Das Buch Die Haushälterin von Jens Petersen ist ein mehrmalig ausgezeichneter, deutschsprachiger Roman. Es wurde vom dtv-Verlag herausgegeben und umfasst 175 Seiten. Das Buch erschien erstmals 2005, die vorliegende Ausgabe ist jedoch aus dem Jahr 2009. Die Arbeit an dem Roman wurde von einem Romanseminar von textwerk am Literaturhaus München unterstützt und durch das Literaturstipendium der Stadt München gefördert. Das Buch erstand ich durch einen Kauf am Bücherflohmarkt, wo ich eine Kiste Bücher im Pausch und Bogen kaufte, es war also ein Zufallsfund.
Das Buch erzählt die Geschichte von dem 16-jährigenHalbwaisen Philipp und seinem Vater. Die Mutter verstarb an Krebs als Philipp noch ein Kind war. Sein Vater kam über den Verlust nur schwer hinweg und tröstete sich unentwegt mit Alkohol. Nach einem schweren Sturz musste der Vater lange Zeit ins Krankenhaus und auch danach kam er nur langsam wieder auf die Beine. In dieser Zeit schmiss der Sohn den Haushalt so gut es ging. Nach einigen Wochen fasste er den Entschluss eine Anzeige aufzugeben und so eine Haushälterin zu suchen. Eigentlich wollte Philipp eine ältere Frau finden, die sich gleichzeitig um seinen Vater kümmern konnte, wenn dieser wieder nach Hause kam. Die Entscheidung fiel jedoch auf die junge Polin Ada, in die sich Philipp beinahe sofort verliebte. Sie war das erste Mädchen, für die er solche Gefühle hegte.
Als sein Vater nach Hause kam, war dieser zuerst nicht erfreut über die Anstellung einer Haushälterin. Die Meinung seines Vaters änderte sich aber innerhalb kürzester Zeit und Philipp fand bald darauf heraus, dass auch er für das junge Ding Gefühle hegte.
Philipp war oft überfordert mit der Gesamtsituation, versuchte jedoch immer wieder Ada näher zu kommen. Er war ein freundlicher Junge und Ada lies ihn sich näher kommen. Sein Vater wiederum war kein so angenehmer Weggefährte. Es mussten die Dinge nach seinem Kopf laufen und Widersprüche wurden nicht geduldet. Philipp litt manchmal ziemlich unter der Aufsicht seines Vaters, aber er liebte ihn dennoch sehr Und lies ihn gewähren ohne sich zu wehren. Philipp regelte die Dinge auf seine Weise, nachdem er erkannte, was zwischen Ada und seinem Vater lief.
Das Buch lies sich flüssig lesen, ich war innerhalb zwei Tagen damit durch, und der Schreibstil gefiel mir wirklich gut. Die Botschaften werden zwischen den Zeilen übermittelt und mit keinem Wort direkt angesprochen. Die Geschichte an sich hatte ein abruptes Ende, was zusätzlich einen fahlen Beigeschmack bei mir hinterließ. Es ist kein Buch, das ich ein zweites Mal lesen werde und doch war es lesenswert. Der Junge tat mir beim Lesen ziemlich leid und ich wollte ihm gerne mitteilen, dass solche Erfahrungen zum Erwachsenwerden leider dazugehörten. Normalerweise wird zwar nicht der eigene Vater zu seinem Nebenbuhler, aber Enttäuschen gehören meist zu den ersten Erfahrungen mit der Liebe dazu.