Rezension zu "Liebe, als wärst du noch nie verletzt worden" von Jentezen Franklin
Beziehungen sind das, was im Leben am meisten zählt. Es ist leicht, andere zu lieben, wenn wir keine Konflikte mit ihnen haben. Aber niemand befindet sich ständig in diesem Idealzustand. Jemand wird etwas Verletzendes zu uns sagen, wird uns enttäuschen, belügen, im Stich lassen. Meist sind es gerade die Menschen, die wir am meisten lieben, die uns gleichzeitig am meisten verletzen.
Aber damit ist die Geschichte nicht zu Ende. Gott will nicht, dass wir unsere Verletzungen zeitlebens mit uns herumtragen. Er will uns einen neuen Anfang schenken. Er will heilen, was zerbrochen ist. Jentezen Franklin zeigt, wie Sie vergebungsbereit und versöhnt leben und wie Sie gesunde Grenzen setzen können. Und wie Sie lieben können, als wären Sie niemals verletzt worden. Denn das ist möglich!
Ich habe mir dieses Buch besorgt, da ich selbst keine unbeschadete Vergangenheit die meine nenne und gespürt habe, dass mir zu viele Altlasten nachlaufen. Grade das Thema Vergebung hat mich angesprochen, denn wem fällt es nicht schwer anderen zu vergeben?
Das Buch ist optisch sehr schön aufgebaut. Jedes Kapitel ist zu Beginn ein wenig verziert und macht einen fröhlichen Eindruck. Wichtige Aussagen werden optisch hervorgehoben. Für meinen Geschmack eine sehr ansprechende Gestaltung.
Dieses Buch enthält viele Gedanken zum Thema Vergebung und Glauben, die ich sehr gut finde. Sie geben eine Richtung vor und machen Mut. Passende Bibelverse gibt es auch dazu. Schade finde ich, dass dieses Buch sich vor allem an Ehepaare richtet. Viele Kapitel behandeln das Leben einer Ehe. Alleinerziehende Mütter z.B. werden nur am Rande erwähnt. Singles noch weniger. Grade die erste Hälfte des Buchs hat es mir schwer gemacht. Der Autor Jentzen Franklin ist sehr konservativ und lebt das auch aus. Womit ich mich nicht arrangieren konnte war, dass er dabei verurteilend wurde. Die Bibel gibt zu diesen Themen auf jeden Fall eine gute Richtung, doch hier hatte ich eher das Gefühl, dass nur seine Meinung die Richtige ist und alle die anders Leben in die Hölle kommen.
Dieser Umstand hat leider dazu geführt, dass ich das Buch teilweise mehrere Wochen zur Seite gelegt habe.
Gegen Ende wurden seine Worte wieder motivierender und positiver, weniger verurteilend. Grade in den letzten Kapiteln gibt er gute Leitsätze und Tipps mit, die man sich selbst als Regel geben kann.
An sich enthält dieses Buch eine gute Message und eine tolle Idee. Leider gibt der Autor dem Ganzen eine zu verurteilende Richtung, weswegen es nicht ganz mein Fall war. Aufgrund der Kerngedanken in diesem Buch würde ich es jedoch bestimmt mal weiterempfehlen.