anwesend. Kann Hannah ihm vertrauen oder wird er sie mit in den Abgrund der Angst reißen? Was soll ich sagen, ich liebe dieses Buch!!! Selten hat mich ein Buch so berührt. Ich habe gelacht, vor Rührung geweint, geflucht und vor Angst gezittert. Eine ganz schöne emotionale Achterbahnfahrt, die mich jetzt im Nachhinein stark an "Weil ich Layken liebe" von Colleen Hoover erinnert, obwohl die Bücher thematisch weit auseinanderklaffen. Aber in beiden wird die Geschichte so gefühlvoll und vor allem authentisch erzählt. Einfach jedes Wort stimmt und hat mich tief berührt. Normalerweise neige ich weder bei Filmen noch bei Büchern dazu, Tränen zu vergießen und die Geschehnisse so nah an mich heranzulassen, aber hier ist das einfach so passiert. Erzählt wird die Geschichte in der Form eines Tagebuches, oder Angstbuch wie Hannah es nennt, aus der Sicht der 13-Jährigen Hannah, die erst vor kurzem ihre Mutter verloren hat. Seit diesem tragischen Ereignis ist ihr Vater in eine tiefe Depression gerutscht und ihr Bruder Jerome flüchtet sich in Parties und Alkohol. Hannah muss sich also irgendwie selbst durchschlagen, was sie in meinen Augen ganz wunderbar meistert. Für ihre 13 Jahre kommt sie einem dementsprechend schon sehr reif vor, was sich auch in ihrer Ausdrucksweise und emotionaler Reife widerspiegelt. Aber trotzdem ist sie eben doch noch sehr jung, was ebenfalls immer wieder durchschimmert, wenn sie z.B. mit der Fliegermütze ihrer "Mutti" herumläuft oder mit ihrem Kuschelkoala knuddelt. Mir hat ihre Stärke und ihr Charakter generell sehr gut gefallen. Tom dagegen ist unglaublich geheimnisvoll. Nie wusste ich genau woran ich mit ihm bin, denn mit der Wahrheit hat er es nicht so genau genommen und auch sonst verhielt er sich die meiste Zeit sehr widersprüchlich, was ihn aber auch zu einer sehr interessanten und spannenden Persönlichkeit macht. Was aber deutlich wird ist, dass er vor irgendetwas große Angst hat. Vielleicht hat er mit Hannah ja deshalb dieses Phobienexperiment gestartet, um zumindest die kleineren Ängste loszuwerden, indem er sich ihnen aussetzt? Es ist auf jeden Fall eine sehr interessante Idee, die mich sehr fasziniert hat. Hannah und Tom, die zwei haben eine einzigartige Verbindung. Ich fand es sehr bewegend, ihre außergewöhnliche Beziehung mitzuverfolgen. Bestimmte Stimmungen zu schaffen, beherrscht der Autor wirklich gut. Im besonderen Maße hat mich die Darstellung von Trauer und deren Überwindung überzeugen können. Da sind bei mir die Tränchen gekullert, so real wurde das hier beschrieben. Auf ein richtiges Happyend kann man hier nicht hoffen, das ist aber gar nicht schlimm. Irgendwie hätte das auch nicht gepasst und die Natürlichkeit des Buches ruiniert, weil es einfach nicht echt gewirkt hätte. Dafür konnten die Charaktere sich gut weiterentwickeln und an den Problemen wachsen, die sich ihnen in den Weg gestellt haben, was für mich auch schon viel Wert ist. So, jetzt bin ich ganz traurig, dass dieses tolle Buch schon vorbei ist. Aber der Autor hat ja noch eine ganze Menge andere Bücher geschrieben, in die ich dann in nächster Zeit hineinschnuppern werde. An alle anderen, die dieses Buch noch nicht gelesen haben: Das solltet ihr schleunigst ändern. Auch wenn das junge Alter der Hauptcharaktere ältere Leser abschrecken mag, ist dies meiner Meinung nach ein Buch, das alle Generationen anspricht, da die Thematik doch irgendwie jeden betrifft. Es lohnt sich wirklich, diese emotionale Achterbahn zu fahren.
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